ᛉ Hüter der Irminsul S. & B. ᛉ® Das Original
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Komm' mit uns auf die Reise in die Zeit, die vor uns war. Lass uns die Freiheit atmen, die noch keiner von uns sah. Sieh wie einst deine Ahnen an die Zukunft stets geglaubt und sich selbst dann nicht beugten, als der Feind ihr Land geraubt.
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Die Irminsul als Nordsäule

Eines der bekanntesten Wahrzeichen des Königreichs Thule ist die #Irminsul,  die himmelstützende Weltensäule. Noch die heidnischen Sachsen kannten ein solches Symbol; der Mönch Rudolf von Fulda berichtet uns von ihren Bräuchen:

"Laubreichen Bäumen und Quellen brachten sie Verehrung dar. Sie verehrten auch einen Baumstamm von nicht geringer Größe, der hoch hinauf unter freiem Himmel errichtet war. In der Sprache ihrer Väter nannten sie ihn Irminsul; lateinisch bedeutet das die Allsäule, da sie gleichsam alles stützt."

Die Allsäule, die alles stützt - diese berühmte, in zahlreichen Berichten seit ältester Zeit von Ägyptern, Assyrern, Hethitern, später von Griechen und Römern genannte "Nordsäule, die unter dem Polarstern steht und den Himmel hält", die Weltensäule des Atlas, wurde erst später auf die westlichen "Inseln der Hesperiden" verlegt; ursprünglich dachte man sie in den arktischen Regionen des hohen Nordens.

Im Weltbild der Ägypter stand die Allsäule des Atlas unter dem Polarstern
[Abb, S, 100]. Von den Nordmeervölkern, die um 1195 von Pharao Ramses III. vernichtend geschlagen wurden, heißt es in den Inschriften auf den Tempelwänden von Medinet Habu, sie seien "von den Säulen des Himmels" gekommen. Man nannte sie auch die "Völker vom neunten Bogen". Die Ägypter dachten sich den Erdkreis in neun Bogen unterteilt, von zwar von Süden nach Norden, weshalb der ganze Erdkreis "alle neun Bogen" genannt wurde. Der neunte Bogen lag nach ihrer Vorstellung "an den Enden der Erde im fernsten Norden". Die Himmelssäule, die dort steht, nannten die Griechen #stele #boreios - #Nordsäule, getragen von dem Titanen Atlas, der selbst die personifizierte Weltensäule darstellt. Atlas gilt auch als Begründer des Königsgeschlechts der Atlanter. Homer nennt Atlas den "allerforschenden, welcher des Meeres / dunkle Tiefen kennt und allein die ragenden Säulen / hoch hält, welche die Erde vom hohen Himmel sondern".

Eine Flottenexpedition unter Drusus Germanicus, die ausgesandt wurde, um nach diesen berühmten himmelstützenden Säulen des Nordens zu suchen, kehrte nicht mehr zurück; es erhob sich nämlich ein furchtbarer Sturm, sodass die römischen Schiffe teils versanken, teils im Schlamm des Weltmeeres aufliefen oder zur Küste zurückgetrieben wurden. Der Großteil der römischen Besatzung kam dabei um; ein Überlebender - es war der Reiteroffizier Albinovanus Pedo - bemerkte, dass es nicht gelungen sei, bis zu den "Maßsäulen (metas) an der äußersten Küste der Erde" vorzudringen:

Aber die Götter rufen: Zurück!
Die Weltengrenze zu schaun ist Menschenaugen verwehrt,
Was stören unsere Ruder
Fremde Meere, die heiligen Gewässer,
Der Götter stille Sitze?

Hesiod gibt als Ort des Atlas "das furchtbare Haus der finsteren Nacht" an:

"Vor diesem hält der Sohn des Japetos den weiten Himmel, stehend, mit Kopf und unermüdlichen Händen, unentwegt, wo die Nacht und der Tag sich näherkommen und miteinander reden"

- möglicherweise ein Hinweis auf die taghellen Nächte im Lichte der Mitternachtsonne. Die "Säule(n) des Himmels" können nur in dem untergegangenen Königreich Thule gestanden haben, dem arktischen oder polaren Ursprungsort des weltweit verbreiteten Weltenstützerkultes, geologisch das Grönland der Tertiärzeit nördlich des einstigen Atlantis-Kontinents. Die Himmelssäule des Atlas wandelte sich später zum immergrünen Lebensbaum, zum Weltenbaum. Die Sachsen verehrten die Irminsul, die bei den Externsteinen in Westfalen aufgestellt war, in Gestalt einer hohen Baumsäule. Der alte Weltenstützergott Atlas wurde bei den germanischen Völkern #Er, #Yr, #Ir, #Ermin oder #Irmin genannt; daher auch die Bezeichnung "Irminsul". "Yr" scheint ein Beiname des altgermanischen Himmelsgottes #Tyr gewesen zu sein.

In der Megalithkultur Europas wurde die Weltensäule des Atlas offensichtlich durch den einsam dastehenden, senkrecht aufragenden Menhir versinnbildlicht.
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In der religiösen Vorstellungswelt der Maya-Indianer Mittelamerikas finden wir dieselbe esoterische Urlehre: ein Drei-Welten-Universum, gegliedert in Himmel, Erde und Unterwelt, das durch einen senkrecht verlaufenden Weltenstützer-Baum zusammengehalten wird. Zuoberst lag nach dem Glauben der Maya das bestirnte Himmelsgewölbe, darunter die steinige Mittelwelt der Erde, und zuunterst ergossen sich die schwarzen Wasser der Unterwelt. Alle drei Seinsdimensionen durchdringen sich jedoch, bilden in ihrem Zusammenwirken ein einheitliches Ganzes. Zudem stellte man sich diese drei Bereiche als lebendige Wesen vor, den Himmel als ein riesenechsenartiges Ungeheuer, die Erdoberfläche als den Rücken einer gigantischen Schildkröte, und das Tor zur Unterwelt gleicht dem geöftneten Rachen einer bärtigen Riesenschlange. Die Erde gliederte sich in die vier Weltgegenden Norden, Süden, Westen und Osten, wobei jeder ein bestimmter Baum, ein Vogel, eine Farbe und eine im Ritual anzurufende Gottheit zugeordnet wurde. Die Weltmitte durchlief senkrecht eine kosmische Achse in Gestalt eines Baumes, die von den Maya wacah chan - das heißt "sechs Himmel" oder "aufgerichteter Himmel" - genannt wurde. Diese kosmische Achse verband alle drei Welten zu einem lebendigen Ganzen.

Da sehen wir es also wieder, dieses uralte atlantisch-hyperboreischpolarische Symbol des immergrünen Welten- und Lebensbaumes, Ausdruck der Kosmologie einer längst versunkenen polarischen Urkultur ("Thule"). Die Parallele zur germanischen Weltenesche Yggdrasil, zum indischen Ashvatthabaum, zum kabbalistischen Sephirothbaum, zum sibirischen Schamanenbaum fällt deutlich genug ins Auge. Denn alle Weltkulturen, auch die altamerikanische, gehen letztlich auf einen einheitlichen Ursprung zurück, nämlich auf eine #Menschheits-#Urkultur, die man im Hinblick auf ihre geographische Lage als "arktisch-polar" bezeichnen kann. Alle hier erwähnten Weltenbäume, Weltachsen und Weltsäulen sind letztlich nur verschiedene Abwandlungen der Ursäule, die ursprünglich als "#Nordsäule" (griech. stele boreios) im fernen Thule stand, dann nach Atlantis verpflanzt wurde und zuletzt über die Megalithvölker Eingang in die Welt der Indogermanen fand. Die Germanen nannten dieses universale, weltweit verbreitete Symbol "Irminsul", nach ihrem Gott Irmin, ähnlich wie schon vorher die Atlanter die Weltsäule mit der Figur des Atlas identifizierten.

Nach der Ausmerzung des Heidentums in Europa entwickelte sich aus dem Symbol der Irminsul das der Volute, und aus diesem die französische Königslilie - Wandlungen eines Ursymbols durch die Jahrhunderte der abendländischen Kulturgeschichte. W. Wirth führt aus:

"Über Jahrtausende hinweg bleibt das Symbol (der Voluten) in seiner ursprünglichen Bedeutung erhalten. Noch die Fürsten des späteren Abendlandes tragen es wie die der Antike, als Zepter oder heiliges Emblem. So ist das Zeichen der französischen Lilie in hethitischen, assyrischen und skythischen Beispielen vorgebildet."

Man findet die Irminsul, verdeckt oder offen, in unzähligen Kirchen, an Denkmälern, Lichtsäulen, Stiegen, Treppenaufgängen, Schränken, Truhen, in der Silber- und Goldschmiedekunst.

Es ist eine reizvolle Frage, ob sich ein Abbild der Irminsul im Heiligtum der Externsteine befunden hat. Rudolf von Fulda beschrieb dıe Irminsul als "Baumstamm von nicht geringer Größe, der hoch hinauf unter freiem Himmel errichtet war". Es muss sich also um ein Holzidol gehandelt haben. Als Position wird das Gipfelplateau des Turmfelsens vermutet, das ursprünglich vom Sacellum über eine kleine Wendeltreppe erreicht werden konnte. Noch heute sieht man Reste der alten Treppe neben der Altarnische. Auf dem Gipfelplateau gibt es im Boden eine Vertiefung von ca. 27 cm Durchmesser, die als Halterung eines Holzidols oder hölzernen Pfahls gedient haben kann. In den Fränkischen Annalen schrieb der Mönch Rudolf zum Jahr 772:

"Karl (der Große) eroberte die Eresburg, gelangte zur Irminsul und zerstörte das Heiligtum dortselbst."
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