ᛉ Hüter der Irminsul S. & B. ᛉ® Das Original
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Komm' mit uns auf die Reise in die Zeit, die vor uns war. Lass uns die Freiheit atmen, die noch keiner von uns sah. Sieh wie einst deine Ahnen an die Zukunft stets geglaubt und sich selbst dann nicht beugten, als der Feind ihr Land geraubt.
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Juni

Auch der Juni verdankt seinen Namen einer Göttin, nämlich Juno / luno Augusta, der römischen Göttermutter und Beschützerin Roms. Aufgrund der im Juni stattfindenden Sommersonnenwende war er zudem als #Midsomarmanoth (Mittsommermonat) bekannt. Auch als #Solmanoth (Sonnenmonat) wurde er bezeichnet.

Bis ins 16. / 17. Jahrhundert nannte man ihn #Brachet, #Brahha oder #Brachmanoth, eine Bezeichnung, die sich daraus ableitete, daß zur Zeit der Dreifelderwirtschaft die brach liegenden Felder gepflügt wurden. Ähnlich wie bei den zwei Julmonden kennt man auch Juni und Juli als frühes und spätes Litha (Ærra / Æftera Liđa).

Die Bezeichnung #Rosenmonat wird meistens auf die im Juni blühenden Wild- und Kulturrosen zurückgeführt, könnte aber ebenso einen anderen Hintergrund haben, denn die Rose bekam ihren Namen von der alten Umschreibung für die Farbe Rot oder den Tod. Der Legende nach erhielt die rote Rose ihre Farbe vom Herzblut der Nachtigall, das die weiße Rose blutrot färbte. Mögen ihre Blüten noch so schön sein und der Duft noch so lieblich, kann beides doch nicht über die schmerzhaften Dornen hinwegtäuschen.

Als Zeichen für das aus dem Tod erblühende Leben pflanzte man Rosen auf Gräber. Friedhöfe bekamen die Bezeichnung Rosengarten.

Rosengärten oder Rosentore sollen daher nicht einfach nur mit Rosen bewachsen sein, sondern trennen die sterbliche Welt von der Jenseitswelt und markieren einen Übergang vom Leben zum Tod, beziehungsweise vom Tod zum Leben. In diesem Sinne war die blutrot auf- und untergehende Sonne ein wesentlicher Tell dieser Mythologie. Das Abendrot bedeutete den Sonnentod, denn mit jedem Morgengrauen wurde sie neu geboren. Später kam Rot als Farbe der Gerichtsdiener und Würdenträger hinzu, so dass der Rosenmonat in engerer Beziehung zur Sonnenwende und dem Thing denn zur Blume Rose stehen könnte.

Die Rose selbst wird hauptsächlich mit Lust, Leidenschaft und körperlicher Liebe assoziiert. Bei den Germanen war sie der Göttin Freya geweiht, die Griechen verbanden sie mit der Liebesgöttin Aphrodite. Im Christentum, das zunächst keine Verwendung für diese symbolträchtige Pflanze hatte, wurde die Rose in ein Sinnbild der Reinheit, Jungfräulichkeit, Fruchtbarkeit und Mutterschaft umgedeutet. Verkörperte sie bis dahin die körperliche Liebe, galt sie danach als Repräsentantin der geistigen und göttlichen Liebe. Dennoch blieb die ursprüngliche Symbolik in Ausdrücken wie „ein Röslein brechen” (Vergewaltigung) oder Straßennamen wie der „Rosengasse“ oder dem „Rosenviertel” (in dem käufliche Liebe angeboten wurde) erhalten.

Nicht anders als der Mai ist der Juni der Monat der Liebe - nicht zuletzt, weil in diesen Wochen alle roten Früchte reif werden, die seit dem Altertum als Aphrodisiakum gelten. Zudem wirkt sich das vermehrte Licht auf die körpereigene Biochemie aus. Zarte Sonnenstrahlen streicheln die Seele, locken das Leben hinaus auf die Straßen und kurbeln das Bedürfnis nach Liebe und Zärtlichkeit an. Aufgrund der mit ihm verknüpften Symbolik ist der Juni dann auch wie geschaffen für Liebeszauber aller Art.

Den #Sonnenmonat kennzeichnen die längsten Tage des Jahres, doch der 21. Juni bringt die Wende. Zwar kommen die meisten Blüten und die wirklich heißen Tage erst noch, aber das Licht verabschiedet sich bereits ab der Sommersonnenwende nach und nach aus der Welt. Nichtsdestotrotz beginnen mit dem Juni die warmen Wochen. Er ist der Monat der Blüten, der reifenden Früchte und der Leichtigkeit. Alles ist durchströmt von unbändiger Lebenskraft. Die Sonne steht jetzt sehr hoch am azurblauen Himmel, den keine Wolke trübt. Frösche quaken im lauen Abendwind an Tagen, die viel länger sind als die Nächte. Aus dem üppig rankenden Gestrüpp an Zäunen und Hecken lugt der Grüne Mann hervor. Die wärmer werdende Luft duftet nach Wasser, Blumen, Heu und reifendem Korn. Allmählich verfärben sich die Beeren, laden die ersten Sträucher zur Ernte ein. Die Reife- und Erntezeit beginnt.
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August

Ursprünglich bezeichnete man den August als Sextilus, den sechsten Monat, bis er nach dem Sterbemonat des römischen Kaisers Octavianus Augustus (Erhabener) benannt wurde. Der August ist der Monat, in dem die Ernte in vollem Gange ist. Die Ahnen kannten Ihn daher als #Ernting oder #Erntemanoth, den Monat der Ernte (Getreideernte). Daneben wurde er Monat des #Kornschnitts genannt. Aufgrund der Getreidemahd bezeichneten ihn viele #Sichelmanoth oder #Rispmoanne. Der überlieferte Name #Weodmonat bedeutet „Unkrautmonat“.

Im August beginnt die Zeit der Erntefeste, die zu einem großen Teil auf Feierlichkeiten aus der Jungsteinzeit zurückgehen und damit zu den ältesten rituellen Festen gehören, die den agrarischen Jahreszyklus prägen. Ihr Inhalt hat sich bis heute kaum verändert und beinhaltet vor allem Dank für die (Feld-}Früchte. Moderne Erntedankfeste sind zwar christlich geprägt, folgen aber immer noch jahrtausendealten Traditionen, beispielsweise dem Binden der letzten Garbe oder der Erntekrone. Ein letztes Mal vor der langen Winterzeit herrscht Überfluß und wird geerntet, was einst gesät wurde. Die Zeit der Herbstfeste beginnt mit dem August und reicht bis in den Oktober hinein, wenn erste Fröste die Feldarbeit beenden. Den genauen Zeitpunkt bestimmt(e) dabei stets das regionale Ende der Ernte.

Seit jeher gilt der August als der #Sonnenmonat schlechthin. Er ist außerdem, nicht zuletzt durch die Hundstage (23.07. — 24-08), meistens der wärmste Monat im ganzen Jahr. Aufgrund dieser langen und durchgehenden Hitzeperioden, die im August oft üblich sind, nannte man ihn auch #Hitzmanoth. im Volksmund gibt es die Redewendung „Was der August nicht kocht, kann der September nicht braten”, was vollkommen richtig ist, denn was der August nicht zur Reife bringt, materiell wie spirituell, das reift in diesem Jahr in der Tat nicht mehr.

Der Monat August ist beseelt vom Geist der Großen Mutter. Er ist der Monat, der am stärksten mit der Muttergöttin assoziiert wird, der Erntemonat, in dem Fülle und Überfluss herrschen und die drückende Luft in der Mittagshitze flimmert. Die Sonne brennt heiß auf die Erde und versorgt die (Feld-)Früchte mit ihrer unbändigen Lebenskraft, die später, im kalten und dunklen Winter, zum Überleben so bitter nötig Ist. Gleichzeitig wird aber schon ein bisschen Vergänglichkeit spürbar.

Mit dem August geht der Sommer vorüber und der Herbst zieht ins Land. Wenngleich der Monat August oft die höchsten Temperaturen des Jahres bereithält, darf man sich davon nicht täuschen lassen. Vielleicht sind die Tage noch warm, aber die Nächte werden bereits kühler, je kürzer der Tag wird. Nach der drückenden und für den Körper oftmals belastenden Hitze des Sommers ist es eine willkommene Kühle, die für Wohlbefinden und erholsamen Schlaf sorgt.

Der Herbst naht heran und was einst gesät wurde, wird nun geerntet, denn die Zeit des Wachsens ist so gut wie vorüber. Mit der Ernte, den Erntedankfesten und ersten Laternenumzügen klingt das Jahr dann langsam aus. Die Sonne hat ihren Zenit längst überschritten und verliert deutlich an Kraft. Das Tageslicht lässt merklich nach, wird milder und gelber. Im Gegensatz zum kühlen Sonnenschein im Frühling sorgt das warme, gelbliche Herbstlicht für eine ausgeglichene Stimmung und drosselt die Hormonausschüttung, was es dem Körper erleichtert, in den Wintermodus zu schalten.

Zusammen mit dem heißen Wind zieht nun ein leiser Hauch des Todes über die leeren Felder. Mit jedem Tag, der vergeht, kommt die Kälte näher. Wenngleich der August für gewöhnlich sehr heiß ist und zum Sommer gerechnet wird, ist er doch eine Zeit, in der es zu herbsteln beginnt, morgens der erste Dunst wie Watte auf den Wassern liegt und die Sonne ein wenig fahler auf die Erde scheint, was ihn eher in die Nähe des Herbstes rückt. Noch hängt am Abend die Hitze des Tages in der Luft, doch die Nächte werden schon länger, und das Glitzern der Sterne erscheint klarer.
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Auch der Juni verdankt seinen Namen einer Göttin, nämlich Juno / luno Augusta, der römischen Göttermutter und Beschützerin Roms. Aufgrund der im Juni stattfindenden Sommersonnenwende war er zudem als #Midsomarmanoth (Mittsommermonat) bekannt. Auch als #Solmanoth (Sonnenmonat) wurde er bezeichnet.

Bis ins 16. / 17. Jahrhundert nannte man ihn #Brachet, #Brahha oder #Brachmanoth, eine Bezeichnung, die sich daraus ableitete, daß zur Zeit der Dreifelderwirtschaft die brach liegenden Felder gepflügt wurden. Ähnlich wie bei den zwei Julmonden kennt man auch Juni und Juli als frühes und spätes Litha (Ærra / Æftera Liđa).

Die Bezeichnung #Rosenmonat wird meistens auf die im Juni blühenden Wild- und Kulturrosen zurückgeführt, könnte aber ebenso einen anderen Hintergrund haben, denn die Rose bekam ihren Namen von der alten Umschreibung für die Farbe Rot oder den Tod. Der Legende nach erhielt die rote Rose ihre Farbe vom Herzblut der Nachtigall, das die weiße Rose blutrot färbte. Mögen ihre Blüten noch so schön sein und der Duft noch so lieblich, kann beides doch nicht über die schmerzhaften Dornen hinwegtäuschen.

Als Zeichen für das aus dem Tod erblühende Leben pflanzte man Rosen auf Gräber. Friedhöfe bekamen die Bezeichnung Rosengarten.

Rosengärten oder Rosentore sollen daher nicht einfach nur mit Rosen bewachsen sein, sondern trennen die sterbliche Welt von der Jenseitswelt und markieren einen Übergang vom Leben zum Tod, beziehungsweise vom Tod zum Leben. In diesem Sinne war die blutrot auf- und untergehende Sonne ein wesentlicher Tell dieser Mythologie. Das Abendrot bedeutete den Sonnentod, denn mit jedem Morgengrauen wurde sie neu geboren. Später kam Rot als Farbe der Gerichtsdiener und Würdenträger hinzu, so dass der Rosenmonat in engerer Beziehung zur Sonnenwende und dem Thing denn zur Blume Rose stehen könnte.

Die Rose selbst wird hauptsächlich mit Lust, Leidenschaft und körperlicher Liebe assoziiert. Bei den Germanen war sie der Göttin Freya geweiht, die Griechen verbanden sie mit der Liebesgöttin Aphrodite. Im Christentum, das zunächst keine Verwendung für diese symbolträchtige Pflanze hatte, wurde die Rose in ein Sinnbild der Reinheit, Jungfräulichkeit, Fruchtbarkeit und Mutterschaft umgedeutet. Verkörperte sie bis dahin die körperliche Liebe, galt sie danach als Repräsentantin der geistigen und göttlichen Liebe. Dennoch blieb die ursprüngliche Symbolik in Ausdrücken wie „ein Röslein brechen” (Vergewaltigung) oder Straßennamen wie der „Rosengasse“ oder dem „Rosenviertel” (in dem käufliche Liebe angeboten wurde) erhalten.

Nicht anders als der Mai ist der Juni der Monat der Liebe - nicht zuletzt, weil in diesen Wochen alle roten Früchte reif werden, die seit dem Altertum als Aphrodisiakum gelten. Zudem wirkt sich das vermehrte Licht auf die körpereigene Biochemie aus. Zarte Sonnenstrahlen streicheln die Seele, locken das Leben hinaus auf die Straßen und kurbeln das Bedürfnis nach Liebe und Zärtlichkeit an. Aufgrund der mit ihm verknüpften Symbolik ist der Juni dann auch wie geschaffen für Liebeszauber aller Art.

Den #Sonnenmonat kennzeichnen die längsten Tage des Jahres, doch der 21. Juni bringt die Wende. Zwar kommen die meisten Blüten und die wirklich heißen Tage erst noch, aber das Licht verabschiedet sich bereits ab der Sommersonnenwende nach und nach aus der Welt. Nichtsdestotrotz beginnen mit dem Juni die warmen Wochen. Er ist der Monat der Blüten, der reifenden Früchte und der Leichtigkeit. Alles ist durchströmt von unbändiger Lebenskraft. Die Sonne steht jetzt sehr hoch am azurblauen Himmel, den keine Wolke trübt. Frösche quaken im lauen Abendwind an Tagen, die viel länger sind als die Nächte. Aus dem üppig rankenden Gestrüpp an Zäunen und Hecken lugt der Grüne Mann hervor. Die wärmer werdende Luft duftet nach Wasser, Blumen, Heu und reifendem Korn. Allmählich verfärben sich die Beeren, laden die ersten Sträucher zur Ernte ein. Die Reife- und Erntezeit beginnt.
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