Das Schnitterfest gehört zu den Vorläufern des Erntedankfestes. Es war ein Fest tiefer Dankbarkeit und Ehrerbietung, aber kein stilles Fest. In alter Zeit wurden an den Festtagen große Strohfiguren errichtet, die Brunnen geschmückt und allerlei Spiele zu Ehren von Tailtiu veranstaltet. Den Überlieferungen zufolge gab es zahlreiche Feierlichkeiten. Überall wurden Märkte abgehalten, politische Entscheidungen gefällt, sowie mehr oder weniger spielerische und sportliche Wettkämpfe durchgeführt. Bei den Kelten schloss man in dieser Zeit die meisten Ehen, wobei auch ein Zusammenleben auf Probe für die Dauer eines Jahres möglich war, die Tailteann-Marriage. Kamen anschließend beide Parteien überein, diese „Ehe“ nicht weiter fortzusetzen, wurde die Verbindung wieder gelöst.
#Wissenswert: Ein Lugnasadh-Fest ist nicht sicher belegt, wenngleich der Coligny-Kalender einen Tag #Lugo anzeigt. Bekannt ist hingegen ein Fest der Stadt #Lugdunum, bei dem Gott und Göttin verehrt wurden. Zudem kennt man zahlreiche Märkte und Erntedankfeste wie das #Lammasfest oder das Fest des Crom Dubh. So wenig, wie zum Fest eine definitive Aussage getroffen werden kann, lässt sich der Festtag historisch belegen. Schätzungen umfassen die ersten beiden Wochen im August. Heute begeht man das Lugnasadh-Fest überwiegend am Augustvorabend oder am ersten Vollmond nach dem Beginn der Getreideernte - obwohl einige die Kraft der Schnitterin nutzen und es bei abnehmendem Mond feiern. Traditionell ist Lugnasadh ein Vollmondfest und wird am 2. Vollmond nach Litha gefeiert, wobei es mit dem nordischen Heufest oder Leinerntefest, dem #Hörmeitidr, zusammenfällt. Einige unterscheiden zwischen dem Heufest am letzten Wochenende im Juli und dem Brotfest am zweiten Augustwochenende, vergleichbar mit Lammas.
Wie zu Lugnasadh stand auch beim nordischen Hörmeitidr das reifende Getreide im Mittelpunkt. In vielen Ritualen wurde #Thor um den Zeitpunkt der Ernte herum (in seiner Funktion als Beschützer der Bauern) darum gebeten, Hagel und Unwetter fern zu halten und das Korn zu beschützen.
In anderen Ritualen weihte man den Boden und dankte #Jõrd oder #Nerthus für die erste Ernte. Kräuterbüschel und Amulette wurden angefertigt und aktiviert. Um die Macht der Sonne zu stärken, wurden im Norden viele Feuer entfacht, Fackeln und Laternen angezündet. Über dem ersten Brot sprach man vor dem Festessen den Brotsegen. Außerdem stellte man Strohpuppen auf und band Garben zu Kränzen oder Kronen, mit denen im Winter oftmals die Wildtiere gefüttert wurden. Der Sage nach schneidet #Loki in Gestalt des Schnitters das goldene Haar der #Sif ab, welches als Sinnbild für die üppig wachsenden, wogenden Kornfelder interpretiert wird. Nach dieser Tat, über die ihr Gemahl Thor alles andere als erfreut war, standen die Felder kahl und erste Herbstwinde fegten über die Stoppeln.
In Schottland kennt man die zwei Wochen vor Lugnasadh als Helles Lugnasadh und die zwei Wochen nach dem Fest als Dunkles Lugnasadh. Wie alle keltischen Feste begann auch Lugnasadh mit der Dunkelheit und endete im ersten Tageslicht. Mit zahlreichen Feuern versuchte man, die Macht der Sonne zu stärken und den Beginn der dunklen Jahreszeit so ein wenig hinauszuzögern.
-Das magische Jahr-
t.me/HueterderIrminsul
#Wissenswert: Ein Lugnasadh-Fest ist nicht sicher belegt, wenngleich der Coligny-Kalender einen Tag #Lugo anzeigt. Bekannt ist hingegen ein Fest der Stadt #Lugdunum, bei dem Gott und Göttin verehrt wurden. Zudem kennt man zahlreiche Märkte und Erntedankfeste wie das #Lammasfest oder das Fest des Crom Dubh. So wenig, wie zum Fest eine definitive Aussage getroffen werden kann, lässt sich der Festtag historisch belegen. Schätzungen umfassen die ersten beiden Wochen im August. Heute begeht man das Lugnasadh-Fest überwiegend am Augustvorabend oder am ersten Vollmond nach dem Beginn der Getreideernte - obwohl einige die Kraft der Schnitterin nutzen und es bei abnehmendem Mond feiern. Traditionell ist Lugnasadh ein Vollmondfest und wird am 2. Vollmond nach Litha gefeiert, wobei es mit dem nordischen Heufest oder Leinerntefest, dem #Hörmeitidr, zusammenfällt. Einige unterscheiden zwischen dem Heufest am letzten Wochenende im Juli und dem Brotfest am zweiten Augustwochenende, vergleichbar mit Lammas.
Wie zu Lugnasadh stand auch beim nordischen Hörmeitidr das reifende Getreide im Mittelpunkt. In vielen Ritualen wurde #Thor um den Zeitpunkt der Ernte herum (in seiner Funktion als Beschützer der Bauern) darum gebeten, Hagel und Unwetter fern zu halten und das Korn zu beschützen.
In anderen Ritualen weihte man den Boden und dankte #Jõrd oder #Nerthus für die erste Ernte. Kräuterbüschel und Amulette wurden angefertigt und aktiviert. Um die Macht der Sonne zu stärken, wurden im Norden viele Feuer entfacht, Fackeln und Laternen angezündet. Über dem ersten Brot sprach man vor dem Festessen den Brotsegen. Außerdem stellte man Strohpuppen auf und band Garben zu Kränzen oder Kronen, mit denen im Winter oftmals die Wildtiere gefüttert wurden. Der Sage nach schneidet #Loki in Gestalt des Schnitters das goldene Haar der #Sif ab, welches als Sinnbild für die üppig wachsenden, wogenden Kornfelder interpretiert wird. Nach dieser Tat, über die ihr Gemahl Thor alles andere als erfreut war, standen die Felder kahl und erste Herbstwinde fegten über die Stoppeln.
In Schottland kennt man die zwei Wochen vor Lugnasadh als Helles Lugnasadh und die zwei Wochen nach dem Fest als Dunkles Lugnasadh. Wie alle keltischen Feste begann auch Lugnasadh mit der Dunkelheit und endete im ersten Tageslicht. Mit zahlreichen Feuern versuchte man, die Macht der Sonne zu stärken und den Beginn der dunklen Jahreszeit so ein wenig hinauszuzögern.
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Die Rauhnächte
Der Wintersonnenwende folgen die zwölf Rauhnächte, in denen die Wilde Jagd vermehrt über die Erde fegt und alles mit sich nimmt, was das einsetzende Wachstum behindern könnte - dabei aber gleichzeitig die neue Saat in der Welt verteilt. Man nannte dieses Treiben des Geisterheeres auch Aaskereia (Asgardreida), der Zug nach Asgard, was an die keltischen Umzüge der Feen zu Beltane und Samhain erinnert.
Zusammen mit der Wilden Jagd, dem Ahnenheer (auch Jølareidi), reißt Odin zwischen November und Januar von morschen Ästen bis zu losen Ziegeln das mit sich, was keinen Bestand mehr hat, bringt aber gleichzeitig der Erde neue Fülle, indem der Sturmwind die Samen verteilt. In der Hand trägt er eine Rute, die allerdings kein Mittel zur Züchtigung darstellt, sondern meistens als Lebenszweig oder Zauberstab gedeutet wird. Ein Klaps mit der Rute verspricht, den Winter zu überleben und darüber hinaus Schutz und Gesundheit für das kommende Jahr. Der Legende nach soll es eine mit Runen verzierte Haselgerte sein, welche Ahnen und Unterwelt mit Fruchtbarkeit verbindet. Alles, was sie streift, wird ertragreich und mit Energie des Baumes erfüllt, aus dem sie gemacht wurde.
Daneben tritt die Wilde Jagd gegen die Eisriesen an, die grimmigen Hrimthursen, uralte Kräfte des Todes, der Zerstörung und des Chaos, entsprungen ewiger Dunkelheit und immerwährender Kälte. Solange die Eisriesen nicht vertrieben waren, konnte der Frühling nicht Einzug halten und die Erde nicht aus ihrem weißen Schlaf erwachen.
Im Volksglauben kennt man die Wilde Jagd oft auch als das Wilde oder Wütende Heer, das in den Tagen zwischen der Wintersonnenwende und dem ausklingenden Winter (Fasnacht) durch die Lüfte braust. Es soll sich vor allem aus den Seelen derer zusammensetzen, die eines vorzeitigen und gewaltsamen Todes gestorben sind. Auch die Einherjar, Angehörige des Kleinen Volkes und Tiere, vornehmlich Pferde und Hunde, ziehen mit.
Gemeinhin kündigt sich die Gesellschaft durch Glockengeläut, Wiehern, Jaulen oder Heulen an und gilt in der christlichen Tradition als schlechtes Omen. Liebliche Musik und Gesang wiederum versprachen eine reiche Ernte. Obgleich das Wilde Heer den Menschen gegenüber nicht feindlich gesinnt war, tat der Wanderer, der ihm unvermutet begegnete, doch gut daran, den Blick abzuwenden, denn die Sage spricht davon, dass Menschen, die den Zug erblicken, mitgezogen werden und bis zu ihrer Befreiung mit dem Wilden Heer umherziehen müssen. Aus diesem Grund soll auch ein Vorreiter (Warner) dem Zug vorauseilen. Man nennt ihn Schimmelreiter oder Türst, manchmal Eckhard. Die Schwaben kennen ihn als weißgekleideten Berchtold, der auf einem weißen Pferd und von weißen Hunden begleitet, die wilde Jagd ankündigt.
In jüngeren Erzählungen setzt der Wilde Jäger einer mystischen, feenhaften Waldfrau nach, der Skogsrå (Schweden), Huldra (Norwegen), oder dem Holzfräulein (Alpenraum), was häufig als Konflikt zwischen einer europäischen Ur-Religion der Großen Mutter und den jüngeren Kriegsgöttern gedeutet wird, vergleichbar mit dem Krieg der Asen und Vanen. Sofern sie nicht auf einen Baumstamm mit drei eingeritzten Kreuzen entkommt, droht der Waldfrau ein furchtbarer Tod.
Manche unterscheiden zwischen der Wilden Jagd als dem (Geister-)Zug der unerlösten Seelen und dem Wilden Heer, Menschen in Verkleidung und Masken, die in den Rauhnächten umherzogen, um die Winterunholde zu vertreiben. Da es meistens junge Männer waren, die verkleidet durch die Straßen zogen, gilt das Wilde Heer ebenfalls als Initiationsritus vorchristlicher Gemeinschaften. Der Brauch soll sich in der Tradition der Perchtenumzüge bis in die heutige Zeit erhalten haben.
#Wissenswert: Für die Bezeichnung Rauhnächte existieren gleich mehrere Deutungsansätze, wie zum Beispiel das Räuchern (Rauchnächte) in Form einer Segnung mit reinigendem Rauch, oder das Wort Raunen, von run (Geheimnis). Als sehr wahrscheinlich wird ruh als Synonym für haarig / wild in Betracht gezogen und verweist auf die behaarten Gestalten, die in diesen Nächten ihr Unwesen treiben.
Der Wintersonnenwende folgen die zwölf Rauhnächte, in denen die Wilde Jagd vermehrt über die Erde fegt und alles mit sich nimmt, was das einsetzende Wachstum behindern könnte - dabei aber gleichzeitig die neue Saat in der Welt verteilt. Man nannte dieses Treiben des Geisterheeres auch Aaskereia (Asgardreida), der Zug nach Asgard, was an die keltischen Umzüge der Feen zu Beltane und Samhain erinnert.
Zusammen mit der Wilden Jagd, dem Ahnenheer (auch Jølareidi), reißt Odin zwischen November und Januar von morschen Ästen bis zu losen Ziegeln das mit sich, was keinen Bestand mehr hat, bringt aber gleichzeitig der Erde neue Fülle, indem der Sturmwind die Samen verteilt. In der Hand trägt er eine Rute, die allerdings kein Mittel zur Züchtigung darstellt, sondern meistens als Lebenszweig oder Zauberstab gedeutet wird. Ein Klaps mit der Rute verspricht, den Winter zu überleben und darüber hinaus Schutz und Gesundheit für das kommende Jahr. Der Legende nach soll es eine mit Runen verzierte Haselgerte sein, welche Ahnen und Unterwelt mit Fruchtbarkeit verbindet. Alles, was sie streift, wird ertragreich und mit Energie des Baumes erfüllt, aus dem sie gemacht wurde.
Daneben tritt die Wilde Jagd gegen die Eisriesen an, die grimmigen Hrimthursen, uralte Kräfte des Todes, der Zerstörung und des Chaos, entsprungen ewiger Dunkelheit und immerwährender Kälte. Solange die Eisriesen nicht vertrieben waren, konnte der Frühling nicht Einzug halten und die Erde nicht aus ihrem weißen Schlaf erwachen.
Im Volksglauben kennt man die Wilde Jagd oft auch als das Wilde oder Wütende Heer, das in den Tagen zwischen der Wintersonnenwende und dem ausklingenden Winter (Fasnacht) durch die Lüfte braust. Es soll sich vor allem aus den Seelen derer zusammensetzen, die eines vorzeitigen und gewaltsamen Todes gestorben sind. Auch die Einherjar, Angehörige des Kleinen Volkes und Tiere, vornehmlich Pferde und Hunde, ziehen mit.
Gemeinhin kündigt sich die Gesellschaft durch Glockengeläut, Wiehern, Jaulen oder Heulen an und gilt in der christlichen Tradition als schlechtes Omen. Liebliche Musik und Gesang wiederum versprachen eine reiche Ernte. Obgleich das Wilde Heer den Menschen gegenüber nicht feindlich gesinnt war, tat der Wanderer, der ihm unvermutet begegnete, doch gut daran, den Blick abzuwenden, denn die Sage spricht davon, dass Menschen, die den Zug erblicken, mitgezogen werden und bis zu ihrer Befreiung mit dem Wilden Heer umherziehen müssen. Aus diesem Grund soll auch ein Vorreiter (Warner) dem Zug vorauseilen. Man nennt ihn Schimmelreiter oder Türst, manchmal Eckhard. Die Schwaben kennen ihn als weißgekleideten Berchtold, der auf einem weißen Pferd und von weißen Hunden begleitet, die wilde Jagd ankündigt.
In jüngeren Erzählungen setzt der Wilde Jäger einer mystischen, feenhaften Waldfrau nach, der Skogsrå (Schweden), Huldra (Norwegen), oder dem Holzfräulein (Alpenraum), was häufig als Konflikt zwischen einer europäischen Ur-Religion der Großen Mutter und den jüngeren Kriegsgöttern gedeutet wird, vergleichbar mit dem Krieg der Asen und Vanen. Sofern sie nicht auf einen Baumstamm mit drei eingeritzten Kreuzen entkommt, droht der Waldfrau ein furchtbarer Tod.
Manche unterscheiden zwischen der Wilden Jagd als dem (Geister-)Zug der unerlösten Seelen und dem Wilden Heer, Menschen in Verkleidung und Masken, die in den Rauhnächten umherzogen, um die Winterunholde zu vertreiben. Da es meistens junge Männer waren, die verkleidet durch die Straßen zogen, gilt das Wilde Heer ebenfalls als Initiationsritus vorchristlicher Gemeinschaften. Der Brauch soll sich in der Tradition der Perchtenumzüge bis in die heutige Zeit erhalten haben.
#Wissenswert: Für die Bezeichnung Rauhnächte existieren gleich mehrere Deutungsansätze, wie zum Beispiel das Räuchern (Rauchnächte) in Form einer Segnung mit reinigendem Rauch, oder das Wort Raunen, von run (Geheimnis). Als sehr wahrscheinlich wird ruh als Synonym für haarig / wild in Betracht gezogen und verweist auf die behaarten Gestalten, die in diesen Nächten ihr Unwesen treiben.
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Als gute Fee und Zauberin hat die uralte Göttin Holle / Holda den Weg ins Märchen gefunden. Noch heute kennt man sie als Hüterin der Jahreszeiten und Wintergöttin. In früheren Zeiten gehörten die Nächte zwischen Mittwinter und der letzten Rauhnacht der Göttin Holle, die In diesen Tagen durch die Welt reiste. Es durfte kein Mehl gemahlen, nicht gewaschen, gewebt oder geputzt werden, und auch die Spinnräder standen still, denn als Schutzgöttin der Frauen sorgte sie dafür, daß diese nicht zuviel arbeiteten. Hierin liegt auch der Ursprung des Verbotes, zwischen den Jahren Wäsche zu waschen.
In alten Schriften erscheint Holle / Holda auch als Totengöttin, Schimmelreiterin und Herrin der Wilden Jagd, gleichgesetzt mit der nordischen Göttin Hel, die auf ihrem dreibeinigen grauen Roß Helhesten die Jagd anführt und den segenbringenden Besuch der Ahnen ankündigt. In Norddeutschland ist sie unter den Namen Frau Harke oder Frau Goden / Gauden bekannt. Während der Raunächte zog Frau Gode mit einer Hundemeute (Hunde gelten wie das Pferd als Totenführer und Wächter der Unterwelt), ähnlich den Gabriel Hounds der keltischen Wilden Jagd, umher und sorgte für Fruchtbarkeit auf den Feldern. Wer am nächsten Morgen einen Welpen fand und ihn bis zum nächsten Jahr aufzog, wurde reich belohnt.
Genau wie Allvater Odin wird Frau Holle von einer Geisterschar begleitet, den Holden oder Heimchen, der Legende nach die Seelen verstorbener oder noch ungeborener Kinder. Hier finden sich Parallelen zum elfenähnlichen Huldufolk, dem Gefolge der Hulda. In älteren Sagen tauchen die Holden oder Hulden als Naturgeister oder die Geister Verstorbener im Gefolge der Wilden Jagd auf. Im Zuge der Christianisierung wurden die Geisterscharen der Wilden Jagd zu Sündern und ungetauften Kindern, die im Himmel keinen Einlass fanden und bis in alle Ewigkeit als ruheloses Totenheer durch die Lüfte ziehen mussten.
Die Rauhnächte enden am 2. Januar mit dem Perchtenfest. Die Yuledekoration wird abgeräumt und später in der Nacht mit Maskeraden und viel Lärm der Rasseln und Trommeln die Macht des Winters symbolisch gebrochen.
Der 31. Dezember wird in Schottland Hogmanay genannt und ist Hogmagog, dem Herrn der Sonne geweiht, der nun nicht mehr darben muß. Ältere Quellen sprechen vom Hagmenai, dem Mond der Hag, der alten Frau. Manchmal nennt man ihn Tag des alten Weibes.
Gemeint ist die Hag, die Wintergöttin oder Alte Frau, deren Trauer um den verlorenen Gott nun, im tiefsten Winter, am stärksten ist. Um ihre Macht und die der Sonne zu stärken, werden Feuerräder, Leuchtfeuer und Fackeln entzündet, Darüber hinaus gibt es dreieckige Kekse, die Hogmanays. Das Dreieck ist ein uraltes Zeichen der Triadengöttin und ein Symbol für die Transformation der Ahnin in die Jungfrau. In Irland nennt man die Silvesternacht Oidhche Chaluinne (Nacht der Kerze) und versucht ebenfalls, mit Licht und Wärme die Sonne zu stärken.
Im Volksbrauchtum werden in der letzten Minute des verstreichenden Jahres alle Türen geöffnet, um die Geister des alten Jahres in die Freiheit zu entlassen und zur selben Zeit den Geistern des neuen Jahres den Zutritt zu ermöglichen. Auf der ganzen Welt wird in der Silvesternacht darüber hinaus versucht, einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Im Norden kannte man die Silvesternacht lange als eine der Rauhnächte, die allesamt geprägt waren von Zukunftsschau und Neubeginn. Das Sonnenlicht wuchs und verleitete die Menschen dazu, optimistisch zu sein und gute Vorsätze zu fassen. Auch gab es einen Opfertisch für Hel / Holda.
#Wissenswert: Die Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar hatte weder astronomische noch landwirtschaftliche Bedeutung. Die Bezeichnung Silvester für den Jahreswechsel geht auf den Papst Silvester zurück und hat in Sitten und Gebräuchen sowohl babylonische als auch nordische Wurzeln. Es ist ein Tag der Divination und Orakelbefragung, der aber vormals keine tiefergehende Bedeutung hatte.
Aus: Das magische Jahr
t.me/HueterderIrminsul
In alten Schriften erscheint Holle / Holda auch als Totengöttin, Schimmelreiterin und Herrin der Wilden Jagd, gleichgesetzt mit der nordischen Göttin Hel, die auf ihrem dreibeinigen grauen Roß Helhesten die Jagd anführt und den segenbringenden Besuch der Ahnen ankündigt. In Norddeutschland ist sie unter den Namen Frau Harke oder Frau Goden / Gauden bekannt. Während der Raunächte zog Frau Gode mit einer Hundemeute (Hunde gelten wie das Pferd als Totenführer und Wächter der Unterwelt), ähnlich den Gabriel Hounds der keltischen Wilden Jagd, umher und sorgte für Fruchtbarkeit auf den Feldern. Wer am nächsten Morgen einen Welpen fand und ihn bis zum nächsten Jahr aufzog, wurde reich belohnt.
Genau wie Allvater Odin wird Frau Holle von einer Geisterschar begleitet, den Holden oder Heimchen, der Legende nach die Seelen verstorbener oder noch ungeborener Kinder. Hier finden sich Parallelen zum elfenähnlichen Huldufolk, dem Gefolge der Hulda. In älteren Sagen tauchen die Holden oder Hulden als Naturgeister oder die Geister Verstorbener im Gefolge der Wilden Jagd auf. Im Zuge der Christianisierung wurden die Geisterscharen der Wilden Jagd zu Sündern und ungetauften Kindern, die im Himmel keinen Einlass fanden und bis in alle Ewigkeit als ruheloses Totenheer durch die Lüfte ziehen mussten.
Die Rauhnächte enden am 2. Januar mit dem Perchtenfest. Die Yuledekoration wird abgeräumt und später in der Nacht mit Maskeraden und viel Lärm der Rasseln und Trommeln die Macht des Winters symbolisch gebrochen.
Der 31. Dezember wird in Schottland Hogmanay genannt und ist Hogmagog, dem Herrn der Sonne geweiht, der nun nicht mehr darben muß. Ältere Quellen sprechen vom Hagmenai, dem Mond der Hag, der alten Frau. Manchmal nennt man ihn Tag des alten Weibes.
Gemeint ist die Hag, die Wintergöttin oder Alte Frau, deren Trauer um den verlorenen Gott nun, im tiefsten Winter, am stärksten ist. Um ihre Macht und die der Sonne zu stärken, werden Feuerräder, Leuchtfeuer und Fackeln entzündet, Darüber hinaus gibt es dreieckige Kekse, die Hogmanays. Das Dreieck ist ein uraltes Zeichen der Triadengöttin und ein Symbol für die Transformation der Ahnin in die Jungfrau. In Irland nennt man die Silvesternacht Oidhche Chaluinne (Nacht der Kerze) und versucht ebenfalls, mit Licht und Wärme die Sonne zu stärken.
Im Volksbrauchtum werden in der letzten Minute des verstreichenden Jahres alle Türen geöffnet, um die Geister des alten Jahres in die Freiheit zu entlassen und zur selben Zeit den Geistern des neuen Jahres den Zutritt zu ermöglichen. Auf der ganzen Welt wird in der Silvesternacht darüber hinaus versucht, einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Im Norden kannte man die Silvesternacht lange als eine der Rauhnächte, die allesamt geprägt waren von Zukunftsschau und Neubeginn. Das Sonnenlicht wuchs und verleitete die Menschen dazu, optimistisch zu sein und gute Vorsätze zu fassen. Auch gab es einen Opfertisch für Hel / Holda.
#Wissenswert: Die Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar hatte weder astronomische noch landwirtschaftliche Bedeutung. Die Bezeichnung Silvester für den Jahreswechsel geht auf den Papst Silvester zurück und hat in Sitten und Gebräuchen sowohl babylonische als auch nordische Wurzeln. Es ist ein Tag der Divination und Orakelbefragung, der aber vormals keine tiefergehende Bedeutung hatte.
Aus: Das magische Jahr
t.me/HueterderIrminsul
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Das Julfest
Bezeichnungen: Wintersonnenwende, Mean Geamhradh, Alban Arthuan, Yule, Jul, Julfest, Mittwinter, Middewinter, Sønarblót, Jølablót, Vetrarsólstöđublót, Miđsvetrarblót, christliches Weihnachten, Thomastag, Winterfinding
Symbole und Deko: Tannenzweige, Stechpalmenzweige, Misteln, Immergrün, Sterne, Kränze, Sonnensymbole, das Rad mit den acht Speichen (Jahresrad), Feuer, Kerzen
Farben: Rot, Grün, Gelb oder Gold
Bräuche und Rituale: Wintermaien, Jul-Eide (gute Vorsätze), Julfeuer, Lichtrituale, Kerzenzauber, Wassail-Segen, Räuchern, Ahnenverehrung, Masken, Tierverwandlung
Datum und Schwellenzeit: 21. Dezember / Mitternacht
Räucherwerk und ätherische Öle: Tanne, Zeder, Zimt, Rosmarin, Wacholder
Geweihte Speisen: (Wild-)Schwein, Ziegenfleisch, Nüsse, Gebildgebäck, Äpfel, Punsch, Wein
Götter und Göttinnen: Cernunnos, Odin, Taranis, Baldur, Belenus, Freyr, Frigga, Cailleach, Hel / Holda, Lucina, Sunna, Grainne, Sulis
Yule-Weihrauch: 2 Teile Weihrauch, je 1 Teil Mastix, Wacholder und Tannennadeln
#Wissenswert: Weihrauch wirkt nicht nur äußerlich desinfizierend, sondern auch innerlich entzündungshemmend und wird zur Behandlung von Darmentzündungen, Gelenkleiden und auch Krebs empfohlen. Im Gegensatz zum häufig verwendeten Kortison ist Weihrauch häufig wirksamer und greift die Knochensubstanz nicht an.
Aus: Das magische Jahr
t.me/HueterderIrminsul
Bezeichnungen: Wintersonnenwende, Mean Geamhradh, Alban Arthuan, Yule, Jul, Julfest, Mittwinter, Middewinter, Sønarblót, Jølablót, Vetrarsólstöđublót, Miđsvetrarblót, christliches Weihnachten, Thomastag, Winterfinding
Symbole und Deko: Tannenzweige, Stechpalmenzweige, Misteln, Immergrün, Sterne, Kränze, Sonnensymbole, das Rad mit den acht Speichen (Jahresrad), Feuer, Kerzen
Farben: Rot, Grün, Gelb oder Gold
Bräuche und Rituale: Wintermaien, Jul-Eide (gute Vorsätze), Julfeuer, Lichtrituale, Kerzenzauber, Wassail-Segen, Räuchern, Ahnenverehrung, Masken, Tierverwandlung
Datum und Schwellenzeit: 21. Dezember / Mitternacht
Räucherwerk und ätherische Öle: Tanne, Zeder, Zimt, Rosmarin, Wacholder
Geweihte Speisen: (Wild-)Schwein, Ziegenfleisch, Nüsse, Gebildgebäck, Äpfel, Punsch, Wein
Götter und Göttinnen: Cernunnos, Odin, Taranis, Baldur, Belenus, Freyr, Frigga, Cailleach, Hel / Holda, Lucina, Sunna, Grainne, Sulis
Yule-Weihrauch: 2 Teile Weihrauch, je 1 Teil Mastix, Wacholder und Tannennadeln
#Wissenswert: Weihrauch wirkt nicht nur äußerlich desinfizierend, sondern auch innerlich entzündungshemmend und wird zur Behandlung von Darmentzündungen, Gelenkleiden und auch Krebs empfohlen. Im Gegensatz zum häufig verwendeten Kortison ist Weihrauch häufig wirksamer und greift die Knochensubstanz nicht an.
Aus: Das magische Jahr
t.me/HueterderIrminsul
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Auf den Britischen Inseln nennt man die Nacht von 5. auf den 6. Januar Nollaig na mBean (Weihnachten der Frauen), oder An Nollaig Bheag (Kleines Jul). Man schmückt Apfelbäume, die als Mittler zwischen der Welt der Lebenden und dem Reich der Toten gelten, mit Brot und Kuchen und segnet sie mit Apfelwein. Manchmal wird diese Nacht der Silvesternacht zugeordnet, wobei der Kampf des Eichenkönigs gegen den Stechpalmenkönig thematisiert wird. Wer das ganze Jahr über gesund bleiben möchte, sollte an diesem Tag ein Mus aus gedörrten Äpfeln, Birnen sowie enderen Dörrfrüchten kochen und essen. Die Kerne dienten früher als Heiratsorakel. In der christlichen Tradition sind Salz und Schmalz an diesem Tag tabu.
In England beginnt mit dem ersten Montag nach dem 6.Januar, dem Plough Monday, das Bauernjahr. In einigen Gegenden wird dabei noch heute In einer Prozession ein Pflug von Haus zu Haus gezogen. Eng verbunden mit dem Plough Monday ist auch der Straw Bear, der an den Strohbären, beziehungsweise Fastnachtsbären erinnert und von Morris-Tänzern und Musikanten durch die Straßen geführt wird, wo er für Geid, Bier oder Speisen seine Tänze aufführt. Das anschließende Verbrennen des Kostüms deutet auf alte Fruchtbarkeitsbräuche hin.
Die Kelten verehrten an diesem Tag die Göttin Morgan / Morgane / Morgaine, die dreifaltige Göttin des Meeres und des Mondes, als Schicksalsbringerin. Walisischen Legenden zufolge war Morgane eine Königin von AvaIon, aus der in der Artussage die Priesterinnen-Schwester des Königs wurde und sich schließlich zur bösen Hexe entwickelte. Man nimmt an, dass dieser Wandlung Parallelen der Morgan zur Morrigan, der keltischen Todesgöttin, zugrunde liegen. Auch der Kore-Tag fällt auf den 5. Januar.
#Wissenswert: Aufgrund der zahlreichen Feierlichkeiten, die auf diesen Termin fallen, halten ihn viele für den neunten Sabbat (das neunte Jahreskreisfest) eines untergegangenen heidnischen Jahreskreises. Der Theorie zufolge handelt es sich um ein lang vergessenes Frauenfest, das vom hohen Norden bis weit in den Süden hinein gefeiert wurde, ähnlich dem Wodanstag um den 6. Dezember. Es ist der Tag der dreifaltigen Göttin. in Deutschland widmet man ihn häufig den drei Bethen (Berchten / Nornen), die im Alpenraum verehrt wurden. Dort nannte man sie Embede, Wilbede und Warbede, ihre keltischen Namen waren Ambeth, Borbeth und Wilbeth. Dass man die drei Bethen gebietsweise als Berchten bezeichnete, lässt Parallelen zum Perchtentag vermuten.
Im Christentum beendet der Dreikönigstag die Weihnachtszeit. Sternsinger ziehen von Haus zu Haus und sammeln Spenden ein. Im Norden Deutschlands hat sich der Brauch des Spendens mit dem Timpkenfest erhalten. An diesem Tag wird mit einem Totenschmaus sowie dem Verteilen von Gebäck und Spenden an den Todestag Herzog Widukinds / Wittekinds erinnert. Gleichzeitig dient(e) dieser Brauch der Kirche dazu, den angeblich durch ein Wunder bekehrten heidnischen Sachsenführer, den die Norddeutschen gemeinhin als Ihren Ahnherren betrachten, in der christlichen Tradition zu etablieren.
Aus: Das magische Jahr
t.me/HueterderIrminsul
In England beginnt mit dem ersten Montag nach dem 6.Januar, dem Plough Monday, das Bauernjahr. In einigen Gegenden wird dabei noch heute In einer Prozession ein Pflug von Haus zu Haus gezogen. Eng verbunden mit dem Plough Monday ist auch der Straw Bear, der an den Strohbären, beziehungsweise Fastnachtsbären erinnert und von Morris-Tänzern und Musikanten durch die Straßen geführt wird, wo er für Geid, Bier oder Speisen seine Tänze aufführt. Das anschließende Verbrennen des Kostüms deutet auf alte Fruchtbarkeitsbräuche hin.
Die Kelten verehrten an diesem Tag die Göttin Morgan / Morgane / Morgaine, die dreifaltige Göttin des Meeres und des Mondes, als Schicksalsbringerin. Walisischen Legenden zufolge war Morgane eine Königin von AvaIon, aus der in der Artussage die Priesterinnen-Schwester des Königs wurde und sich schließlich zur bösen Hexe entwickelte. Man nimmt an, dass dieser Wandlung Parallelen der Morgan zur Morrigan, der keltischen Todesgöttin, zugrunde liegen. Auch der Kore-Tag fällt auf den 5. Januar.
#Wissenswert: Aufgrund der zahlreichen Feierlichkeiten, die auf diesen Termin fallen, halten ihn viele für den neunten Sabbat (das neunte Jahreskreisfest) eines untergegangenen heidnischen Jahreskreises. Der Theorie zufolge handelt es sich um ein lang vergessenes Frauenfest, das vom hohen Norden bis weit in den Süden hinein gefeiert wurde, ähnlich dem Wodanstag um den 6. Dezember. Es ist der Tag der dreifaltigen Göttin. in Deutschland widmet man ihn häufig den drei Bethen (Berchten / Nornen), die im Alpenraum verehrt wurden. Dort nannte man sie Embede, Wilbede und Warbede, ihre keltischen Namen waren Ambeth, Borbeth und Wilbeth. Dass man die drei Bethen gebietsweise als Berchten bezeichnete, lässt Parallelen zum Perchtentag vermuten.
Im Christentum beendet der Dreikönigstag die Weihnachtszeit. Sternsinger ziehen von Haus zu Haus und sammeln Spenden ein. Im Norden Deutschlands hat sich der Brauch des Spendens mit dem Timpkenfest erhalten. An diesem Tag wird mit einem Totenschmaus sowie dem Verteilen von Gebäck und Spenden an den Todestag Herzog Widukinds / Wittekinds erinnert. Gleichzeitig dient(e) dieser Brauch der Kirche dazu, den angeblich durch ein Wunder bekehrten heidnischen Sachsenführer, den die Norddeutschen gemeinhin als Ihren Ahnherren betrachten, in der christlichen Tradition zu etablieren.
Aus: Das magische Jahr
t.me/HueterderIrminsul
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Thema Im Januar: Die Elemente im Jahreskreis - Erde
Vor den anthropozentrischen Offenbarungsreligionen (mit ihrem Menschengott im fernen Jenseits und dem naturverachtenden Wertssystem) wurden hauptsächlich Elementarmächte verehrt, die Kräfte der Natur, als Ursprung und Erhalter allen Lebens. Der Mensch stand nicht als Herrscher über der Natur, er war Teil der Schöpfung, eingebettet in einen ewigen Kreis aus Werden und Vergehen. Religiöses Empfinden basierte nicht auf der (Buch-)Lehre irgendeines Religionsgründers, es entstand aus der Beobachtung der Natur und Ihrer Zyklen.
Alles Leben wurde von einer Großen Mutter geboren und kehrte im Tod zu Ihr zurück. Auch die Götter waren ein Teil der Natur, die sich in ihrem Wirken offenbarten und durch Ihre Geschöpfe kommunizierten. Gesundheit, Wachstum, Fülle und Gedeihen waren Gaben, die sich aus dem sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen ergaben und wurden höheren Mächten zugeschrieben. Wer etwas in der Natur mutwillig zerstörte, handelte der Lebenskraft zuwider und agierte damit gleichzeitig auch gegen die Götter. Zahlreiche Probleme der modernen Zivilisation, wie die Geringschätzung der Natur, die Entfremdung von den natürlichen Zyklen oder der um sich greifende Ellenbogenkapitalismus, basieren auf der mutterlosen Weltanschauung, der Diesseitsverachtung und Naturfeindlichkeit der Offenbarungsreligionen, denn die abrahamischen Religionen messen dem nichtmenschlichen Leben kaum Bedeutung bei. Es ist entbehrlich und existiert nur, um dem Menschen dienlich zu sein.
Weltweit gab es zahlreiche Götter und Geister der Erde, des Windes, Feuers oder Wassers. Im Norden ritten die Walküren auf dem Sturm, im Süden herrschte die Göttin Feronia über das Feuer. Ran, Poseidon oder Manannan befahlen den Wellen der Ozeane, konnten Trockenheit bringen oder Überschwemmungen. Durch das Getreide raschelten die Kornmuhme und der Bilmesschnitter.
#Wissenswert: Nicht wenige Experten sehen in der gesamten Mythologie nicht mehr als den verzweifelten Versuch, rätselhafte und furchteinflößende Naturerscheinungen begreiflich zu machen und nehmen eıne tief verwurzelte Angst vor der Natur und ihren zürnenden Göttern als selbstverständlich an. Eine Furcht, die erst im Rahmen der Aufklärung wich, als Naturphänomene wissenschaftlich erklärt werden konnten. Andere sind davon überzeugt, dass Mythen und Religionen nur geschaffen wurden, um menschliches Verhalten zu kontrollieren und in uneigennützige Bahnen zu lenken.
Mehr dazu später
t.me/HueterderIrminsul
Vor den anthropozentrischen Offenbarungsreligionen (mit ihrem Menschengott im fernen Jenseits und dem naturverachtenden Wertssystem) wurden hauptsächlich Elementarmächte verehrt, die Kräfte der Natur, als Ursprung und Erhalter allen Lebens. Der Mensch stand nicht als Herrscher über der Natur, er war Teil der Schöpfung, eingebettet in einen ewigen Kreis aus Werden und Vergehen. Religiöses Empfinden basierte nicht auf der (Buch-)Lehre irgendeines Religionsgründers, es entstand aus der Beobachtung der Natur und Ihrer Zyklen.
Alles Leben wurde von einer Großen Mutter geboren und kehrte im Tod zu Ihr zurück. Auch die Götter waren ein Teil der Natur, die sich in ihrem Wirken offenbarten und durch Ihre Geschöpfe kommunizierten. Gesundheit, Wachstum, Fülle und Gedeihen waren Gaben, die sich aus dem sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen ergaben und wurden höheren Mächten zugeschrieben. Wer etwas in der Natur mutwillig zerstörte, handelte der Lebenskraft zuwider und agierte damit gleichzeitig auch gegen die Götter. Zahlreiche Probleme der modernen Zivilisation, wie die Geringschätzung der Natur, die Entfremdung von den natürlichen Zyklen oder der um sich greifende Ellenbogenkapitalismus, basieren auf der mutterlosen Weltanschauung, der Diesseitsverachtung und Naturfeindlichkeit der Offenbarungsreligionen, denn die abrahamischen Religionen messen dem nichtmenschlichen Leben kaum Bedeutung bei. Es ist entbehrlich und existiert nur, um dem Menschen dienlich zu sein.
Weltweit gab es zahlreiche Götter und Geister der Erde, des Windes, Feuers oder Wassers. Im Norden ritten die Walküren auf dem Sturm, im Süden herrschte die Göttin Feronia über das Feuer. Ran, Poseidon oder Manannan befahlen den Wellen der Ozeane, konnten Trockenheit bringen oder Überschwemmungen. Durch das Getreide raschelten die Kornmuhme und der Bilmesschnitter.
#Wissenswert: Nicht wenige Experten sehen in der gesamten Mythologie nicht mehr als den verzweifelten Versuch, rätselhafte und furchteinflößende Naturerscheinungen begreiflich zu machen und nehmen eıne tief verwurzelte Angst vor der Natur und ihren zürnenden Göttern als selbstverständlich an. Eine Furcht, die erst im Rahmen der Aufklärung wich, als Naturphänomene wissenschaftlich erklärt werden konnten. Andere sind davon überzeugt, dass Mythen und Religionen nur geschaffen wurden, um menschliches Verhalten zu kontrollieren und in uneigennützige Bahnen zu lenken.
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Auf die Tage vom 12. Januar bis zum 14. Januar wird das Miðvetrblót, auch Miðjum vetri blóta, oder Midrvinterblót (Mittwinteropfer), datiert. Oftmals wird es dabei Hökunott, Julfest und / oder þorrablót gleichgesetzt. Der Theorie zufolge soll das Mittwinteropfer das Äquivalent zum heutigen Neujahrsfest gewesen sein. Dabei war es nicht auf eınen bestimmten Tag festgelegt, sondern wurde am ersten Vollmond nach dem ersten Neumond nach der Wintersonnenwende gefeiert. In dıese Zeit fällt auch die tatsächliche Mitte des Winters, so dass Mittwinter passend ist. Vieles an überliefertem Jul-Brauchtum soll nicht zur Wintersonnenwende sondern in diesen Tagen stattgefunden haben. In der nordischen Mythologie ist Mitte Januar die Zeit, in der Thor gegen die Eisriesen (den Winter) kämpft. In England ist dieser Tag bekannt als Tiegunde Day. In Deutschland kennt man ihn vielerorts als Hacknacht.
#Wissenswert: Zwischen dem Nikolaustag und Ende Januar gibt es außerdem allerlei Umzüge, bei denen maskierte oder in Tracht gekleidete Menschen von Haus zu Haus ziehen, oftmals angeführt von einem Pferdeschädel oder einem Mann auf einem weißen Pferd, dem Schimmelreiter. Ähnliches Brauchtum hat sich zum ersten Mai sowie bei anderen Frühlingsfesten erhalten. Vieles davon enthält neben rituellen Tänzen, wie dem Morris Dance, vor allem Sonnensymbolik und Fruchtbarkeitsrituale. Der Pferdeschädel wiederum wird mit Pferdegöttinnen wie Epona oder Rhiannon assoziiert. Um die Wintersonnenwende herum soll die Göttin in Gestalt einer Stute auf der Suche nach ihrem neugeborenen Sohn sein, der ihr drei Tage nach seiner Geburt gestohlen wurde.
In Wales zieht in den Tagen der Wintersonnenwende die Mari Llwyd, die „Graue Stute (veraltet Mähre)” durch die Dörfer. Hierbei handelt es sch um ein aus einem Pferdeschädel hergestelltes, mit einem Schleier sowe Girlanden geschmücktes Steckenpferd (engl. Hobby Horse”). Mari Llwyd, auch Y Fari Llwyd, soll vor allem den Tod des alten Jahres oder Winters sowie die Unsterblichkeit des Jahresrades symbolisieren. Die Tradition, daß die Träger sich Zugang zu den Häusern verschaffen, indem sie eine Liederzeile ansingen und von dem bewirtet werden müssen, der sie nicht zu Ende bringen kann, beruht auf der christianisierten Legende von der Grauen Stute. Diese musste im Stall von Bethlehem dem neu geborenen Christus Platz machen und zieht seitdem auf der Suche nach einer neuen Bleibe rastlos umher.
Aus: Das magische Jahr
t.me/HueterderIrminsul
#Wissenswert: Zwischen dem Nikolaustag und Ende Januar gibt es außerdem allerlei Umzüge, bei denen maskierte oder in Tracht gekleidete Menschen von Haus zu Haus ziehen, oftmals angeführt von einem Pferdeschädel oder einem Mann auf einem weißen Pferd, dem Schimmelreiter. Ähnliches Brauchtum hat sich zum ersten Mai sowie bei anderen Frühlingsfesten erhalten. Vieles davon enthält neben rituellen Tänzen, wie dem Morris Dance, vor allem Sonnensymbolik und Fruchtbarkeitsrituale. Der Pferdeschädel wiederum wird mit Pferdegöttinnen wie Epona oder Rhiannon assoziiert. Um die Wintersonnenwende herum soll die Göttin in Gestalt einer Stute auf der Suche nach ihrem neugeborenen Sohn sein, der ihr drei Tage nach seiner Geburt gestohlen wurde.
In Wales zieht in den Tagen der Wintersonnenwende die Mari Llwyd, die „Graue Stute (veraltet Mähre)” durch die Dörfer. Hierbei handelt es sch um ein aus einem Pferdeschädel hergestelltes, mit einem Schleier sowe Girlanden geschmücktes Steckenpferd (engl. Hobby Horse”). Mari Llwyd, auch Y Fari Llwyd, soll vor allem den Tod des alten Jahres oder Winters sowie die Unsterblichkeit des Jahresrades symbolisieren. Die Tradition, daß die Träger sich Zugang zu den Häusern verschaffen, indem sie eine Liederzeile ansingen und von dem bewirtet werden müssen, der sie nicht zu Ende bringen kann, beruht auf der christianisierten Legende von der Grauen Stute. Diese musste im Stall von Bethlehem dem neu geborenen Christus Platz machen und zieht seitdem auf der Suche nach einer neuen Bleibe rastlos umher.
Aus: Das magische Jahr
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Mit dem Frøblót, dem Freyrsfest oder Fasnacht am 28. Januar (historisch korrekt an dem Vollmond, der dem Neumond nach Jul folgt, was in etwa Mitte bis Ende Februar sein dürfte) wurde symbolisch der Winter mit seinem Frost, der Kälte und der Nässe vertrieben.
An diesem Tag endete der Winter und der Frühling begann. Der Vegetations- und Sonnengott Freyr wirbt nun um die noch unfruchtbare Erde (Gerdr). In zahlreichen Ritualen wurden ganz besonders Freyr als Bringer von Licht und Fruchtbarkeit und die Erdmutter Nerthus beschworen. Die Bevölkerung brachte Speise- und Trankopfer dar, um damit die schlummernde Erde zu wecken. Gebietsweise verbrannten in großen Feuern Strohpuppen, die den Winter darstellen sollten (Winterverbrennen). Anderswo wurden diese während einer Zeremonie ertränkt.
Daneben gab es Umzüge mit maskierten und verkleideten Teilnehmern. Männer trugen Frauenkleider und Frauen Männerkleider, was die zur Christianisierung entsandten Mönche zu erbosten Tiraden veranlasste. Diese vermummten und lärmenden Umzüge dienten der Reinigung. Mit ihnen sollte alles Alte und Kränkelnde vertrieben und der Frühling herbeigerufen werden. Ein letztes Mal mischten sich die Gestalten der Wilden Jagd unter die Verkleideten. Zum Ende des Festes wurden mit viel Lärm und Getöse die lebensfeindlichen Wintergeister aus dem Land gejagt und das Vieh mit Birken- und Haselzweigen gesegnet, um fruchtbar zu werden. Vielfach stritten Sommer und Winter rituell um die Vorherrschaft.
#Wissenswert: Ein Großteil der modernen Faschingsbräuche, wie das Maskieren, das Verkleiden und das Verbrennen von Strohpuppen, sind dem Frøblót entlehnt. Der Brauch, sich zu maskieren und damit in eine andere Haut zu schlüpfen, stammt noch aus der Eiszeit. Darstellungen an Höhlenwänden oder Plastiken zeigen Mischwesen aus Tier und Mensch, die inzwischen als maskierte Menschen interpretiert werden: Durch die Haut eines Tieres oder die Maske eines Geistes sollten die Kräfte auf den Maskierten übergehen. Schamanen nahmen durch die Tierverwandlung Kontakt zur anderen Seite oder den Geistern des Jagdwildes auf. Daneben verspricht eine Maske auch immer den Schutz der Anonymität und bewahrt vor der Rache der Energien, die nun so unsanft vertrieben werden. Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Winterunholde, sich von den Menschen nicht verscheuchen ließen, wohl aber vor den furchterregenden Gestalten, die lärmend durch die Straßen zogen, Reißaus nahmen.
Nach wie vor gibt es bis weit in den Februar hinein traditionelle Umzüge mıt maskierten Tänzern, Viele der Masken dienen nur noch als Touristenattraktion, andere jedoch haben nur wenig von Ihrer ursprünglichen Bedeutung verloren. Sie entstehen auch heutzutage noch In Handarbeit und dürfen nicht abgeändert werden.
Vor dem Christentum verkörperte Jede Maske völlig wertfrei eine andere Kraft der Natur, darunter Erdgeister, Luftgeister und Waldleute, sowie Darstellungen von Kräften, die der Menschheit nicht wohlgesonnen waren.
Doch ging das Heidentum völlig anders mit diesen negativen Energien um als die Offenbarungsreligionen, welche stets danach trachten, sie mit Stumpf und Stiel auszulöschen. Respektvoll gab man diesen Mächten eine hässliche und manchmal auch furchterregende Gestalt, damit sie greifbar und damit auch „angreifbar“ wurden, oder versetzte sich selbst hinein und übernahm damit diverse Eigenschaften. Verkleidungen, Masken und Abwehrzauber nahmen auf diese Weise Vielem den Schrecken.
Das Frøblót entspricht weitestgehend dem Þorrablót, das am ersten Tag des Monats þorri (“Februar) begangen wurde. Dieses beinhaltete neben dem Austreiben oder Austragen des Winters auch ein Festmahl mit konservierten Speisen, den vormals eisernen Reserven. Ob das þorrablót dem Gott Thor oder dem Monat Februar geweiht war, ist unklar. þorri soll außerdem der Name eines Königs oder Winterriesen sein und bedeutet übersetzt In etwa dürre, trockene Költe der Winterzeit, was das Lebensgefühl Im Januar und Februar sehr genau beschreibt. Beide Feste werden außerdem mit dem Disablót / Disting assoziiert.
An diesem Tag endete der Winter und der Frühling begann. Der Vegetations- und Sonnengott Freyr wirbt nun um die noch unfruchtbare Erde (Gerdr). In zahlreichen Ritualen wurden ganz besonders Freyr als Bringer von Licht und Fruchtbarkeit und die Erdmutter Nerthus beschworen. Die Bevölkerung brachte Speise- und Trankopfer dar, um damit die schlummernde Erde zu wecken. Gebietsweise verbrannten in großen Feuern Strohpuppen, die den Winter darstellen sollten (Winterverbrennen). Anderswo wurden diese während einer Zeremonie ertränkt.
Daneben gab es Umzüge mit maskierten und verkleideten Teilnehmern. Männer trugen Frauenkleider und Frauen Männerkleider, was die zur Christianisierung entsandten Mönche zu erbosten Tiraden veranlasste. Diese vermummten und lärmenden Umzüge dienten der Reinigung. Mit ihnen sollte alles Alte und Kränkelnde vertrieben und der Frühling herbeigerufen werden. Ein letztes Mal mischten sich die Gestalten der Wilden Jagd unter die Verkleideten. Zum Ende des Festes wurden mit viel Lärm und Getöse die lebensfeindlichen Wintergeister aus dem Land gejagt und das Vieh mit Birken- und Haselzweigen gesegnet, um fruchtbar zu werden. Vielfach stritten Sommer und Winter rituell um die Vorherrschaft.
#Wissenswert: Ein Großteil der modernen Faschingsbräuche, wie das Maskieren, das Verkleiden und das Verbrennen von Strohpuppen, sind dem Frøblót entlehnt. Der Brauch, sich zu maskieren und damit in eine andere Haut zu schlüpfen, stammt noch aus der Eiszeit. Darstellungen an Höhlenwänden oder Plastiken zeigen Mischwesen aus Tier und Mensch, die inzwischen als maskierte Menschen interpretiert werden: Durch die Haut eines Tieres oder die Maske eines Geistes sollten die Kräfte auf den Maskierten übergehen. Schamanen nahmen durch die Tierverwandlung Kontakt zur anderen Seite oder den Geistern des Jagdwildes auf. Daneben verspricht eine Maske auch immer den Schutz der Anonymität und bewahrt vor der Rache der Energien, die nun so unsanft vertrieben werden. Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Winterunholde, sich von den Menschen nicht verscheuchen ließen, wohl aber vor den furchterregenden Gestalten, die lärmend durch die Straßen zogen, Reißaus nahmen.
Nach wie vor gibt es bis weit in den Februar hinein traditionelle Umzüge mıt maskierten Tänzern, Viele der Masken dienen nur noch als Touristenattraktion, andere jedoch haben nur wenig von Ihrer ursprünglichen Bedeutung verloren. Sie entstehen auch heutzutage noch In Handarbeit und dürfen nicht abgeändert werden.
Vor dem Christentum verkörperte Jede Maske völlig wertfrei eine andere Kraft der Natur, darunter Erdgeister, Luftgeister und Waldleute, sowie Darstellungen von Kräften, die der Menschheit nicht wohlgesonnen waren.
Doch ging das Heidentum völlig anders mit diesen negativen Energien um als die Offenbarungsreligionen, welche stets danach trachten, sie mit Stumpf und Stiel auszulöschen. Respektvoll gab man diesen Mächten eine hässliche und manchmal auch furchterregende Gestalt, damit sie greifbar und damit auch „angreifbar“ wurden, oder versetzte sich selbst hinein und übernahm damit diverse Eigenschaften. Verkleidungen, Masken und Abwehrzauber nahmen auf diese Weise Vielem den Schrecken.
Das Frøblót entspricht weitestgehend dem Þorrablót, das am ersten Tag des Monats þorri (“Februar) begangen wurde. Dieses beinhaltete neben dem Austreiben oder Austragen des Winters auch ein Festmahl mit konservierten Speisen, den vormals eisernen Reserven. Ob das þorrablót dem Gott Thor oder dem Monat Februar geweiht war, ist unklar. þorri soll außerdem der Name eines Königs oder Winterriesen sein und bedeutet übersetzt In etwa dürre, trockene Költe der Winterzeit, was das Lebensgefühl Im Januar und Februar sehr genau beschreibt. Beide Feste werden außerdem mit dem Disablót / Disting assoziiert.
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Das Imbolcfest besetzt keinen Termin in der Landbearbeitung, sondern ist lediglich für die Viehzucht von Bedeutung. Es ist ein Hirtenfest, welches anzeigt, dass die Zeit des Lammens gekommen ist. Die Mutterschafe sind sichtbar trächtig und / oder stehen kurz vor der Geburt, woher auch der Name des Festes stammt, denn Imbolc wird mit „im Bauch” übersetzt. Der zweite Name ist Oimealc, was soviel wie „Milch des Mutterschafes” oder „in Milch” bedeutet. Die ersten Lämmer wurden geboren und labten sich an der Milch ihrer Mütter. Heute ist dies nichts Besonderes, damals jedoch bedeutete es Überleben. Man konnte dıe Schafe wieder melken und einen Teil der Milch verarbeiten, daher auch das Synonym Butterfest.
Die Göttin versichert den Menschen, daß sie für ihre Kinder sorgt, daß Erde und Vieh wieder fruchtbar sein und reiche Erträge liefern werden. Um diesen Bund zu bestätigen, wurde bei rituellen Handlungen ein wenig Milch auf die Erde gegossen.
#Wissenswert: Mittlerweile ist Milch zu einem billigen Konsumgut verkommen, dessen Erzeugung viel Leid verursacht. Dabei ist Milch eines der ältesten Heiligtumer der Menschheit, eine Quelle des Lebens. Sie wurde den Göttern dargeboten und zum Segnen der Neugeborenen verwendet. Vor dem Einzug des Christentums gab es lange die Milchtaufe, bei der die Mutter den Säugling mit etwas Milch benetzte und ihm einen Namen verlieh. Manchmal erhielten sogar unentbehrliche alltägliche Gegenstände die Milchtaufe.
Die frühe Kirche verbot diese naturgemäß von Frauen praktizierte Weihe und verlieh darüber hinaus dem Akt der Taufe eine neue Bedeutung. Von nun an musste das Kind der Finsternis, das Im Schoß der unreinen Frau mit der Erbsünde infiziert worden war, erst einmal von Dämonen befreit werden. Daher auch der Glaube, daß alle Kinder, die ungetauft starben, auf ewig verloren waren und der vom Übel bevölkerten Hölle niemals entkommen würden. Trug die Mutter Ihr Kind selbst auf dem Weg zur Taufe, musste auch sie hinterher erst einmal spirituell gereinigt und eventuell erneut getauft werden.
Nicht zuletzt zielten Taufzeremonien darauf ab, das Heidentum zu ächten, denn lange hielt sich die Tradition, darauf hinzuweisen, dass ein Heide fortgetragen und nach der Taufe ein frommer Christenmensch wiedergebracht wurde, In Westfalen hat sich lange Zeit die Tradition des Heidenkoffie erhalten. Damit bezeichnete man das erste Kaffeetrinken der Helferinnen nach der Geburt. Die Bezeichnung bezieht sich auf das noch ungetaufte Kind, das bis zur Taufe als Heiden-Kind galt. Man war davon überzeugt, dass ein „heidnisches” Kind nicht lange überleben würde, wenn der Heidenkoffie nicht möglichst umgehend durchgeführt wurde. Mit dem Christentum wurde Imbolc durch Maria Lichtmess ersetzt, dem Reinigungsfest Marias, die nach der Geburt vierzig Tage lang als unrein galt und erst nach der Reinigung wieder der Gemeinde angehören durfte. Bei Mädchen dauerte diese Phase achtzig Tage lang, denn weibliche Säuglinge galten als doppelt so unrein wie männliche.
Aus: Das magische Jahr
t.me/HueterderIrminsul
Die Göttin versichert den Menschen, daß sie für ihre Kinder sorgt, daß Erde und Vieh wieder fruchtbar sein und reiche Erträge liefern werden. Um diesen Bund zu bestätigen, wurde bei rituellen Handlungen ein wenig Milch auf die Erde gegossen.
#Wissenswert: Mittlerweile ist Milch zu einem billigen Konsumgut verkommen, dessen Erzeugung viel Leid verursacht. Dabei ist Milch eines der ältesten Heiligtumer der Menschheit, eine Quelle des Lebens. Sie wurde den Göttern dargeboten und zum Segnen der Neugeborenen verwendet. Vor dem Einzug des Christentums gab es lange die Milchtaufe, bei der die Mutter den Säugling mit etwas Milch benetzte und ihm einen Namen verlieh. Manchmal erhielten sogar unentbehrliche alltägliche Gegenstände die Milchtaufe.
Die frühe Kirche verbot diese naturgemäß von Frauen praktizierte Weihe und verlieh darüber hinaus dem Akt der Taufe eine neue Bedeutung. Von nun an musste das Kind der Finsternis, das Im Schoß der unreinen Frau mit der Erbsünde infiziert worden war, erst einmal von Dämonen befreit werden. Daher auch der Glaube, daß alle Kinder, die ungetauft starben, auf ewig verloren waren und der vom Übel bevölkerten Hölle niemals entkommen würden. Trug die Mutter Ihr Kind selbst auf dem Weg zur Taufe, musste auch sie hinterher erst einmal spirituell gereinigt und eventuell erneut getauft werden.
Nicht zuletzt zielten Taufzeremonien darauf ab, das Heidentum zu ächten, denn lange hielt sich die Tradition, darauf hinzuweisen, dass ein Heide fortgetragen und nach der Taufe ein frommer Christenmensch wiedergebracht wurde, In Westfalen hat sich lange Zeit die Tradition des Heidenkoffie erhalten. Damit bezeichnete man das erste Kaffeetrinken der Helferinnen nach der Geburt. Die Bezeichnung bezieht sich auf das noch ungetaufte Kind, das bis zur Taufe als Heiden-Kind galt. Man war davon überzeugt, dass ein „heidnisches” Kind nicht lange überleben würde, wenn der Heidenkoffie nicht möglichst umgehend durchgeführt wurde. Mit dem Christentum wurde Imbolc durch Maria Lichtmess ersetzt, dem Reinigungsfest Marias, die nach der Geburt vierzig Tage lang als unrein galt und erst nach der Reinigung wieder der Gemeinde angehören durfte. Bei Mädchen dauerte diese Phase achtzig Tage lang, denn weibliche Säuglinge galten als doppelt so unrein wie männliche.
Aus: Das magische Jahr
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Das Schnitterfest gehört zu den Vorläufern des Erntedankfestes. Es war ein Fest tiefer Dankbarkeit und Ehrerbietung, aber kein stilles Fest. In alter Zeit wurden an den Festtagen große Strohfiguren errichtet, die Brunnen geschmückt und allerlei Spiele zu Ehren von Tailtiu veranstaltet. Den Überlieferungen zufolge gab es zahlreiche Feierlichkeiten. Überall wurden Märkte abgehalten, politische Entscheidungen gefällt, sowie mehr oder weniger spielerische und sportliche Wettkämpfe durchgeführt. Bei den Kelten schloss man in dieser Zeit die meisten Ehen, wobei auch ein Zusammenleben auf Probe für die Dauer eines Jahres möglich war, die Tailteann-Marriage. Kamen anschließend beide Parteien überein, diese „Ehe“ nicht weiter fortzusetzen, wurde die Verbindung wieder gelöst.
#Wissenswert: Ein Lugnasadh-Fest ist nicht sicher belegt, wenngleich der Coligny-Kalender einen Tag #Lugo anzeigt. Bekannt ist hingegen ein Fest der Stadt #Lugdunum, bei dem Gott und Göttin verehrt wurden. Zudem kennt man zahlreiche Märkte und Erntedankfeste wie das #Lammasfest oder das Fest des Crom Dubh. So wenig, wie zum Fest eine definitive Aussage getroffen werden kann, lässt sich der Festtag historisch belegen. Schätzungen umfassen die ersten beiden Wochen im August. Heute begeht man das Lugnasadh-Fest überwiegend am Augustvorabend oder am ersten Vollmond nach dem Beginn der Getreideernte - obwohl einige die Kraft der Schnitterin nutzen und es bei abnehmendem Mond feiern. Traditionell ist Lugnasadh ein Vollmondfest und wird am 2. Vollmond nach Litha gefeiert, wobei es mit dem nordischen Heufest oder Leinerntefest, dem #Hörmeitidr, zusammenfällt. Einige unterscheiden zwischen dem Heufest am letzten Wochenende im Juli und dem Brotfest am zweiten Augustwochenende, vergleichbar mit Lammas.
Wie zu Lugnasadh stand auch beim nordischen Hörmeitidr das reifende Getreide im Mittelpunkt. In vielen Ritualen wurde #Thor um den Zeitpunkt der Ernte herum (in seiner Funktion als Beschützer der Bauern) darum gebeten, Hagel und Unwetter fern zu halten und das Korn zu beschützen.
In anderen Ritualen weihte man den Boden und dankte #Jõrd oder #Nerthus für die erste Ernte. Kräuterbüschel und Amulette wurden angefertigt und aktiviert. Um die Macht der Sonne zu stärken, wurden im Norden viele Feuer entfacht, Fackeln und Laternen angezündet. Über dem ersten Brot sprach man vor dem Festessen den Brotsegen. Außerdem stellte man Strohpuppen auf und band Garben zu Kränzen oder Kronen, mit denen im Winter oftmals die Wildtiere gefüttert wurden. Der Sage nach schneidet #Loki in Gestalt des Schnitters das goldene Haar der #Sif ab, welches als Sinnbild für die üppig wachsenden, wogenden Kornfelder interpretiert wird. Nach dieser Tat, über die ihr Gemahl Thor alles andere als erfreut war, standen die Felder kahl und erste Herbstwinde fegten über die Stoppeln.
In Schottland kennt man die zwei Wochen vor Lugnasadh als Helles Lugnasadh und die zwei Wochen nach dem Fest als Dunkles Lugnasadh. Wie alle keltischen Feste begann auch Lugnasadh mit der Dunkelheit und endete im ersten Tageslicht. Mit zahlreichen Feuern versuchte man, die Macht der Sonne zu stärken und den Beginn der dunklen Jahreszeit so ein wenig hinauszuzögern.
-Das magische Jahr-
t.me/HueterderIrminsul
#Wissenswert: Ein Lugnasadh-Fest ist nicht sicher belegt, wenngleich der Coligny-Kalender einen Tag #Lugo anzeigt. Bekannt ist hingegen ein Fest der Stadt #Lugdunum, bei dem Gott und Göttin verehrt wurden. Zudem kennt man zahlreiche Märkte und Erntedankfeste wie das #Lammasfest oder das Fest des Crom Dubh. So wenig, wie zum Fest eine definitive Aussage getroffen werden kann, lässt sich der Festtag historisch belegen. Schätzungen umfassen die ersten beiden Wochen im August. Heute begeht man das Lugnasadh-Fest überwiegend am Augustvorabend oder am ersten Vollmond nach dem Beginn der Getreideernte - obwohl einige die Kraft der Schnitterin nutzen und es bei abnehmendem Mond feiern. Traditionell ist Lugnasadh ein Vollmondfest und wird am 2. Vollmond nach Litha gefeiert, wobei es mit dem nordischen Heufest oder Leinerntefest, dem #Hörmeitidr, zusammenfällt. Einige unterscheiden zwischen dem Heufest am letzten Wochenende im Juli und dem Brotfest am zweiten Augustwochenende, vergleichbar mit Lammas.
Wie zu Lugnasadh stand auch beim nordischen Hörmeitidr das reifende Getreide im Mittelpunkt. In vielen Ritualen wurde #Thor um den Zeitpunkt der Ernte herum (in seiner Funktion als Beschützer der Bauern) darum gebeten, Hagel und Unwetter fern zu halten und das Korn zu beschützen.
In anderen Ritualen weihte man den Boden und dankte #Jõrd oder #Nerthus für die erste Ernte. Kräuterbüschel und Amulette wurden angefertigt und aktiviert. Um die Macht der Sonne zu stärken, wurden im Norden viele Feuer entfacht, Fackeln und Laternen angezündet. Über dem ersten Brot sprach man vor dem Festessen den Brotsegen. Außerdem stellte man Strohpuppen auf und band Garben zu Kränzen oder Kronen, mit denen im Winter oftmals die Wildtiere gefüttert wurden. Der Sage nach schneidet #Loki in Gestalt des Schnitters das goldene Haar der #Sif ab, welches als Sinnbild für die üppig wachsenden, wogenden Kornfelder interpretiert wird. Nach dieser Tat, über die ihr Gemahl Thor alles andere als erfreut war, standen die Felder kahl und erste Herbstwinde fegten über die Stoppeln.
In Schottland kennt man die zwei Wochen vor Lugnasadh als Helles Lugnasadh und die zwei Wochen nach dem Fest als Dunkles Lugnasadh. Wie alle keltischen Feste begann auch Lugnasadh mit der Dunkelheit und endete im ersten Tageslicht. Mit zahlreichen Feuern versuchte man, die Macht der Sonne zu stärken und den Beginn der dunklen Jahreszeit so ein wenig hinauszuzögern.
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