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Anwälte für Aufklärung
Wer Recht erkennen will, muss zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben – Aristoteles
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Forwarded from Jessica Hamed
#selbstbestimmung #vollkaskomentalität #impfdruck #stockholmsyndrom #backtonormal

Der Chefredakteur der #NZZ blickt auf Dtl:

„Die Bundesrepublik hatte sich weit vom Pickelhauben-Klischee entfernt….

Aber dann kam Corona und damit die alte Obrigkeit. Der Staat verbietet und befiehlt…

Welch ein Paradox: Noch nie war Deutschland so freiheitlich, demokratisch und dabei so sympathisch wie heute. Und dennoch suchte es in der Pandemie bei Methoden Zuflucht, die direkt aus seiner Vergangenheit zu stammen scheinen.

Die Vollkasko-Mentalität macht eine Güterabwägung zwischen gesundheitlichem und wirtschaftlichem Schaden unmöglich…

Zwei Modelle stehen sich heute in Europa gegenüber: einerseits der Staat, der die Freiheit – auch die wirtschaftliche – massiv einschränkt, weil er der Gesundheit die oberste Priorität beimisst. Anderseits ein Staat, der Gesundheit und Freiheit auszubalancieren versucht und dafür mehr Erkrankungen und sogar mehr Tote in Kauf nimmt…

Ihrem Schutzversprechen wurde die Bundesregierung nur teilweise gerecht. Es begann mit dem chaotischen und verspäteten Start der Test- und Impfkampagnen und mündete in das leicht surrealistische Schauspiel der angeblich rigorosen Überprüfung aller Ferienheimkehrer an den Grenzen nach dem Muster des Flugverkehrs…

Die Episode des angekündigten, aber nie verwirklichten Grenzregimes wirft ein Schlaglicht auf den Umgang des Staates mit den Bürgern. Man wollte ihnen ein bisschen Angst machen, in der Hoffnung, das werde schon genügen, um sie zum Impfen zu bewegen.

Es ist so wie mit Kindern, denen man einredet, wenn sie nicht brav ins Bett gingen, komme der Schwarze Mann. Wer glaubt, es nicht mit mündigen Bürgern, sondern mit Kindern zu tun zu haben, für den ist Selbstverantwortung ein Schimpfwort.

Der Appell ans Kollektiv, die Logik der Masse wurde stets verstanden. Das Beharren auf individuellen Freiheitsrechten galt als riskant bis querulatorisch. Was sagt das aus über das Verhältnis der Deutschen zur Freiheit? Welche kollektive Urerfahrung ist dafür verantwortlich, dass der Staat so interventionistisch und bevormundend auftritt?…

Zwei Weltkriege führten nicht zur tiefen Skepsis gegenüber dem Staat, dem Verursacher des unermesslichen Leids, sondern im Gegenteil zu der Überzeugung, dass der Staat die einzige Versicherung gegen die Fährnisse des Schicksals ist. Die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts ist damit der grösste bekannte Anwendungsfall des Stockholm-Syndroms. Die Geiseln – die Bürger – empfinden Dankbarkeit für ihren Geiselnehmer – den Staat.“

https://lnkd.in/dg6HRQnj

Und so wundert die vehemente Ablehnung des #freedomday nicht. Wenn sich das Volk nicht emanzipiert und weiter ein #gebrochenes #Versprechen nach dem anderen schulterzuckend hinnimmt, endet der Notstand nicht vor nächstes Frühjahr. Eine Gesellschaft, die sich #entmündigen lässt, ist immer auch selber Schuld daran.
Forwarded from Gesammelte Werke 📚
"Schöne neue Weltordnung": vom Versagen der Eliten

"Die #Globalisierung hat die kosmopolitischen Eliten immer stärker zu einer Kaste gemacht, die sich gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch über jene Kreise hinwegsetzt, die mit der Globalisierung nicht so gut zurechtkommen. Eine Arroganz, die sich zu rächen beginnt.(...)

Was ist den vier Ereignissen gemeinsam? Stets war das geschehen, was die politische Elite nicht für möglich gehalten hatte. Warnzeichen gab es in allen Fällen. Aber man übersah sie geflissentlich. Im Glauben, den richtigen Verlauf der Geschichte zu kennen, war die politische Elite lernunwillig geworden. Und so kam es, dass die vorherrschenden Muster zur Welterklärung nicht allmählich, sondern mit einem Eklat versagten.

Nach 1989 ist die liberale
#Weltordnung nicht, wie angenommen, robuster, sondern morscher geworden. Mit schwammigen Konzepten täuschten sich die tonangebenden Kreise über den Schwund an militärischem Einsatzwillen, an gesellschaftlichem Zusammenhalt und an verbindlicher Rechtsstaatlichkeit hinweg. Stattdessen schwärmten sie von Soft Power, Global Governance und vagen Wertegemeinschaften – bis dann mehrere Schocks die Truggebilde demaskierten. Spulen wir die vier Fälle in ihrer zeitlichen Abfolge zurück.(...)

In der Corona-Pandemie kam freilich deutlich zum Vorschein, dass die Globalisierung nicht nur Vorteile bringt. Man hätte das früher wissen können. Ein kluger Beobachter wie der liberale Soziologe Ralf Dahrendorf deckte das grundlegende Problem schon vor zwanzig Jahren auf. Er erkannte, dass mehr Globalisierung immer auch weniger
#Demokratie bedeutet. Denn auf globaler Ebene gibt es keine Möglichkeit, die Betroffenen in die Entscheidungen einzubeziehen. Demokratie ist auf Bürgernähe angewiesen. Ohne den Schutz der Autonomie des Nationalstaats kommt sie nicht aus. Leidtragende der Globalisierung war die sesshafte, ortsgebundene Bevölkerung. Diese verlor immer mehr Rechte an Instanzen, die nicht der demokratischen Kontrolle unterliegen...."

https://www.nzz.ch/meinung/schoene-neue-weltordnung-vom-versagen-der-eliten-ld.1644283

#NZZ #Kommentar