ᛉ Hüter der Irminsul S. & B. ᛉ® Das Original
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Komm' mit uns auf die Reise in die Zeit, die vor uns war. Lass uns die Freiheit atmen, die noch keiner von uns sah. Sieh wie einst deine Ahnen an die Zukunft stets geglaubt und sich selbst dann nicht beugten, als der Feind ihr Land geraubt.
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Das Schnitterfest gehört zu den Vorläufern des Erntedankfestes. Es war ein Fest tiefer Dankbarkeit und Ehrerbietung, aber kein stilles Fest. In alter Zeit wurden an den Festtagen große Strohfiguren errichtet, die Brunnen geschmückt und allerlei Spiele zu Ehren von Tailtiu veranstaltet. Den Überlieferungen zufolge gab es zahlreiche Feierlichkeiten. Überall wurden Märkte abgehalten, politische Entscheidungen gefällt, sowie mehr oder weniger spielerische und sportliche Wettkämpfe durchgeführt. Bei den Kelten schloss man in dieser Zeit die meisten Ehen, wobei auch ein Zusammenleben auf Probe für die Dauer eines Jahres möglich war, die Tailteann-Marriage. Kamen anschließend beide Parteien überein, diese „Ehe“ nicht weiter fortzusetzen, wurde die Verbindung wieder gelöst.

#Wissenswert: Ein Lugnasadh-Fest ist nicht sicher belegt, wenngleich der Coligny-Kalender einen Tag #Lugo anzeigt. Bekannt ist hingegen ein Fest der Stadt #Lugdunum, bei dem Gott und Göttin verehrt wurden. Zudem kennt man zahlreiche Märkte und Erntedankfeste wie das #Lammasfest oder das Fest des Crom Dubh. So wenig, wie zum Fest eine definitive Aussage getroffen werden kann, lässt sich der Festtag historisch belegen. Schätzungen umfassen die ersten beiden Wochen im August. Heute begeht man das Lugnasadh-Fest überwiegend am Augustvorabend oder am ersten Vollmond nach dem Beginn der Getreideernte - obwohl einige die Kraft der Schnitterin nutzen und es bei abnehmendem Mond feiern. Traditionell ist Lugnasadh ein Vollmondfest und wird am 2. Vollmond nach Litha gefeiert, wobei es mit dem nordischen Heufest oder Leinerntefest, dem #Hörmeitidr, zusammenfällt. Einige unterscheiden zwischen dem Heufest am letzten Wochenende im Juli und dem Brotfest am zweiten Augustwochenende, vergleichbar mit Lammas.

Wie zu Lugnasadh stand auch beim nordischen Hörmeitidr das reifende Getreide im Mittelpunkt. In vielen Ritualen wurde #Thor um den Zeitpunkt der Ernte herum (in seiner Funktion als Beschützer der Bauern) darum gebeten, Hagel und Unwetter fern zu halten und das Korn zu beschützen.

In anderen Ritualen weihte man den Boden und dankte #Jõrd oder #Nerthus für die erste Ernte. Kräuterbüschel und Amulette wurden angefertigt und aktiviert. Um die Macht der Sonne zu stärken, wurden im Norden viele Feuer entfacht, Fackeln und Laternen angezündet. Über dem ersten Brot sprach man vor dem Festessen den Brotsegen. Außerdem stellte man Strohpuppen auf und band Garben zu Kränzen oder Kronen, mit denen im Winter oftmals die Wildtiere gefüttert wurden. Der Sage nach schneidet #Loki in Gestalt des Schnitters das goldene Haar der #Sif ab, welches als Sinnbild für die üppig wachsenden, wogenden Kornfelder interpretiert wird. Nach dieser Tat, über die ihr Gemahl Thor alles andere als erfreut war, standen die Felder kahl und erste Herbstwinde fegten über die Stoppeln.

In Schottland kennt man die zwei Wochen vor Lugnasadh als Helles Lugnasadh und die zwei Wochen nach dem Fest als Dunkles Lugnasadh. Wie alle keltischen Feste begann auch Lugnasadh mit der Dunkelheit und endete im ersten Tageslicht. Mit zahlreichen Feuern versuchte man, die Macht der Sonne zu stärken und den Beginn der dunklen Jahreszeit so ein wenig hinauszuzögern.
-Das magische Jahr-

t.me/HueterderIrminsul
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Das wichtigste Fest zu Ehren der Göttin Demeter, die Eleusinischen Mysterien, fand daher nicht im Frühling statt, sondern Im Herbst. Es begann am 23. September und ging bis zum Monatsende.

Neukelten bezeichnen das Fest als Alban Elued oder Eluen (Licht über dem Wasser) im Sinne von Abenddämmerung oder Herbst. Alban Elued / Eluen ist eng mit der Anderswelt verknüpft, einem magischen Ort, der zwar Gefahren und Herausforderungen birgt, aber auch Stärke und Weisheit. Im Herbst meditieren daher viele Heiden, um Ihre eigene Anderswelt zu betreten und gestärkt zurückzukehren. Anders als zur Frühlingstagundnachtgleiche, bei der man die Vögel willkommen hieß, verabschiedet man nun die Schwärme auf ihrem Weg in den Süden und bereitet sich auf die dunkle Jahreszeit vor. Türen und Fenster werden mit Herbstblumen und Kränzen geschmückt und Rituale zur Verabschiedung des Sommers durchgeführt. Nun ist die letzte Gelegenheit, die Geschäfte des Sommers zu beenden. Danach beginnt eine ruhige Zeit, in der die Vorbereitungen für den Winter getroffen werden.

Von den historischen Kelten hat sich — allein wegen der unterschiedlichen Reifezeit der Früchte - kein fest datiertes Herbstfest überliefert. Feierlichkeiten konnten also nicht auf einen festen Termin fixiert werden, sondern fanden statt, nachdem die Ernte komplett eingebracht war. Am nächsten kommt dem das irische Blas an Fhomair, ein festliches Mahl zum Ende der Ernte am 23. September.

Die Germanen brachten zur Tagundnachtgleiche, oft auch Ende September, das Haustblót (Ernteopfer) oder Herbstblót dar. Vielfach wurde es als Herbstfest oder Herbstopferfest bezeichnet, mit dem die Ernte offiziell abgeschlossen wurde. Oft wird es auch dem Vetrnottablót gleichgesetzt und auf einen späteren Zeitpunkt datiert. Beda Venerabilis erwähnt den Begriff Hālægmōnath (Heiligmonat) für den September, in den die Feierlichkeiten gefallen sein sollen und beschreibt eine Mischung aus Opferfesten und Thingversammlungen. Auch in verschiedenen Sagas wird ein herbstliches Opferfest erwähnt.

Man schmückte Türen und Eingänge mit Kränzen, band Garben und Erntekronen und dankte den Göttern für alles, was eingebracht werden konnte. Beherrschende Götter waren #Thor, der die Bauern beschützte, #Freyr und #Freya, die dem Boden Fruchtbarkeit geschenkt hatten und #Frigga / #Jörd, der man für die Feldfrüchte dankte. Vielerorts wurde eine Kornpuppe, die den gestorbenen Korngott darstellen sollte, vergraben oder verbrannt. Man opferte außerdem Met, Milch, Feldfrüchte, Honig und Brot. Als kleine Aufmerksamkeit für die Götter und Geister ließ man die letzte Frucht am Baum hängen. Heute hingegen wird alles ratzekahl leergepflückt, die Hecken abgeschlagen, um mehr Boden zu bekommen und im Frühling immer noch ein kleines Stückchen Weg mehr untergepflügt. Daneben brannten allerorts Feuer. Mit gemischten Gefühlen wurde der Sommer verabschiedet und die dunkle Zeit erwartet.

🍂Wissenswert: Eine lokale Göttin, die mit den herbstlichen Erntefeiern assoziiert wird, ist #Tamfana (Ernte-Spenderin / Verteilende), deren heilige Tage sich mit dem Haustblót deckten. Tamfana, auch Tanfana oder Thambana, war die Herbstgöttin der Marser, eines germanischen Stammes und die Gefährtin des Allvaters Tiwaz. Zuerst eine Mondgöttin, wurde sie später zur Leben gebenden Muttergöttin. Ihr Fest im September bildete das Gegenstück zur Nerthus-Feier im Frühling. Die Göttin ist identisch mit #Hludana (die Vielarmige, Vielseitige), Hlödyn, Huldr, Grund und Jörd und verkörpert die herbstliche Ernte.

Die Herkunft des Namens ist nicht vollständig geklärt. Er enthält sowohl die Silbe “ana für „Mutter“ als auch “tan für „Wasser“, “tanhuz für „stark“ oder „Hügel“, sowie das niederländische “tange als Bezeichnung für eine Sanddüne, was einige zu der Vermutung veranlasst, Tamfana wäre keine Göttin gewesen, sondern die Bezeichnung für einen erhöht liegenden, heiligen Ort.
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Das Schnitterfest gehört zu den Vorläufern des Erntedankfestes. Es war ein Fest tiefer Dankbarkeit und Ehrerbietung, aber kein stilles Fest. In alter Zeit wurden an den Festtagen große Strohfiguren errichtet, die Brunnen geschmückt und allerlei Spiele zu Ehren von Tailtiu veranstaltet. Den Überlieferungen zufolge gab es zahlreiche Feierlichkeiten. Überall wurden Märkte abgehalten, politische Entscheidungen gefällt, sowie mehr oder weniger spielerische und sportliche Wettkämpfe durchgeführt. Bei den Kelten schloss man in dieser Zeit die meisten Ehen, wobei auch ein Zusammenleben auf Probe für die Dauer eines Jahres möglich war, die Tailteann-Marriage. Kamen anschließend beide Parteien überein, diese „Ehe“ nicht weiter fortzusetzen, wurde die Verbindung wieder gelöst.

#Wissenswert: Ein Lugnasadh-Fest ist nicht sicher belegt, wenngleich der Coligny-Kalender einen Tag #Lugo anzeigt. Bekannt ist hingegen ein Fest der Stadt #Lugdunum, bei dem Gott und Göttin verehrt wurden. Zudem kennt man zahlreiche Märkte und Erntedankfeste wie das #Lammasfest oder das Fest des Crom Dubh. So wenig, wie zum Fest eine definitive Aussage getroffen werden kann, lässt sich der Festtag historisch belegen. Schätzungen umfassen die ersten beiden Wochen im August. Heute begeht man das Lugnasadh-Fest überwiegend am Augustvorabend oder am ersten Vollmond nach dem Beginn der Getreideernte - obwohl einige die Kraft der Schnitterin nutzen und es bei abnehmendem Mond feiern. Traditionell ist Lugnasadh ein Vollmondfest und wird am 2. Vollmond nach Litha gefeiert, wobei es mit dem nordischen Heufest oder Leinerntefest, dem #Hörmeitidr, zusammenfällt. Einige unterscheiden zwischen dem Heufest am letzten Wochenende im Juli und dem Brotfest am zweiten Augustwochenende, vergleichbar mit Lammas.

Wie zu Lugnasadh stand auch beim nordischen Hörmeitidr das reifende Getreide im Mittelpunkt. In vielen Ritualen wurde #Thor um den Zeitpunkt der Ernte herum (in seiner Funktion als Beschützer der Bauern) darum gebeten, Hagel und Unwetter fern zu halten und das Korn zu beschützen.

In anderen Ritualen weihte man den Boden und dankte #Jõrd oder #Nerthus für die erste Ernte. Kräuterbüschel und Amulette wurden angefertigt und aktiviert. Um die Macht der Sonne zu stärken, wurden im Norden viele Feuer entfacht, Fackeln und Laternen angezündet. Über dem ersten Brot sprach man vor dem Festessen den Brotsegen. Außerdem stellte man Strohpuppen auf und band Garben zu Kränzen oder Kronen, mit denen im Winter oftmals die Wildtiere gefüttert wurden. Der Sage nach schneidet #Loki in Gestalt des Schnitters das goldene Haar der #Sif ab, welches als Sinnbild für die üppig wachsenden, wogenden Kornfelder interpretiert wird. Nach dieser Tat, über die ihr Gemahl Thor alles andere als erfreut war, standen die Felder kahl und erste Herbstwinde fegten über die Stoppeln.

In Schottland kennt man die zwei Wochen vor Lugnasadh als Helles Lugnasadh und die zwei Wochen nach dem Fest als Dunkles Lugnasadh. Wie alle keltischen Feste begann auch Lugnasadh mit der Dunkelheit und endete im ersten Tageslicht. Mit zahlreichen Feuern versuchte man, die Macht der Sonne zu stärken und den Beginn der dunklen Jahreszeit so ein wenig hinauszuzögern.
-Das magische Jahr-

t.me/HueterderIrminsul
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