Mein-Arabischkurs
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Mein-Arabischkurs bietet euch hier Beitäge und Neuigkeiten rund um islamische Themen an.
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"Lass dich nicht davon täuschen, deine Arbeit, die Verwirklichung deiner Ziele und Hoffnungen von günstigen Umständen und der Verbesserung der Verhältnisse abhängig zu machen. Dies ist die größte Täuschung, der unsere Jugend in dieser Zeit erliegt.
Arbeite, und sei es auch nur ein wenig, denn mit der Zeit werden sich die Umstände verbessern und die Türen öffnen."
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Das Leben ist ein Haus auf Zeit, bald müssen wir's verlassen,der Tod ruft uns ganz unvermeidt, muss Haus und Hof man fassen.

Wenn Freude sich von dir dann kehrt, in Trauer muss man's gießen,
und kommt die Zeit, dass nichts mehr währt, auf Dornen wirst du fließen.

So hilflos und so fremdgesteuert, wird enden deine Pracht,dein Samtmantel, so teuer, wird zum Leichentuch in einer Nacht.

Reinige herzlich deine Seele, das Böse lass nun sein,
es bleibt noch Zeit, doch beeile, sonst brennt die Hölle rein.

Dein Zustand wird so hoffnungslos, kein Reichtum wird dich retten,verlassen musst du dein großes Schloss, sollst nicht auf Lorbeeren betten.

Die Schönheit blendet überall, Gefahren groß dabei,
das Leben fordert überall, sei wachsam stets und frei.

Vater, Sohn und Bruder dein, Begleiter auf der Reise,doch musst du von deinem Heim fort sein, verlassen deine Kreise.

Die Welt, sie ist ein trügerisch Gut, bind dich nicht dran zu sehr,
kehre um, bevor die Sünde glüht, bereuen wirst du sehr.

Liebe soll dein Herz erfüllen, bete, was du kannst,entzünde nicht des Hasses Feuer, sonst brennt auch deine Hand.

Ein Pfad so schmal, ein Schwert so scharf, das Leben fordert Zoll,
mit Sünden schwer wie eine Harf', im Jüngsten Gericht der Groll.

Lach nicht über des Leidenden Not, es trifft auch dich einmal,Tränen fließen dann sehr groß, aus deinem Augenquell.

Im Grabe, wenn die Stunde schlägt, nur Tugend dich erhält,
kehre um, bevor du bettelst und flehst, bis das Gericht der Welt.

Möchtest du in Ehren stehn, einen guten Namen haben,lass alte Wege nun vergehn, musst neue Pfade graben.

Willst du wahrlich Menschheit zeigen, hör auf mein Wort,
lass das Böse hinter dir, zertritt den dunklen Hort.
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Muslim und andere überlieferten, dass der Prophet (ṣallā llāhu ʿalaihi wa-sallam) sagte: "Wenn ihr die Mondsichel von Ḏū l-Ḥiǧǧa seht und einer von euch ein Opfertier schlachten möchte, dann soll er sich von da an seiner Haare und Nägel enthalten."

Dies gilt für jeden, der ein Tier Opfern möchte von dem Zeitpunkt des Entschlusses bis zur Opferung. Es gilt für die Frau ebenso wie für den Mann. Das Unterlassen von Haareschneiden und Nägelkürzen in dieser Zeit ist ein Merkmal der Pilger. Dadurch partizipiert man an diesem Ritual, auch wenn man nicht selbst auf Hadsch ist.

Die Mehrheit der Gelehrten halten dies für kein Verbot sondern ein zu meidende Handlung. Die Hanabila sehen es als Verbot.
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"Ich denke seit über Zehn Jahren über einen Sachverhalt nach, zu dem ich bis jetzt noch keine Meinung gefunden habe."

al-Imam Malik ibn Anas

(Tartib al-Madarik)
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"Der Mensch leidet durch Illusionen mehr als durch die Realität!"
al-Rāfiʿī
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Eid Mubarak! Zum Anlass von Eid al-Adha sende ich dir und deiner Familie meine herzlichsten Wünsche.

Dieses Fest der Hingabe erinnert uns daran, immer bereit zu sein, zu geben, und dankbar für das zu sein, was wir haben. Es ist ein Appell zur Aufopferung von allem was man hat auf dem Weg zu Allah.

Mögen diese Tage für dich und deine Lieben mit Liebe, Frieden und Segen erfüllt sein. Ich hoffe, dass das kommende Jahr dir mehr Gründe zum Lächeln gibt, mehr Momente der Freude bringt und dir kontinuierlichen Erfolg beschert.

Frohes Opferfest!

Mit den besten Wünschen,

Raheel
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Frage:

Bei uns in der Gegend ist die Meinung weit verbreitet, dass der "عذر بالجهل" (Entschuldigung bei Unwissenheit) im tewhid anwendbar ist. Also jemand der jahil ist im tewhid trotzdem ein Muslim ist und der Takfir auf ihn eine Angelegenheit des Fiqhs ist.


Antwort:

Die Behauptung, Unwissenheit im Tauhid sei generell entschuldbar oder unentschuldbar, erweist sich bei näherer Betrachtung als eine unzulässige Vereinfachung eines äußerst komplexen theologischen und epistemologischen Diskurses. Der Begriff "Tauhid" selbst umfasst ein vielschichtiges Konzept, das eine Vielzahl von Glaubensaspekten und doktrinären Elementen beinhaltet. Diese reichen von definitiven (قطعي) Glaubenssätzen, die als Fundament des islamischen Monotheismus gelten, bis hin zu präsumtiven Annahmen, die Raum für gelehrte Interpretation und Meinungsverschiedenheit lassen.

Die Frage der Entschuldbarkeit von Unwissenheit im Tauhid muss daher differenziert betrachtet werden, wobei verschiedene Abstufungen und Relationen zum Glaubensbekenntnis (Schahada) zu berücksichtigen sind. Es ist unerlässlich, zwischen fundamentalen Glaubenssätzen, deren Unkenntnis möglicherweise als unentschuldbar gilt, und subtileren theologischen Nuancen, bei denen Unwissenheit eventuell entschuldbar sein könnte, zu unterscheiden.
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Die Essenz unserer diesseitigen Existenz ist nicht als Refugium (sicherer Ort) ungetrübter Freude und Glückseligkeit konzipiert, sondern vielmehr als Schauplatz einer komplexen Dialektik (Gegensätzlichkeit) zwischen Lust und Leid, Erfüllung und Entbehrung.

Beschreibe niemals ein irdisches Vergnügen als vollkommen, denn diese Welt wurde nicht als Ort der Freude, des Glücks und des Genusses geschaffen. Jeder Genuss hat seinen Preis. Kein Glück ist ungetrübt. Was es hier an Vergnügen gibt, ist entweder eine Prüfung oder ein Anreiz und eine Verlockung, nach der Vollkommenheit des Vergnügens im Jenseits zu streben. Der Mensch kann nicht weise sein, Großes vollbringen und Bestand haben, wenn er sich nicht von Zeit zu Zeit daran gewöhnt und sich an diese Wahrheit erinnert. Wenn er dies nicht internalisiert, wird er selbst sein größtes Hindernis sein.

Man sollte nichts anderes erwarten, sondern den beeinträchtigten weltlichen Segen akzeptieren und Allah dafür danken. In der Gewöhnung der Seele daran liegt Seelenfrieden, und die Hoffnung des Menschen wird nie mehr enttäuscht.

Indem wir unsere Erwartungen bewusst kalibrieren und mäßigen, reduzieren wir nicht nur das Potenzial für Enttäuschungen, sondern öffnen uns gleichzeitig für die subtilen Freuden des Alltags.

Die Fokussierung auf das Essentielle, das wahrhaft Bedeutsame, ist mehr als eine simple Prioritätensetzung – sie ist eine fundamentale Neuausrichtung unserer Wahrnehmung und unseres Seins. Indem wir unsere Aufmerksamkeit gezielt auf das lenken, was von übergeordneter Wichtigkeit ist, initiieren wir einen Prozess der Umstrukturierung. Die vermeintlichen Trivialitäten, die uns oft unverhältnismäßig beschäftigen, verblassen in ihrer Bedeutung und machen Platz für eine klarere Sicht auf das Wesentliche.

"Wisset, dass das diesseitige Leben nur Spiel und Zerstreuung ist und Prunk und Prahlerei unter euch und Wetteifer um Vermehrung von Gut und Kindern. Es gleicht dem Regen, dessen Wachstum die Bauern erfreut. Dann verdorrt es, und du siehst es gelb werden; dann wird es zu zerbröckelnder Spreu."

Al-Hadid (57:20)

https://mein-arabischkurs.de/die-dualitaet-des-lebens-lust-und-leid-im-diesseits/
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Die unschlagbaren Argumente der Ahbash
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Ein Kommentar zum letzten Video:

Die Prämisse, dass Respekt vor jemanden Schweigen gebietet, steht in einem komplexen Spannungsverhältnis zur reichen islamischen Tradition des intellektuellen Austauschs und der konstruktiven Kritik. Die Geschichte des islamischen Rechts ist geprägt von lebhaften Debatten – sei es in schriftlicher oder mündlicher Form. Das Medium mag sich wandeln, doch die inhaltliche Essenz bleibt bestehen. Zudem ist zu betonen, dass hier kein direktes Lehrer-Schüler-Verhältnis vorliegt.

Die Befürchtung, ein solches Video könnte "der Dawah kontraproduktiv" sein und "Zweifel bei Muslimen" säen, offenbart eine problematische Haltung gegenüber intellektueller Auseinandersetzung. Sollten wir nicht vielmehr davon ausgehen, dass ein offener, respektvoller Dialog über unterschiedliche Rechtsmeinungen das kritische Denken fördert und zu einem tieferen Verständnis unserer Religion beiträgt? Die Tabuisierung solcher Diskurse führt paradoxerweise genau zu jener Verunsicherung, die man zu vermeiden sucht: Muslime, die nicht gelernt haben, mit Meinungsverschiedenheiten umzugehen, können bei der geringsten Auseinandersetzung mit divergierenden Ansichten in tiefe Verwirrung geraten.

Es stellt sich die Frage: Seit wann impliziert die kritische Analyse einer EINZELNEN Aussage EINER Person, dass die gesamte muslimische Gemeinschaft ihre Orientierung verliert? Liegt hier nicht eine bedenkliche Überhöhung einzelner Personen vor, die dem islamischen Prinzip der Unfehlbarkeit allein Allahs widerspricht?

Bemerkenswert ist auch die Selektivität, mit der solche "Zensur" gefordert wird – oft nur dann, wenn jemand aus den eigenen Reihen oder eine als Autorität anerkannte Person kritisch betrachtet wird. Dabei ist zu betonen, dass das betreffende Video weder einen Angriff darstellt noch irgendeine Form von Respektlosigkeit beinhaltet. Es handelt sich um eine sachliche Auseinandersetzung mit einer spezifischen Aussage, nicht mehr und nicht weniger.

Die Aufforderung, das Video zu löschen, wirft schwerwiegende ethische Fragen auf. Wäre eine solche Selbstzensur nicht ein Verrat an der Verantwortung eines islamischen Intellektuellen, zur Wahrheitsfindung beizutragen? Sollten wir nicht vielmehr einen Raum für respektvollen Dissens und konstruktiven Dialog schaffen, der dem Geist der islamischen Gelehrsamkeit entspricht?

Die Berufung auf eine "gewisse Tarbiyah im Umgang mit Gelehrten und anderen Meinungen" ist kritisch zu hinterfragen. Impliziert dies tatsächlich Selbstzensur? Wo genau wurde im Video eine Form von Unsittlichkeit oder mangelndem Respekt erkennbar?
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