𝕯𝖊𝖚𝖙ſ𝖈𝖍𝖊𝖗 𝕷𝖎𝖙𝖊𝖗𝖆𝖙𝖚𝖗𝖐𝖆𝖓𝖆𝖑
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𝕲𝖊𝖍𝖊𝖎𝖒𝖓𝖎𝖘𝖘𝖊 𝖆𝖚𝖘 𝖆𝖑𝖙𝖊𝖗 𝖚𝖓𝖉 𝖓𝖊𝖚𝖊𝖗 𝖅𝖊𝖎𝖙
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Besuch am Denkmal, zum Gedenken unserer im ersten Weltkrieg gefallenen Ahnen.
Alpensage - Das Wild'gfahr
Von der wilden Jagd und den Seelen im Berg
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In Wildschönau, in einem Seitental rechts vom Inn, mußte einmal ein Bauer mit seinem Weibe zeitig am Morgen, noch bevor es tagte, aufs Feld hinausgehen. Sie ließen ihr einziges Kind im Hause, weil sie glaubten, die Mutter sei wieder daheim, wenn das Kind aufstehe.
Aber das Kind wachte bald danach von selbst auf, und da es niemand sah, fürchtete es sich, begann zu schreien und lief aus dem Hause. Weil es aber ungewaschen und ungesegnet war, so hatten die bösen Geister Macht darüber und unversehens kam das Wildg'fahr (das wilde Gefahre, die wilde Jagd) dahergebraust, packte das Kind wie einen Strohalm, hob es in die Höhe und trug es über das Tal und die Kundler Ache hinüber auf eine Bergwiese über Tierbach, es es sitzen blieb.
Das Kind hatte eine wahre Todesangst ausgestanden, aber es geschah ihm nichts und seine Eltern bekamen es unversehrt wieder.

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Alpensage - Die Hacke
Von der wilden Jagd und den Seelen im Berg
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An einem Hof is Stilfs (im Dintschgau) zog immer die wilde fahrt vorbei. Da legte einmal ein Knecht einen Baumstamm quer über den Weg und wollte sehen, was es nun gebe.
Als es Nacht wurde, kam wirklich die wilde Fahrt. Der Knecht lag im Bett und horchte. Da hörte er eine Stimme, die sagte: "In diesen Baum schlage ich meine Hacke hinein!"
Und von demselben Augenblick an konnte der Knecht nicht mehr gehen und hatte arge Schmerzen im Fuß und niemand konnte ihm helfen.
Als er nun die Schmerzen ein Jahr lang gelitten hatte, kam die wilde Fahrt wieder und er hörte dieslbe Stimm sagen: "Hier habe ich voriges Jahr eine Hacke hineingeschlagen, die will ich wieder mitnehmen!"
Und von diesem Augenblick an war der Knecht wieder gesund.

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Die zwölf Reiter
Von der wilden Jagd und den Seelen im Berg
Kuthmayer, Alpensagen. Wien 1922
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Auf der Malser Heide im Dintschgau hörte man früher oft die wilde Fahrt durch die Luft brausen.
Gewöhnlich war das um Martini herum. Einmal trug sich aber in Blurns etwas ganz Merkwürdiges zu.
Am Martiniabend kamen zwölf Reiter angeritten, machten beim Wirtshause halt und verlangten zu essen und zu trinken. Als sie sich's beim Wein gut geschehen ließen und der BRaten schon bald aufgetragen werden sollte, kam der Hausknecht ganz blaß zum Wirt und sagte ihm, daß im Stall zwölf Böcke stünden.
Der Wirt hieß ihn den Mund halten und bediente die Gäste noch aufmerksamer als vorher. Sie ließen sich bei Tisch nichts abgehen, und als es schon bald Mitternacht war, verlangten sie die Rechnung. Während sie zahlten, bemerkte der Wirt zufällig, daß sie Bocksfüße hatten. Sie gingen dann hinunter und bestiegen ihre Pferde, die schon bereitstanden.
Der Wirt und der Hausknecht sahen voller Staunen, wie die Böcke, die jetzt wieder in Pferde verwandelt waren, mit ihren Reitern in die Luft steigen und unter Sausen und Brausen davonflogen, daß man den Lärm weihin hörte. Jetzt erst ging dem Wirt ein Licht auf, daß es Teufel gewesen seien, und er war herzensfroh, daß er die höllischen Gäste loshatte.

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Das wilde Heer vom Untersberg
Von der wilden Jagd und den Seelen im Berg
Kuthmayer, Alpensagen. Wien 1922
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Manchmal hört man aus der Tiefe des Untersberges kriegerische Musik und Waffenlärm, bnesonders dann, wenn dem Lande ein Krieg droht. Wilde Ritter und Knappen stürmen dann zur Nachtzeit durch die Gefilde von Salzburg, sich selber zur Pein und den Menschen zu Schrecken. In glühenden Panzern reiten sie auf feurigen Rossen und auch ihre Waffen sprühen Feuer.
Mit Tagesanbruch hört der wilde Umzug auf und die gespenstischen Scharen kehren durch ein eisenres Tor in den Untersberg zurück. Das Tor ist aber nur wenigen sichtbar und führt bei Hallturm zwischen den abgestürzten Öfen (Felsenklüften) ins Freie.

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König Otter
Von der wilden Jagd und den Seelen im Berg
Kuthmayer, Alpensagen. Wien 1922
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Auf dem berg Otter nächst Gloggnitz in Niederösterreich herrschte vorzeiten ein mächtiger König und nach ihm soll auch der Berg den Namen führen. König Otter ward samt seinem Gefolge in den berg entrückt und liegt dort in tiefem Schlaf und in der Höhle um in herum glitzert alles von lauter Gold. In manchen stillen Nächten hört man es aus den Löchern des Berges seltsam rauschen und tosen. Das rührt von nichts anderem her als ovn dem "verwunschenen" König und seinem GEfolge, wenn alle von Zeit zu Zeit auf kurze Weile erwachen.

https://www.bitchute.com/video/BLG9bRFbTX4/
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Die Liebe des schönen Ritterfräuleins.

Erzählen Sie doch diese Geschichte ihren Kindern oder Enkeln, wenn sie beim nächsten heiteren Wandern eine Burg erblicken.

Telegramexklusiv, Die Geschichte wird im 5. Kapitel des Buches "Wie Lenchen eine Heimat fand" von Ernst Papa erzählt.

Wie Lenchen eine Heimat fand
Kapitel 1: https://www.bitchute.com/video/j9k_ojJfLTo/
Kapitel 2: https://www.bitchute.com/video/8sxnojUAjOg/
Kapitel 3: https://www.bitchute.com/video/igxvw8BrEOs/
Kapitel 4: https://www.bitchute.com/video/_QpU1pbKzFs/
Kapitel 5: https://www.bitchute.com/video/lWOqyoA3Y94/
Die Liebe des schönen Ritterfräuleins.
Es war in den Tagen, da Herr walther von der Vogelweide seine Lieder sang, da wohnte dort oben auf der Burg ein blondes, blauäugiges Ritterfräulein, von deren Schönheit weit über das Thüringerland hinaus die Kunde von den kühnen Sängern und Rittern getragen wurde. Es kamen auch vornehme und mächtige Freier genug, aber keiner gefiel dem Fräulein, vor ihren Blauaugen fand nur ein junger Ritter Gnade, der zwar sonst alle Vorzüge besaß, Tapferkeit, Edelmut, SChönheit, und die Gabe, gar liebliche Lieder zu singen, alles konnte er, aber leider war er bitte arm und des Fräuleins Vater ihm aus diesem Grund nicht hold, sein hartes Wort trennte die beiden.
An einem hellen Frühlingstage nahm der junge Ritter Abschied von dem Fräulein, er wollte mitziehen auf einem Kreuzzug ins heilige Land. Die schöne Jungfrau Luitgarde stand mit ihm unten an dem Bächlein, das noch heute zu Füzen des Burgberges fließt, und weinte sich schier die blauen Augen aus vor Herzeleid. Dem Junker war sein tapferes Herz schwer, am liebsten hätte er wohl die holde Jungfrau auf sein Pferd genommen und wäre mit ihr weit, weit hineingeritten ins ferne Land. Das Fräulein bückte sich, pflückte einen Strauß der himmelblauen Blümchen, die am Bache standen, und sagte: "Junker, so wie diese Blümchen immer wieder erblühen, unvergänglich, liegt des Winters Kälte auch noch so hart auf ihren Wurzeln, so wird auch meine Liebe ewig blühen. Die heilige Jungfrau behüte euch, daß Ihr gesund wiederkehrt, vielleicht, daß bis dahin Gott das harte Herz meines Vaters erweiche."
Der Junker nahm den Strauß und barg ihn in seinem Wams, winkte der Geliebten noch ein Lebewohl zu und sprengte von dannen. Er verrichtete so viele Heldentaten unten im heiligen Land, schlug sich wacker geen die Sarazenen, sein Name wurde hochgepriesen als der eines tapferen, hochgemuten Ritters. Nach Jahren kehrte er heim, von des Kaisers Gnade mit reichen Lehen versehen. Von einem Spielmann hatte er erfahren, daß die schöne Luitgarde schon längst eines reichen Grafen Weib geeworden sei. Da fluchte er ihr und streute in seinem Zorn die verwelkten Blumen in alle Winde. Im Winter war es, als er in das Thüringerland heimkerhte; Schnee, weißer, glitzernder Schnee bedeckte das Land, tief versanken des Pferdes Hufe darin. In trübe Gedanken versunken ritt der Ritter durch die tiefen Wälder, in denen damals noch Bären hausten.
nun kam er heim, reich an Gold und Ehren, aber ein einsamer Mann. Er war in seinem finsteren Grübeln so weiter geritten und befand sich plötzlich unterhalb der Burg, die Luitgardes Vater gehörte, zu Eis erstarrt lag der kleine Bach, an dem er einst im Frühling Abschied von ihr genommen und voll heißen Zornes hielt der Ritter sein Pferd an und sah zur Burg emport. "Oh Luitgarde," rief er aus, "wie falsch war dein Schwur von der Liebe, die des Winters Trost über dauern sollte, wehe dir, du treueloses Weib!"
Da scharrte sein Pferd auf dem hartgefrorenen Boden, der Ritter sah hinab und siehe! O Wunder! Aus dem Schnee ermpor wuchsen zarte, lichtblaue Vergismeinnicht, sie wuchsen so schnell, und bald war rings der Rand des zugefroreren Baches damit bedeckt. Heiße Freude wallte in des Junkers Herz auf, das liebliche Wunder war ihm eine Offenbarung, daß die Geliebte ihm die Treue gehalten und man ihm solche Kunde überbracht. Er pflückte einen Strauß der kleinen Blumen und ritt damit zur Burg emport, deren Tore sich ihm willig öffneten, mit den Blüten in der Hand trat er voir Luitgarde unde erzählte von seinen Zweifeln und von dem Wunder drunten am Bach.
Die fromme Jungfrau war tief gerührt, sie meine, Mutter Gottes, zu der sie täglich um Schutz für den Geliebten gebetet, habe das getan.
Die beiden wurden bald darauf ein glückliches Paar und lebten lange, in Glück vereint, sie gründeten weiter hinein im Tal ein Kloster, der lieben Jesumutter zu Ehren, und noch lange lebte der tapfere Ritter uns seine schöne, fromme Gemahlin in dem Gedächtnis der Leute.
Das Pflanzenheilverfahren

Aus dem Buch Volksheilkunde von Dr.med.A. Wirz (1925)
Es handelt sich um keine medizinische Beratung, lediglich um eine medizingeschichtliche Aufarbeitung.

Wenn wir uns heute mehr denn je den Heilwert verschiedener Pflanzen zu nutze machen, treiben wir keine neue Heilkunde, wir bauen nur das kostbare Gut der Pflanzenheilkunde, die unsere Vorfahren ebenso gut gekannt haben wie wir, weiter aus. Die Pflanzensäfte haben im natürlichen Zustand wirksame Bestandteile, die an Heilwert die künstlich hergestellten Arzneimittel sehr oft übertreffen.
Bei vielen, die wir als Heilpflanzen noch nicht kennen, haben wir nur noch nicht verstanden, ihre Heilkräfte uns nutzbar zu machen. Wenn auch die Zahl der Heilpflanzen weniger sind wie im 16. Jahrhundert, sind diese genau untersucht und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper ebenso genau bekannt. Ein Gemisch von Pflanzensäfte ist wirksamer, weil die schwache Wirkung der einen Pflanze durch die stärkere der andern erhöht wird und andererseits eine auf ein Organ zu starke Wirkung durhc die andern Säfte gemildert wird. Kneipp ist vorbildlich mit seinen Teegemischen, aber auch bedeutende Schulmediziner wie Prof. Bergmann schrieben über die großen Werte der Heilkräuter und Prof. Winternitz lerhte, daß getrocknete Birkenblätter stark die Nierentätigkeit anregen, daß Salbei besonders auf die Nachtschweiße der Tuberkulöen wirkt. Auch er fand, daß einzelne Pflanzen schwache Wirkung haben, aber in Mischungen doch heilkräftig sind. Beim Tee lehrt er, daß nicht die Menge den Erfolg macht, sondern daß es wirksamer ist, den Tee löffelweise zu schlürfen. Die Heilkräuter sollen ein so wirksames Hilfsmittel sein wie die Sonne, Luft und Wasser. Sie finden in verschiedener Form Anwendung, als Tee, TInktur, Extrakt und Weine. Es kommt dabei aber auch auf die Mengen an.

Gebrauchsanweisung und Heilmittelformen im VIdeo https://kek.gg/u/3763J (yt)
Forwarded from Volksheilkunde - Dr.med.A.Wirz - Allopathie-Homöopathie, Natur & Pflanzenheilverfahren
Mens sana in corpore sano (Ein gesunder Geist im gesunden Körper)

Wie unendlich wichtig ist dieser alte römische Weisheitsspruch.
Nur der Gesunde kann den Lebenskampf erfolgreich durchfechten. Darum sei obigem Motto noch unser weiteres Leitmotiv: "Krankheiten vorbeugen ist vornehmer, als sie zu heilen" zugefügt. Wohl bei den meisten Krankheiten, einschließlich der Infektionskrankheiten, haben wir die Möglichkeit, deren Entstehung zu verhindern. Wie dies nun zu erreichen ist durch geordnete Lebensweise, zweckmäßige Ernährung, gesunden Wechsel von Arbeit und Erholung, das zu erklären ist der Zweck der vorliegenden Arbeit. Es ermöglicht dem Leser einen Einblick in die wichtigsten Teile des menschlichen Körpers, erklärt deren Tätigkeit und Zweck. Dadurch erst werden die Krankheitsbeschreibungen, in denen wir die auch dem Laien sichtbaren Veränderungen unserer Körpers besonders hervorhoben, verständlich und nutzbringend.

Der sorgsamen Mutter und Hausfrau besonders soll das Buch ein unentbehrlicher Ratgeber, ein Freund in gesunden und kranken Tagen sein. Sie, die bevorzugte Hüterin dfes häuslichen Herdes, sollte das Buch eifrig studieren, damit sie gesundheitlichen Gefahren rechtzeitig begegnen, ihnen vorbeugen kann. Dadurch trägt sie unendlich zur Hebung der Volksgesundheit, des köstlichen Gutes der Nationen bei.

Im Bewußtsein der Tatsache, daß viele Wege nach Rom führen, versteift sich das Werk nicht auf eine einzige Heilmethode.

Wir bieten in großer Reichhaltigkeit das allopathische, homöopathische, Kräuter- und Naturheilverfahren mit genauer Beschreibung ihrer Anwendungsformen. Sollte das eine angewandte Heilverfahren nicht bald den gewünschten Erfolg bringen so kann das nächste angegebene Verfahren angewandt werden. Alle angegebenen Heilmittel sind unschädlich, leicht ausführbar, und können ohne ärztliches Rezept fast ausnahmslos aus jeder Drogerie oder Apotheke beschafft werden.

Eine weitere wervolle Bereicherung des Werkes bilden die vielen beigefügten farbigen und schwarzen Bilderbeigaben. Durch sie wird dem Leser der Bau des menschlkichen körpers, seine Organe und deren Funktionen auf deutlichste vor Augen geführt und wird viel dazu beitragen, die Freude am Buche zu merhren.

Ein Bezugsquellenverzeichnis nur erstklasssiger Firmen kann dem Leser mit gutem Gewissen zu reger Benutzung empfohlen werden. Wir wollen zu der großen humanitären Aufgabe beitragen, Krankheiten zu verhindern und menschliche Leiden zu lindern

So möge denn usner Werk seinen Weg antreten zu Nutz und Frommen des lieben Lesers, seiner Angehörigen, jedes Hilfebedürftigen. Möge es segensreich wirken, dann ist der Zweck seiner Herausgabe voll und ganz erfüllt.
Forwarded from Volksheilkunde - Dr.med.A.Wirz - Allopathie-Homöopathie, Natur & Pflanzenheilverfahren
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Über Schulmedizin und Homöopathie
Forwarded from Volksheilkunde - Dr.med.A.Wirz - Allopathie-Homöopathie, Natur & Pflanzenheilverfahren
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Pflanzenheilverfahren
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Forwarded from Familienhausbuch
Ludwig Richter ist am rechten Platze in einem Hausbuche, das Vater und Mutter zur Hand nehmen, wenn sie abends und am Feiertage ruhen und in dem die Kinder schauen und lesen dürfen. In Richters Bildern ist die Schönheit des Kinderlandes, ist der Freiden und die Einfachheit des Lebens unsrer Großväter, denen die Unrast in der Arbeit und die Hast im Erwerb noch fremd war; in ihrer friedlichen kleinstädtischen Enge und beschaulichen Abgeschlossenheit gab es kein quelerisches Ringen und trotziges Kämpfen. Die Einfachheit ihres Wesen empfinden wir nirgendwo reiner als eben in der Kunst Ludwig Richters, die auch das Kleine und selbst das Kleinliche mit einem Schimmer von Schönheit umkleidet und dem überlegenen Spott des Weltmenschen entrückt.

Die Kunst Ludwig Richters ist deutsch. Ohne Nebenabsichten, klar und frei, wie er sie mit seinem Künstlerauge sieht, zeigt er das Wesen der Menschen und Dinge, und in selbstverständlicher Einfachheit fügen sie sich zusammen; niemals erscheint etwas gewollt oder erzwungen. In Schwerz und Ernst ist er immer natürlich und von gedankenloser Spielerrei ebenso weit entfernt wie von falscher Empfindelei. So natürlich, einfach und selbstverständlich wirken seine Zeichnungen, daß manchner ihren künstlerischen Wert unterschätzt, und doch liegt gerade in diseser Selbstverständlichkeit das stärkste Zeugnis für seine ursprüngliche, schöpferische Kraft.

Niemand wird behaupten wollen, daß Ludwig Richter mit seiner Kunst unser gesamtes Volkstum umfasse und sein Wesen erschöpfend darstelle. Aber alles, was er zeichnet, steht unserm Herzen nahe: die Kinder bei Spiel und Sang, die Famlie in Arbeits- und Feierstunden, Taufgang und Hochzeit, frohes Wandern und treues LIeben. Und wie die Kinder auf der wiese lustig spielen, frohe Gesellen die Welt durchwandern und würdige Bürger durch die winkligen Straßen des Städtleins von der Abendsprache heimkehren, so stehen alle Gestalten in der heimatlichen Natur, sind vertraut und befreundet mit den wandernden Wolken, den blühenden Büschen, mit dem lustigen, zutraulichen Getier aus Hof und Feld und Wald, mit allem, was um sie lebt und webt.
Forwarded from Familienhausbuch
Unser Volk hat die friedliche Enge jener guten alten Zeit längst verlassen und steht im Wettbewerb mit den mächtigsten Völkern der Erde. Die neue Zeit erfordert die Anspannung und den straffen Zusammenschluß aller Kräfte. Wir haben größere Werte gewonnen, neue Schönheiten entdeckt und leben in einer Welt kühnerer Gedanken. Wer aber darum die Kunst Ludwig Richters und das durch sie verklärte Wesen der Vergangenheit geringt schätzen wollte, der würde verkenne, daß in dem friedlichen Heimatssinn der Vorfahren die Wurzeln unserer Kraft verborgen sind, die auch bei uns noch lebendig sein müssen, wenn der Baum unseres Volkstums kräftig grünen soll.

Sein Vater war Kupferstecher. Die Jahre seiner Kindheit erfüllte der Lärm der Kriege Napoleons, und während der Belagerung Dresdens durch die Armee der Verbündeten empfand er selbst das Grauen des Krieges. Doch weiß er in seinen Lebenserinnerungen viel zu berichten von glücklichen Tagen und Stunden im Hause der Eltern und im kleinen Kramladen des Großvaters, von allerhand Streichen mit den Schulkameraden und den ersten kleinen Arbeiten in der Kunstwerkstatt des Vaters. Er erzählt: "Als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, hörte der Schulbesuch auf, und ich bekam nun ein Plätzchen neben des Vaters Arbeitstisch oder an dem zweiten Fenster angewiesen, wo ich mich im Zeichnen übte. Ich war niemals gefragt worden, welchen Beruf ich wohl erwählen möchte, sondern es wurde als selbstverständlich angenommen, daß ich werden sollte, was der Vater war, nämlich Zeichner und Kupferstecher. In der Stille hegte ich zwar die Vorstellung, daß >Malen< noch etwas viel Herrlicheres sei als Kupferstechen; vorderhand mußte ich mich aber mit letzterem begnügen."

Als der Vater die Begabung seines Sohnen erkannte, ließ er ihn eine Kunstschule besuchen. Durch einen glücklichen Zufall fügte es sich, daß er als iebzehnjähriger Jüngling einen russischen Fürsten auf eine Reise durch Frankreich begleiten durfte, um Skizzen nach der Natur aufzunehmen, und seine kühnsten Träufe erfüllten sich, als der Verleger Arnold, für den er und der Vater mancherlei gearbeitet hatte, mit seinen Mitteln ihm eine Studienreise nach Italien ermäglichte. Zu Fuß ging es über die Alpen, die POrta del Popolo in Rom ein. Drei Jahre blieb er in Italien, und in den nächsten Jahren kam über ihn immer von neuem die Sehnsucht nachdem schönen Lande und den wunderbaren Schätzen seiner Kunst. Widriges Geschick verhinderte die zweite Reise. Seine junge Fra wurde gefährlich krank, die für die Reise gesparten Mittel bekamen Arzt und Apotheke. In dieser Zeit wandte er sich von den Erinnerungen seiner Reise und den italienischen Studien zur Landschaft und Natur der Heimat. Er hat diesen Wandel in seinen "Erinnerungen" selbst geschildert.