ᛉ Hüter der Irminsul S. & B. ᛉ® Das Original
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Komm' mit uns auf die Reise in die Zeit, die vor uns war. Lass uns die Freiheit atmen, die noch keiner von uns sah. Sieh wie einst deine Ahnen an die Zukunft stets geglaubt und sich selbst dann nicht beugten, als der Feind ihr Land geraubt.
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Hagalaz ist die Rune für: Zerstören und Erschaffen

Hagalaz ist die Rune einer starken Krise, die plötzlich ohne Ankündigung wie eine Naturkatastrophe über das Leben herfällt. Sie beendet abrupt Bestehendes. Was zunächst wie ein Vernichtungsschlag aussieht, ist jedoch der Wegbereiter für eine bessere und erfüllte Zukunft. Hagalaz nimmt, was nicht mehr benötigt wird.

9. Rune Hagalaz - Hagel

Runen Entsprechung - Schlüsselwörter
Neubeginn, positive Veränderung, Befreiung, Erlösung, Beenden von unangenehmen Situationen, Wendepunkt, Transformation, Herausforderung, Fortschritt, Entwicklung

Als Sinnbild stellt die Rune Hagalaz Hagel und seine überraschende Gewalt dar. Da ein Hagelschauer selten im Winter auftaucht, sondern hauptsächlich in den fruchtbaren Monaten, konnte dies früher verheerende Folgen haben. Ernte, Häuser, Tiere und Menschen konnten zu Schaden kommen. Doch jede Naturkatastrophe brachte wieder Neues, Besseres und erzwang Neuentwicklungen und Erfindungen. Somit bedeutete Hagalaz auch Fortschritt und Forschung.

Herausforderungen sind wichtig im Leben und sollten nicht gescheut werden.
Wer mutig genug ist, sich Herausforderungen zu stellen und zu träumen, wird belohnt.
Das Universum stellt alles nötige bereit.
Wer wünscht, der empfange.

Rat:
Sei mutig, du wirst dein Hindernis überwinden.
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🍎Der Apfelbaum ist Hüter von Gesundheit, Fruchtbarkeit und Liebe

🧙Im angelsächsischen neun Kräuter Zaubergesang aus dem 9./10. Jahrhundert gibt es einen Vers über den Holzapfel:
„Dies ist die Pflanze, die Wildapfel (Wergulu) genannt wird.
Dies entsandte der Seehund über den Rücken der See zu Hilfe,
gegen die Bosheit von einem anderen Gift.“

In diesem Vers wird deutlich, wie in vielen anderen Überlieferungen rund um den Apfel, das er als heilkräftig und lebensstärkend galt.

🍎Über seine Wirkung als Heilpflanze wird schon in babylonischen Schriften aus dem 8.Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung berichtet.
Auch in mittelalterlichen Handschriften zur Heilkunde findet sich der Apfel.

🍎In den nordischen Mythen sind es die goldenen Äpfel der Iðunn (die Erneuernde, die Verjüngende) die den Göttern ewige Jugend und Erneuerung gewähren.

🍎Auch heute heißt es noch, dass derjenige gesund bleibt, der jeden Tag einen Apfel verspeist.

🍎Im Lied der Sigrdrifa, einem Lied aus der älteren Edda, spricht die Walküre Sigrdrifa den Helden Sigurd als „Brünnenthings Apfelbaum“ an. Brünnenthing (Treffen der Rüstungen) ist das Schlachtfeld und Apfelbaum steht für einen jungen, kraftvollen Mann. Mit Brünnenthings Apfelbaum ist also der junge, kraftvolle Krieger gemeint.

🍎Im Märchen von Frau Holle wächst ein Apfelbaum in der Anderswelt, der Teil der Prüfungen ist, die auf dem Weg zu ihr bestanden werden müssen.

🍎Im Brauchtum und der Überlieferung ist der Apfel ein Symbol für Gesundheit, Jugend, Fruchtbarkeit.
Der Genuss des Apfels verleiht in Märchen die herbeigesehnte Fruchtbarkeit.
🍎Auch als Symbol für Liebe und Lust ist der Apfel bekannt.
In zahlreichen Liebes- und Hochzeitsbräuchen spielt der Apfel eine Rolle.
Etliche Liebeszauber sind belegt, bei denen Äpfel Verwendung fanden.

🍎Überhaupt gilt der Apfel – Frucht und Baum – als zauberkräftig. In manchen Geschichten sind alte Apfelbäume Treffpunkte der Hexen oder Wohnort von machtvollen Baum- und Ortsgeistern.
Äpfel sind eine wichtige Zutat bei vielen Orakeln und Zaubern.

Quelle: Tunritha / https://t.me/wyrd_tunritha

t.me/HueterderIrminsul
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Germanische Runenmeisterinnen

Merkwürdigerweise ging man innerhalb der Fachforschung lange davon aus, dass Frauen generell keine „Runenmeister‘“ sein konnten -
das Ritzen wurde als „männliche Kunst“ verstanden. Das ist merkwürdig, weil gerade doch die eddische Sigdrifa wahre Runenmeisterschaft beweist, jene zauberkundige Walküre, die Sigurd lehrmeisterlich in die Welt der Runenkunde einführt. Aber auch zum Beispiel Thorgerd Egilsdottir (Egils saga), die Hexe Thurid (Grettis saga) oder dıe Zauberin Busla (Bósa saga) werden in den sagenhaften Überlieferungen des Nordens als außergewöhnlich runenkundig beschrieben. Im Jüngeren Atlilied (13 Jhd.) heißt es außerdem über Kostbera, die Frau des mythischen Helden Hogni (Atlamál 9):

Klug war Kostbera und kundig der Runen.
Sie besah die Lautstäbe bei des Lichtes Schein
Und zwang die Zunge zu zwiefachem Anschlag:
Denn sie schienen umgeschnitzt und schwer zu erraten.

Aber nicht nur mythische Überlieferungen bezeugen die magischen Fähigkeiten der Runenfrauen, auch historische Quellen überliefern ihre Meisterschaft eindrucksvoll. Man denke an die Zauberin Hardgrepa, von der Saxo in seiner Geschichte Dänemarks (1200) berichtet („eine Trollin‘). Hardgrepa ist eine germanische Runenschamanin par excellence. Einerseits weil sie den schamanischen Gestaltwandel (auch Geschlechtswechsel) beherrscht: „Willkürlich kann ich meine Gestalt verändern. [...] Zum Himmel reicht meine Größe, aber ich verkleinere mich auch in einen Menschen“. Andererseits weil sie mithilfe von Runen sogar die Toten zu beschwören vermag.

„Die Trollin fuhr in Mannskleidern mit Hadding zurück in seine Heimat Dänemark. Mit ihm gelangte sie auf seiner Fahrt auch auf einen Bauernhof, wo soeben der Bonde feierlich begraben wurde. Hier wollte sie mit ihrer Trollkunst den Sinn der Götter erforschen und ritzte ein schreckliches Runenlied in ein Holzstäbchen, das Hadding dem Toten unter die Zunge legen musste. Sie zwang sie den Verstorbenen zu sprechen“ (Gesta Danorum VI, I).

Inzwischen belegen aber auch konkrete Inschriften die Existenz von historischen Runenritzerinnen, zum Beispiel auf dem schwedischen Runenstein von Jättendal (11. Jhd.): „Gunnborga die Gute ritzte diesen Stein“. Mittlerweile gilt folglich als „unanfechtbar, daß Frauen die Kunst der Runen beherrschten“. Man vermutet sogar, dass in bestimmten Gegenden, allzumal in Alamannien (,„Südgermanien‘“), die Runenkultur von den Frauen dominiert wurde.  Zugrunde liegen mehrere Inschriften, zum Beispiel auf einer Bronzescheibe aus einem Frauengrab in Pforzen: „Odlind schrieb die Runen“ (6. Jhd.). Oder auf einem Holzstab aus dem Hochschwarzwald (ebenfalls als Grabbeigabe in einem Frauengrab): „Blidgund schrieb die Runen“ (6. Jhd.). „Diese Inschriften bezeugen zusammen mit dem zahlreichen beschrifteten Trachtzubehör (weit über 20 Fibeln) die herausragende Rolle von Frauen in der merowingerzeitlichen Runenkultur“.

Die bedeutende Rolle der Frau für die germanische Runenmagie kann eigentlich gar nicht verwundern angesichts der Tatsache, dass schon in der Antike mehrfach überliefert ist, dass die Germanen gerade Frauen magische und prophetische Fähigkeiten nachsagten, ja dass einige sogenannte Seherinnen von den Germanen geradezu als Heilige und Göttliche verehrt wurden. So heißt es schon im ersten Jahrhundert beim römischen Historiker Tacitus:

„Die Germanen glauben sogar, den Frauen wohne etwas Heiliges und Seherisches inne; deshalb achten sie auf ihren Rat und hören auf ihren Bescheid. Wir haben es ja zur Zeit des verewigten Vespasian (röm. Kaiser 69-79) erlebt, wie Veleda lange Zeit bei vielen als göttliches Wesen galt. Doch schon vor Zeiten haben sie Albruna und mehrere andere Frauen verehrt, aber nicht aus Unterwürfigkeit und als ob sie erst Göttinnen aus ihnen machen müßten“ (Germania 8).
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Von besonderem Interesse ist hier freilich der zweitgenannte Zauberinnenname, Albruna, in dem nämlich das Wort „Rune“ steckt. Womöglich handelt es sich um die älteste Erwähnung einer germanischen Runenmeisterin überhaupt. Der Name dieser germanischen Seherin lässt sich auf verschiedene Arten und Weisen übersetzen, zum Beispiel als „die die Elfen-Runen kennt“ (alb-runa) oder „die alle Runen/Geheimnisse kennt“ (al-runa). Es gibt aber auch die Möglichkeit, den Namen mit dem zentralen Runenwort alu („Ekstase“) in Verbindung zu bringen, so dass der Name „diejenige, die in Ekstase Runen ritzt“ bezeichnet. In den Runeninschriften taucht schließlich mehrfach alu als Bestandteil von (sowohl weiblichen als auch männlichen) Eigennamen auf, zum Beispiel in „Aluko“ (weiblich) oder „Alugod“ (männlich); literarische Quellen aus verschiedenen germanischen Regionen bezeugen überdies Ölbjörn (altisländisch), Ealubeorht (angelsächsisch) und Alubehrt (althochdeutsch). Womöglich handelt es sich bei solchen Namen mit dem Wortteil #alu um Gattungsnamen für germanische Schamanen und Schamaninnen, die im ekstatischen Geistes- und Gemütszustand Runen ritzten, raunten und rötelten. Demnach wäre auch Albruna kein Individualname, sondern eine Art Appellativ für alle südgermanischen Runenmeisterinnen. Im hohen Norden nannte man solche Frauen, die über magische Kräfte und schamanische Fähigkeiten verfügten, „Völva“ (vgl. etwa die eddische Völuspa). Sie wirkten in „schamanistischer Trance“. Der Gattungsname „Völva“ leitet sich vom altnordischen Wort völr mit der Bedeutung „Stab“ ab, und tatsächlich führten alle diese Seherinnen immer einen Zauberstab mit sich, wie archäologische Funde in über 40 Frauengräbern bezeugen, weshalb man die Völvas auch „Stabträgerinnen“ nennt; die Zauberstäbe selbst wurden als „Disenstäbe“ (Örvar-Odds saga) bezeichnet (altnord. dis: „Frau‘‘). Zweifelsohne erinnern diese Zauberstäbe an den „Hexenbesen“. Vor allem aber weisen sie frappierende Ähnlichkeiten zu den sibirischen Zeremonialstäben auf, mit denen die asiatischen Schamanen und Schamaninnen ins Jenseits „reiten“. Wahrscheinlich wurden auch die germanischen Zauberstäbe vorzüglich zum gandreid („Hexenritt“) ins Totenreich verwendet (Þorsteins saga Vikingssonar).

Vielleicht handelt es sich ja auch bei jenem Holzstab aus dem Hochschwarzwald (Neudingen), den eine Runenmeisterin namens Blidgund ritzte, um einen solchen Zauber- und Schamanenstab. Meist liest man zwar, dass es sich um den Teil eines Webrahmens handele, aber das gilt nicht als gesichert. Andererseits ist der Webstuhl selbst ein typisches Hexengerät, man denke an die altgriechische Zauberin Kirke, die laut Homer in einem Wald(gebäude) an einem von Göttern geschaffenen Webstuhl sitzt (Odyssee 10,212). Warum sollte nicht auch die germanische Blidgund ihren mit Runen beschriebenen Webstuhlzauberstab dazu genutzt haben, um zu zaubern und zu reiten, bevor sie ihn als Grabbeigabe einer Freundin für das Jenseits mitgab.

Fest steht, dass die germanischen Runenmeisterinnen nicht nur existierten, sondern auch ein außerordentlich hohes Ansehen genossen. Tatsächlich gibt es Anlass zu der Vermutung, dass die Runenmagikerinnen zumindest teilweise sogar noch ehrfurchtsvoller wahrgenommen wurden als die erilaR. Denn: „Einige der Inschriften scheinen den Eril in einer Beziehung zu einer anderen Person, auch einer Frau zu setzen, die damit ranghöher hervortritt“. Die Rede ist von einem Runenstein aus Rosseland (Norwegen), auf dem es wörtlich heißt: „Ich Wagigaz, der erilaR der Agilamundo“ (ek wagigaz irilaz agilamudon). Wer diese Agilamundo war, ist nicht bekannt, aber der erilaR scheint gewissermaßen in ihren Diensten gestanden zu haben, was freilich voll und ganz zum hohen Stand der altnordischen Völvas und germanischen Alrunas passt. Vor allem aber fügt sich diese Inschrift wiederum vorzüglich in das Bild, welches uns das Zauberrunenlied Sigrdrifas in der Edda überliefert, dass es nämlich weise Frauen und Walküren sind, die das denkbar größte Runenwissen forttradieren und vermitteln.
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Sigurd jedenfalls, den Sigrdrifa ebendieses Runenwissen lehrt, spricht danach gleichsam verehrend aus: „Kein weiseres Weib ist zu finden als du“ (Sigrdrifomál 37).

Aus: Weißt du zu ritzen? - Die schamanischen Wurzeln unserer Runen

t.me/HueterderIrminsul
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Hallo, ich bin eine Libelle 🐉Du könntest mich um deinen Teich oder in deinem Garten herumschwirren sehen. Ich liebe es, Mücken zu fangen und zu fressen – tatsächlich kann ich jeden Tag Hunderte davon vertilgen! 🌿
Hier sind ein paar Tipps, wie du deinen Garten zu einem einladenden Ort für mich und meine Freunde machen kannst:
Libellenfreundliche Pflanzen:
🌱 Rohrkolben: Diese bieten ausgezeichneten Schutz und Brutplätze für unsere Jungen. Unsere Larven, die nymphen genannt werden, leben im Wasser und brauchen sicheren Unterschlupf, um zu wachsen. 🏞️
🌱 Seerosen: Auf ihren großen Blättern kann ich perfekt rasten und die Umgebung beobachten. Seerosen bieten auch Schutz für die Nymphen, die sich im Wasser darunter verstecken. 🌸
🌱 Prachtscharte: Diese Pflanze zieht viele Insekten an, von denen ich mich ernähre. Wenn die Prachtscharte blüht, ist sie ein Magnet für Schmetterlinge und andere kleine Insekten, die ich jage. 🦋
🌱 Lantana: Ihre leuchtenden Blüten und der Nektar locken nicht nur mich, sondern auch andere nützliche Insekten an. Lantana ist pflegeleicht und blüht den ganzen Sommer, was mich glücklich macht. 🌺
🌱 Wasserdost: Diese Pflanze liefert Nektar und zieht Bestäuber an, die ich gerne mag. Wasserdost wächst gut in feuchten Böden und bietet mir viele Nahrungsquellen. 🐝

Zusätzliche Tipps:
Füge eine Wasserquelle hinzu: Ein kleiner Teich oder ein Wasserspiel hilft mir sehr, da ich dort meine Eier ablegen kann. Achte darauf, dass das Wasser sauber und frei von Chemikalien ist. 💧
Vermeide Pestizide: Chemikalien können mir und meinen Nahrungsquellen schaden. Nutze lieber natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung. 🌿🚫
Biete Ruheplätze: Hohe Pflanzen, Stöcke oder Gartenstäbe sind perfekte Ruheplätze für mich. Ich sitze gerne hoch oben, um die Umgebung im Blick zu haben. 🌾
Schaffe mit diesen Pflanzen und Tipps einen natürlichen, mückenfreien Bereich in deinem Garten!

Netzfund
t.me/HueterderIrminsul
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Dem Sauren Regen, der Tomatengrippe, BSE etc . 🤔

t.me/HueterderIrminsul
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Mondrunen

Der Einfluss der germanisch-nordischen Mythologie auf das literarische Lebenswerk J. R. R. Tolkiens ist kaum zu überschätzen. Die ganze Märchenwelt von Mittelerde erinnert überdeutlich an die mythischen und sagenhaften Überlieferungen der Germanen mit ihren Zauberern und Zwergen, Dämonen und Drachen, Alben und Berserkern, Schätzen und Schwertern. So nimmt nicht wunder, dass auch die geheimen Zauberzeichen - die Runen - eine wichtige Rolle spielen und an verschiedenen Stellen in seinen Epen immer wieder auftauchen. In der Einleitung zum Hobbit schreibt Tolkien:

„Runen waren alte Buchstaben, die man ursprünglich zum Einschneiden oder Einritzen in Holz, Stein oder Metall verwendete, und
die daher dünn und eckig waren. Zu der Zeit, in der diese Geschichte spielt, benutzten nurmehr die Zwerge sie, besonders zu persönlichen und geheimen Zwecken. Ihre Runen werden in diesem Buch durch
englische Runen wiedergegeben, die heute nur wenigen Leuten bekannt sind“. 

Auch Tolkiens Runen sind genau genommen nicht „germanisch“. Zwar stehen die Zauberzeichen aus dem Hobbit noch dem altenglischen Futhark nahe. Jedoch entwickelte Tolkien im Laufe seines Lebens gleich mehrere Runenreihen selbst, um sie in die Welt von Mittelerde kunstvoll einzubauen, namentlich die Cirth (für die Sprache der Elben), das Angerthas (die Langrunenreihe) und die Runen von Gondolin (66 Zeichen).

Dazu muss man wissen, dass Tolkien nicht nur phantastische Geschichten schrieb, sondern auch ein genialer Philologe und Professor für Sprachwissenschaft an der Oxford-Universität war: Der hochgelehrte Tolkien beherrschte nicht nur alle altgermanischen Sprachen und Schriften, sondern erfand auch selbst gleich mehrere eigene Schriftsprachen mitsamt Grammatiken — etwa „Elbisch“. Seinem schöpferischen Geist sind auch die sogenannten „Mondrunen“ bzw. „Mondbuchstaben“ zu verdanken, das sind Geheimrunen, die sich nur im Mondlicht lesen lassen, und zwar während derselben Mondphase wie in der Nacht, als sie geschrieben wurden. Freilich gibt es zu diesen Mondrunen keine alten Quellen, „aber wer weiß“, insistiert der Runologe Arnulf Krause:

„Zahlreiche Runenfunde und -inschriften mit komplizierten Verschlüsselungen harren noch ihrer Dechiffrierung. Vielleicht war Tolkien der realen Forschung bereits ein gutes Stück voraus!“.

Tatsächlich wusste Tolkien wohl, was er da tat, als er seine Werke niederschrieb, und nicht selten hat man den Eindruck, dass er der magischen Realität der Runen näherkommt, als man es in der Moderne sonst gewohnt ist: Wenn seine Figuren geheime Zauberrunen in Holztüren, auf Schwerter und Schilde, in Trinkhörner oder in Bäume ritzen, dann knüpft das zweifelsohne an den ältesten Gebrauch der Runen in urgermanischer Zeit an. Inwiefern Tolkien bereits über das Schamanentum Bescheid wusste, ist nicht überliefert. Gleichwohl drängt sich durchaus der Verdacht auf, dass sich hinter einer seiner Hauptfiguren - Gandalf - kein Geringerer als der germanische Schamanengott Odin verbirgt: Wie Odin tritt Gandalf als ein weiser Magier mit langem Bart und Mantel, Zauberstab und Schlapphut in Erscheinung, der auf dem schnellsten Pferd reitet und mit Adlern und mit Raben in Verbindung steht. Wie Odin den Beinamen „Rabengott“ trägt, so wird Gandalf auch „Sturmkrähe“ genannt (vergleiche auch die totemistischen Vogelnamen der Runenmeister). Und wie Odin durchlebt auch Gandalf eine schamanische Jenseitsreise bzw. Nahtoderfahrung, aus der er geistig gewachsen zurückkehrt. „Gandalf?“, erinnert er sich nach diesem Initiationserlebnis dunkel an sein vorheriges Leben und beginnt gleichsam formelhaft zu reden wie Odin und die ekstatischen erilaR: „Ja, so hat man mich früher genannt. Gandalf der Graue. Das war mein Name. Ich bin Gandalf der Weiße“.

Fest steht, dass die germanische Mythologie und Zauberkunde noch immer eine gewaltige Faszination auf Millionen von Menschen ausübt. In ihr offenbart sich eine tiefe Sehnsucht nach dem Numinosen und dem Wundersamen, dem Zauber alter Zeiten und dem Schamanentum archaischer Völker.
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Die Runen sind ein Teil dieser Bewegung, die wohl auch in Zukunft noch in vielerlei Form und Farbe in Erscheinung treten wird. Wer weiß, wie die Geschichte der Runenmagie weitergehen wird? Vielleicht ja mit einer Rückbesinnung auf die schamanischen Wurzeln und mit einer Renaissance des Ritzens.
©️Thomas Höffgen

t.me/HueterderIrminsul
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Moin☕️
Habt einen guten Start in den Tag
Heil und Segen 🍀

t.me/HueterderIrminsul
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Am 29. Juli 1030, fand in Norwegen eine der berühmtesten Schlachten der skandinavischen Wikingerzeit statt. Óláfr „The Stout“ Haraldsson war ein Nachkomme von Harald Schönhaar, dem ersten König von Norwegen. Er hatte einige Jahre zuvor den Thron und das Königreich Norwegen verloren und nun, als sein letzter Gegner gestorben war, sah er seine Chance, das Verlorene zurückzugewinnen. Die majestätischeren Versionen erzählen von Óláfr Haraldsson, der mit einer Schar von Tausenden Männern von Garðaríki (Kiewer Rus) durch Schweden nach Norwegen reiste. Allerdings war seine Armee angesichts der Verhältnisse wahrscheinlich viel kleiner. Es ist jedoch recht interessant, dass sich Räuberbanden und andere Opportunisten seinem Heer in Schweden anschlossen, was einen Einblick in das Aussehen seiner Truppe gibt. Seine Gegner, die sogenannte Bauernarmee, sollen über 10.000 Mann stark sein. Dies ist ebenfalls fraglich, da keine Zeit war, eine solche Streitmacht aufzustellen, um sich Óláfr zu stellen. Der Name ist jedoch irreführend, da ein „Bauer“ in diesem Fall kein Mann mit einer Heugabel war. Die beiden Kräfte kollidierten in der Nähe der Stiklestad-Farm im Tal von Veradalr. Die Bauernarmee erwies sich als zu stark und Óláfr wurde getötet. Zeitgenössische Quellen behaupten, dass Óláfr von seinen eigenen Leuten oder in einem Hinterhalt getötet wurde. Doch seit die römisch-katholische Kirche Óláfr im Jahr 1164 zum Heiligen erklärte (ein Beweis für seine brutale Christianisierung Norwegens), änderte sich die „offizielle“ Geschichte allmählich dahingehend, dass er einen passenderen, heroischen Tod auf dem Schlachtfeld starb. Ein weiteres interessantes Detail ist, dass Óláfrs 15-jähriger Halbbruder an der Schlacht teilnahm (die beiden begannen damals schon in jungen Jahren). Er war kein anderer als Harald Hardrada, der ein berühmter Waräger-Wächter und später König von Norwegen werden sollte. Er war auch der Wikingerkönig, der die letzte Invasion in England anführte. Harald Hardrada wurde in der Schlacht an der Stamford Bridge getötet und besiegt, die bekanntermaßen die Wikingerzeit beendete. www.grimfrost.com

t.me/HueterderIrminsul
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Wo Bismarck liegen soll

Nicht in Dom oder Fürstengruft,
er ruh' in Gottes freier Luft
draußen auf Berg und Halde,
noch besser tief, tief im Walde;
Widukind lädt ihn zu sich ein:
"Ein Sachse war er, drum ist er mein,
im Sachsenwald soll er begraben sein."

Der Leib zerfällt, der Stein zerfällt,
aber der Sachsenwald, der hält,
und kommen nach dreitausend Jahren
Fremde hier des Weges gefahren
und sehen, geborgen vorm Licht der Sonnen, den Waldrand in Efeu tief eingesponnen und staunen der Schönheit und jauchzen froh, so gebietet einer: „Lärmt nicht so! -
Hier unten liegt Bismarck irgendwo!“
- Theodor Fontane -

t.me/DeutscheDD

t.me/HueterderIrminsul
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