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Hallo!

Heute Abend werden wir den

XX. Fasttag

geschafft haben und somit die Halbzeit der Fastenzeit erreichen. Herzliche Gratulation zum Durchhalten!

💪🏼

Der heutige Lesungstext stammt aus dem Buch Jeremia (7). Der Prophet spricht diese Worte im Kontext einer tiefen Krise des Volkes Israel. Das Königreich Juda stand kurz vor der Zerstörung, das Volk hatte sich von Gott abgewendet und lebte in Sünde.

Jeremia ruft in dieser Zeit zu echter Umkehr und wahrem Gehorsam auf. Für uns Menschen des 21. Jahrhunderts ist Gehorsam ein schwieriges, sperriges Wort. Es klingt nach blinder und demütigender Unterwerfung.

Gehorsam kommt von hören. In der heutigen Lesung ist von diesem Hören und vom Ohr mehrfach die Rede. Sie kann uns ein neues Verständnis von echtem, gutem Gehorsam geben. Denn tatsächlich hat Gehorsam gegenüber Gott die Folge, dass „es euch gut geht“!



So spricht der Herr: Ich gab meinem Volk folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euch Gott sein und ihr sollt mir Volk sein! Geht in allem den Weg, den ich euch befehle, damit es euch gut geht.

Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den Eingebungen und der Verstocktheit ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht.

Von dem Tag an, als eure Väter aus dem Land Ägypten auszogen, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch alle meine Knechte, die Propheten, mit Eifer habe ich sie immer wieder gesandt.

Aber sie hörten nicht auf mich und neigten nicht das Ohr und sie verhärteten ihren Nacken, trieben es schlimmer als ihre Väter. Auch wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht auf dich hören. Wenn du sie rufst, werden sie dir nicht antworten.

Sag ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, hörte und sich nicht erziehen liess. Die Treue ist zugrunde gegangen, aus ihrem Mund verschwunden.

🖖🏼
#wirfasten
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Hallo!

Der heutige Freitag ist der

XXI. Fasttag

— und wir laden Dich ein heute ein bisschen intensiver als sonst zu fasten.

🍶🍞

Die Lesung zum Tag hören wir heute aus dem Buch Hosea (14). Dieser ebenfalls eher unbekanntere Prophet lebte im 8. Jahrhundert vor Christus und auch diese Zeit war von politischen und moralischen Krisen geprägt.

Einen wesentlichen Punkt im Leben des Propheten Hosea stellte die Ehe mit seiner Frau Gomer dar. Die Ehe mit ihr war für Hosea eine Leidensgeschichte, da Gomer ihm immer wieder untreu wurde.

Die katastrophale Ehe wurde zum Bildnis für das Verhältnis zwischen Gott und dem Volk Israel: Israel, das sich von Gott abwandte und fremden Götzen huldigte wurde dadurch untreu — ähnlich wie Hoseas Frau. Gleichzeitig hielt Hosea an seiner Frau fest und gab die Hoffnung auf ihre Rückkehr nicht auf — ähnlich wie Gott an seinem Bund mit dem Volk festhielt.

Vor diesem Hintergrund klingen die Worte Umkehr, Untreue oder Reue in der heutigen Lesung gleich viel wuchtiger. Lösen sie nicht auch in uns etwas aus?

Am Ende lesen wir den schönen Satz: „Die Wege des Herrn sind gerade…“



So spricht der Herr: Kehr um, Israel, zum Herrn, Deinem Gott! Denn Du bist zu Fall gekommen durch Deine Schuld. Nehmt Worte der Reue mit euch, kehrt um zum Herrn und sagt zu ihm: Nimm alle Schuld hinweg und nimm an, was gut ist: Anstelle von Stieren bringen wir Dir unsere Lippen dar.

Assur kann uns nicht retten, wir wollen nicht mehr auf Pferden reiten und zum Machwerk unserer Hände sagen wir nie mehr: Unser Gott. Denn nur bei Dir findet ein Waisenkind Erbarmen. So spricht der Herr:

Ich will ihre Untreue heilen und sie aus freiem Willen wieder lieben. Denn mein Zorn hat sich von Israel abgewandt. Ich werde für Israel da sein wie der Tau, damit es sprosst wie die Lotusblüte und seine Wurzeln schlägt wie der Libanon.

Seine Zweige sollen sich ausbreiten, sodass seine Pracht wie die des Ölbaums wird und sein Duft wie der des Libanon. Die in seinem Schatten wohnen, bauen wieder Getreide an und sie sprossen wie der Weinstock, dessen Wein so berühmt ist wie der Wein vom Libanon.

Efraim, was habe ich noch mit den Götzen zu tun? Ich, ja, ich habe ihm geantwortet und achte auf ihn: Ich bin wie der grünende Wacholder, an mir findest du reiche Frucht. Wer weise ist, begreife dies alles, wer klug ist, erkenne es. Ja, die Wege des Herrn sind gerade; die Gerechten gehen auf ihnen, die Treulosen aber kommen auf ihnen zu Fall.

↩️
#wirfasten
BROTKAST
Guten Tag! ☀️

Wir beenden heute die dritte Fastenwoche mit dem

XXII. Fasttag

— Und hören wiederum Worte vom Propheten Hosea (6), in denen er zur Rückkehr zu Gott aufruft. Es liest sich fast wie ein begeisternder Werberuf!

Mit dem Hinweis, dass Gott so sicher wie das Morgenrot kommen werde, verwendet er eine tiefe Symbolik. Das Morgenlicht ist im jüdischen Verständnis stark konnotiert, es steht für Neubeginn, Hoffnung, Gottes Treue: Die Zeit der Dunkelheit ist vorbei, ein neuer Tag bricht an, Gott schafft neues Leben.

Die ersten Christen haben diese Symbolik als sehr gewichtig betrachtet. Für sie wurde die aufgehende Sonne zum Gleichnis für die Auferstehung Christi: So wie die Morgensonne die Dunkelheit der Nacht erhellt, so überwindet Christus in seiner Auferstehung die Mächte der Unterwelt und des Todes.

Um aus dieser Glaubensüberzeugung zu leben, haben sich schon die frühen Christen im liturgischen Gebet stets geostet — also nach Osten hin ausgerichtet, dahin wo die Sonne aufgeht. Davon stammt auch unser Wort orientieren (lat. sol oriens > „aufgehende Sonne“). Davon zeugen noch immer die alten Kirchen, die grossmehrheitlich nach Osten hin gebaut wurden.

Wenn Hosea also vom Umkehren spricht, meint er vor allem ein Neuausrichten — auf Gott hin. Das ist aber, wie ebenfalls in dieser Lesung deutlich wird, keine äusserliche Angelegenheit, sondern eine innere: „An Liebe habe ich Gefallen, nicht an Schlachtopfern, an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.“



Auf, lasst uns zum Herrn zurückkehren! Denn er hat Wunden gerissen, er wird uns auch heilen; er hat verwundet, er wird uns auch verbinden.

Nach zwei Tagen gibt er uns das Leben zurück, am dritten Tag richtet er uns wieder auf und wir leben vor seinem Angesicht. Lasst uns den Herrn erkennen, ja lasst uns nach der Erkenntnis des Herrn jagen!

Er kommt so sicher wie das Morgenrot; er kommt zu uns wie der Regen, wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt. Was soll ich mit Dir tun, Efraim? Was soll ich mit Dir tun, Juda? Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der bald vergeht.

Darum habe ich durch die Propheten zugeschlagen, habe sie durch die Worte meines Mundes umgebracht. Dann wird mein Recht hervorbrechen wie das Licht. Denn an Liebe habe ich Gefallen, nicht an Schlachtopfern, an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.



(Check doch mal die Kirche Deines Wohnortes — ob auch sie nach Osten hin ausgerichtet gebaut wurde?)

🌄
#wirfasten
BROTKAST
Hoi!

Der heutige

VIERTE
SONNTAG

wird auch LAETARE genannt: Freue Dich!

Die Osterfreude drückt also schon ein bisschen durch. Darum wird heute die liturgische Fastenzeitfarbe violet 🟣 mit weiss gemischt: das ergibt rosa. 👚

Wir freuen uns also heute und fasten nicht.

✌🏼

Das Sonntagsevangelium heute ist altbekannt — und doch laden wir Dich ein, es heute ganz besonders zu meditieren. Es stammt aus Lukas (15) und darin erzählt Jesus das Gleichnis des barmherzigen Vaters.

Wir haben in den vergangenen Tagen und Wochen in den Lesungen des Alten Testamentes oft vom Umkehren gehört. Im heutigen Gleichnis hören wir, was Umkehren, resp. Heimkehren zu Gott bedeutet: Es gibt ein Fest!



In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen.

Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis und sagte: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht! Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf.

Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine grosse Hungersnot über jenes Land und er begann Not zu leiden.

Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine frassen; aber niemand gab ihm davon.

Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner.

Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Da sagte der Sohn zu ihm: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm Sandalen an die Füsse! Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein.

Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein Fest zu feiern.

Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete ihm: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederbekommen hat.

Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte seinem Vater: Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir und nie habe ich dein Gebot übertreten; mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.

Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen; denn dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.



Gott ist ein Vater, der sich danach sehnt, dass seine Kinder bei ihm sind.

Wer einen etwas längeren, aber sehr tollen Impuls zum heutigen Tagesevangelium lesen mag: https://neueranfang.online/evangelium-des-vierten-fastensonntags/

Einen schönen Sonntag!
#wirfasten
BROTKAST
Guten Tag 🌤

Mit dem

XXIII. Fasttag

starten wir bereits in die vierte Fastenwoche. Wir sind über 1️⃣4️⃣0️⃣0️⃣ Personen, was enorm motivierend ist. Weiterhin wünschen wir Dir viel Kraft!

💪🏼

Die heutige Tageslesung stammt aus dem Buch Jesaja (65). Sie beinhaltet eine Verheissung der Erneuerung — Gott verspricht darin einen neuen Himmel.

Theologen sprechen von einer eschatologischen Hoffnung dieses Textes. Eschatologie bedeutet „Lehre von den letzten Dingen“ und wird im christlichen Verständnis mit dem zweiten Kommen Jesu, ausgelegt.

Wir leben heute quasi in einer Zeit des “schon jetzt“ und des „noch nicht“, in der Spannung zwischen: Wir kennen Jesus und sein Erlösungswerk bereits, doch wir warten noch bis er wiederkommt und durch IHN das Reich Gottes vollständig errichtet wird.

Der heutige Text der Lesung kann in uns die Sehnsucht nach der Wiederkunft Christi, nach dem Anbruch des neuen Himmels und der Herstellung vollständiger Gerechtigkeit stärken. Denn in der Tat begründet darin unsere Hoffnung.



So spricht der Herr: Siehe, ich erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das Frühere denken, es kommt niemand mehr in den Sinn.

Vielmehr jubelt und jauchzt ohne Ende über das, was ich erschaffe! Denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zum Jauchzen und sein Volk zum Jubel. Ich werde über Jerusalem jubeln und frohlocken über mein Volk. Nicht mehr hört man dort lautes Weinen und Klagegeschrei.

Es wird dort keinen Säugling mehr geben, der nur wenige Tage lebt, und keinen Greis, der seine Tage nicht erfüllt; wer als Hundertjähriger stirbt, gilt als junger Mann, und wer die hundert Jahre verfehlt, gilt als verflucht.

Sie werden Häuser bauen und selbst darin wohnen, sie werden Weinberge pflanzen und selbst deren Früchte geniessen.

🙌🏼
#wirfasten
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Grüezi ✌🏼

Der

XXIV. Fasttag

bringt uns einen Lesungstext aus Ezechiel (47). Darin sieht der Prophet in einer Vision wie aus dem Tempel lebensspendendes Wasser herausfliesst und zu einem Strom der Heilung und der Fruchtbarkeit wird. In einem Land, das immer unter Dürre und Mangel an Wasser litt, ein eindrückliches Bild und eine grosse Vision der Hoffnung.

Wir Christen erkennen darin eine Deutung hin auf Jesus Christus, der selbst Tempel Gottes und Quelle lebendigen Wassers ist. Von ihm geht der grosse Strom aus, der in der Taufe die Welt befruchtet und erneuert, der grosse Strom lebendigen Wassers, sein Evangelium, das die Erde Frucht bringen lässt.

Bereits die alten Väter sahen diesen Gnadenstrom auch im Gnadenstrom, der von der Kirche ausgeht: Durch die Heiligen Sakramente. Sie sind Gefässe der Gnade, der lebensspendenden Kraft Gottes. Dorthin wo dieses Wasser kommt, dort bleibt alles am Leben.



Der Mann, der mich begleitete, führte mich zum Eingang des Tempels und siehe, Wasser strömte unter der Tempelschwelle hervor nach Osten hin; denn die vordere Seite des Tempels schaute nach Osten. Das Wasser floss unterhalb der rechten Seite des Tempels herab, südlich vom Altar.

Dann führte er mich durch das Nordtor hinaus und liess mich aussen herum zum äusseren Osttor gehen. Und siehe, das Wasser rieselte an der Südseite hervor.

Der Mann ging nach Osten hinaus, mit der Messschnur in der Hand, mass tausend Ellen ab und liess mich durch das Wasser gehen; das Wasser reichte mir bis an die Knöchel. Dann mass er wieder tausend Ellen ab und liess mich durch das Wasser gehen; das Wasser reichte mir bis zu den Knien. Darauf mass er wieder tausend Ellen ab und liess mich hindurchgehen; das Wasser ging mir bis an die Hüften.

Und er mass noch einmal tausend Ellen ab. Da war es ein Fluss, den ich nicht mehr durchschreiten konnte; denn das Wasser war tief, ein Wasser, durch das man schwimmen musste, ein Fluss, den man nicht mehr durchschreiten konnte.

Dann fragte er mich: Hast du es gesehen, Menschensohn? Darauf führte er mich zurück, am Ufer des Flusses entlang. Als ich zurückging, siehe, da waren an beiden Ufern des Flusses sehr viele Bäume. Er sagte zu mir: Dieses Wasser fliesst hinaus in den östlichen Bezirk, es strömt in die Araba hinab und mündet in das Meer, in das Meer mit dem salzigen Wasser. So wird das salzige Wasser gesund.

Wohin der Fluss gelangt, da werden alle Lebewesen, alles, was sich regt, leben können und sehr viele Fische wird es geben. Weil dieses Wasser dort hinkommt, werden sie gesund; wohin der Fluss kommt, dort bleibt alles am Leben. An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihr Laub wird nicht welken und sie werden nie ohne Frucht sein. Jeden Monat tragen sie frische Früchte; denn ihre Wasser kommen aus dem Heiligtum. Die Früchte werden als Speise und die Blätter als Heilmittel dienen.



Heute kann ich mich fragen: Lasse ich das Wasser des Lebens, dass aus Christus fliesst, auch bis zu mir fliessen?

🤔

Der amerikanische Franziskanerbruder Isaiah Marie Hofmann aus New York hat einen Song geschrieben, der wunderbar zum Lesungstext des heutigen Tages passt. Er singt in Mysteries & Medicines: „Du besuchst mich in diesen Geheimnissen und bringst mir Medizin für mein Leiden.“

🎧
#wirfasten
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Guten Morgen! 🌞

Am heutigen

XXV. Fasttag

hören wir eine Lesung aus dem Buch Jesaja (49). Sie ist eine Trostpredigt und beinhaltet die Zusage Gottes, dass ER das Volk Israel nicht verlassen wird, obwohl es in der Zeit der Gefangenschaft und des Leidens das Gefühl hatte, von IHM verlassen zu sein.

Der Text drückt Gottes unerschütterliche Treue und Fürsorge für sein Volk aus, selbst in Zeiten der Verzweiflung. Er zeigt, dass ER sein Volk auch in schwierigen Zeiten niemals vergessen wird. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und des Trostes für diejenigen, die sich verlassen fühlen.

Besonders stark sind die letzten Worte: Kann eine Mutter ihr Kindlein vergessen? Und selbst wenn sie es vergisst: Gott vergisst Dich nicht!



So spricht der Herr: Zur Zeit der Gnade habe ich Dich erhört, am Tag des Heils habe ich Dir geholfen. Und ich forme Dich und mache Dich zum Bund mit dem Volk, um das Land aufzurichten und das verödete Erbe zu verteilen, den Gefangenen zu sagen: Kommt heraus! und denen, die in der Finsternis sind: Zeigt euch! An den Wegen weiden sie, auf allen kahlen Hügeln ist ihre Weide.

Sie leiden weder Hunger noch Durst, Hitze und Sonnenglut treffen sie nicht. Denn der sich ihrer erbarmt, leitet sie und führt sie zu sprudelnden Quellen. Alle meine Berge mache ich zu Wegen und meine Strassen werden gebahnt sein.

Siehe, sie kommen von fern, die einen von Norden und Westen, andere aus dem Land der Siniter. Jubelt, ihr Himmel, jauchze, o Erde, freut euch, ihr Berge! Denn der Herr hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Armen.

Doch Zion sagt: Der Herr hat mich verlassen, Gott hat mich vergessen. Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, ohne Erbarmen sein gegenüber ihrem leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergisst: Ich vergesse Dich nicht. – Spruch des Herrn.



Was für eine bedeutungsvolle und wesentliche Zusage! — Versuchen wir sie anzunehmen, zu verinnerlichen, zu glauben.

🤲🏼
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Hoi! 🤝🏻

Der heutige

XXVI. Fasttag

bringt uns eine Lesung aus dem Buch Exodus (32), in der wir einen Dialog zwischen Gott und Mose hören. Mose hat sich auf den Berg Sinai begeben und das Volk Israel hat in seiner Abwesenheit ein goldenes Kalb gegossen und angefangen dieses Kalb anzubeten.

Gott scheint die Geduld mit seinem Volk — dass ER doch aus der Gefangenschaft befreit hat — zu verlieren. Doch Mose schafft es, den Herrn seinen Gott zu besänftigen und IHN umzustimmen:



In jenen Tagen sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, läuft ins Verderben.

Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, sich vor ihm niedergeworfen und ihm Opfer geschlachtet, wobei sie sagten: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben.

Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen und siehe, es ist ein hartnäckiges Volk. Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt! Dich aber will ich zu einem grossen Volk machen.

Mose aber besänftigte den Herrn, seinen Gott, indem er sagte: Wozu, Herr, soll dein Zorn gegen dein Volk entbrennen, das du mit grosser Macht und starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast.

Wozu sollen die Ägypter sagen können: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen? Lass ab von deinem glühenden Zorn und lass dich das Unheil reuen, das du deinem Volk antun wolltest!

Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du selbst geschworen und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben und sie sollen es für immer besitzen.

Da liess sich der Herr das Unheil reuen, das er seinem Volk angedroht hatte.



Zwei kurze Gedanken:

1 — Welche selbstgegossene Kälber haben wir als Volk/Gesellschaft errichtet und beten wir anstelle Gottes an? Welches goldene Kalb steht in meinem Leben an jener Stelle, auf welcher eigentlich einzig und allein Gott hingehört?

2 — Gott lässt sich besänftigen, umstimmen. Seine Barmherzigkeit ist riesig. Zum Glück gibt es Fürbitter wie Mose. Wir dürfen uns an sie wenden — und wir dürfen auch selbst zu Fürbittern werden.

🙏🏼
#wirfasten
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Hallihallo! 🕊

Freitags laden wir Dich jeweils ein bei Wasser 🍶 und Brot 🍞 — oder in anderer Form bewusster zu fasten.

So wird der

XXVII. Fasttag

bestimmt segensreich.

👌🏼

Der heutige Lesungstext kommt aus dem Buch der Weisheit (2). Dieses Buch stammt vermutlich aus dem 1. Jahrhundert vor Christus und wurde in Alexandria verfasst, als die jüdische Gemeinde dort unter griechischem Einfluss lebte. Es beinhaltet deshalb neben religiösen und theologischen auch philosophische Komponenten.

Im heutigen Lesungstext nehmen wir zunächst die Position der Frevler (jene die das Heilige schänden, ungerecht sind, bösen Willen haben, sündhaft leben) ein, wie sie über den Gerechten (jener, der in Übereinstimmung mit den göttlichen Prinzipien handelt) sprechen.

Darin erfahren wir vom Geschehen, dass der Gerechte den Frevlern allein schon durch seine Präsenz eine Provokation darstellt, weil er nach höheren Prinzipien lebt, dadurch eine Moral ausstrahlt und sich nicht so leicht von den weltlichen Versuchungen abbringen lässt.

Wir sehen eine erschütternde Reaktion, die offenbar in den menschlichen Abgründen schlummert: Bösartiges Handeln gegenüber dem Guten aufgrund dessen Gut-Seins. Viele Gerechte, Fromme und Heilige mussten diese teuflische Reaktion am eigenen Leib erfahren.

Am Karfreitag werden wir erleben, wie DER absolut Gerechte von den Frevlern zu einem „ehrlosen Tod“ verurteilt wird.



Die Frevler tauschen ihre verkehrten Gedanken aus und sagen: Lasst uns dem Gerechten auflauern! Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg. Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor und beschuldigt uns des Verrats an unserer Erziehung.

Er rühmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen, und nennt sich einen Knecht des Herrn. Er ist unserer Gesinnung ein Vorwurf, schon sein Anblick ist uns lästig; denn er führt ein Leben, das dem der andern nicht gleicht, und seine Wege sind grundverschieden.

Als falsche Münze gelten wir ihm; von unseren Wegen hält er sich fern wie von Unrat. Das Ende der Gerechten preist er glücklich und prahlt, Gott sei sein Vater. Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm ausgeht.

Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreisst ihn der Hand seiner Gegner. Durch Erniedrigung und Folter wollen wir ihn prüfen, um seinen Gleichmut kennenzulernen und seine Widerstandskraft auf die Probe zu stellen. Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.

So denken sie, aber sie irren sich; denn ihre Schlechtigkeit macht sie blind. Sie verstehen von Gottes Geheimnissen nichts, sie hoffen nicht auf Lohn für Heiligkeit und erwarten keine Auszeichnung für untadelige Seelen.



Herr, hilf mir meine eigenen frevlerischen Tendenzen abzulegen und immer mehr ein Gerechter zu werden.

Herr, ich bitte Dich um Vergebung für alle Ungerechtigkeiten, die ich gegenüber dem Gerechten vollzog — gib mir die Kraft dafür Busse zu tun.

Herr, hilf mir das Kreuz der Erniedrigung in rechter Weise annehmen und tragen zu können.

🙏🏼
#wirfasten
BROTKAST
Guten Tag 👍🏼

Der heutige Samstag ist der

XXVIII. Fasttag

unserer gemeinsamen Fastenzeit.

Heute legt uns die Kirche einen kurzen alttestamentlichen Text aus dem Buch Jeremia (11) als Tageslesung vor. In diesem Abschnitt spricht der Prophet Jeremia von einer Vision, die ihm der Herr offenbart hat. Er beschreibt, wie er von den Verschwörungen, die von seinen eigenen Mitmenschen gegen ihn ausgeheckt wurden, erfahren hat.

Jeremia vertraut jedoch darauf, dass Gott gerecht urteilen wird und ihm gegen seine Feinde beisteht. Er sagt: „Der Herr prüft Nieren und Herz.“ Man kann sich fragen: Herz ist ja verständlich, aber warum eigentlich Nieren?

Die Nieren wurden in der antiken Welt als Ort der tiefsten und innersten Gedanken, der Intuition und der moralischen Empfindungen betrachtet. Als Ort, wo die geheimsten Wünsche und Absichten im Verborgenen schlummern.

„Er prüft die Nieren“ bedeutet also, dass Gott in der Lage ist, nicht nur das äussere Verhalten eines Menschen zu erkennen, sondern auch dessen innere, verborgene Motive und Gedanken. Gott versteht und beurteilt das gesamte Wesen eines Menschen, ohne dass irgendetwas verborgen bleibt.

Für uns ist also entscheidend, wie wir von Gott gesehen werden — nicht wie uns die Menschen sehen.



Der Herr liess es mich wissen und so wusste ich es; damals liessest du mich ihr Treiben durchschauen. Ich aber war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses planten:

Wir wollen den Baum im Saft verderben; wir wollen ihn ausrotten aus dem Land der Lebenden, sodass seines Namens nicht mehr gedacht wird.

Aber der Herr der Heerscharen richtet gerecht, er prüft Nieren und Herz. Ich werde deine Vergeltung an ihnen sehen, denn DIR habe ich meine Sache anvertraut.



Wir können uns heute Fragen: Was liegt mir denn so auf den Nieren? Was geht ab in meinem Herz? Sollte ich es nicht auch — wie Jeremia es tut — Gott anvertrauen?

🙏🏼
#wirfasten
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