ᛉ Hüter der Irminsul S. & B. ᛉ® Das Original
18.3K subscribers
8.44K photos
272 videos
14 files
7.33K links
Komm' mit uns auf die Reise in die Zeit, die vor uns war. Lass uns die Freiheit atmen, die noch keiner von uns sah. Sieh wie einst deine Ahnen an die Zukunft stets geglaubt und sich selbst dann nicht beugten, als der Feind ihr Land geraubt.
Download Telegram
Sváva – die rätselhafte Walküre der nordischen Mythologie

Sváva ist sicherlich die geheimnisvollste Walküre der nordischen Mythologie . Diese Figur erscheint in verschiedenen skandinavischen Sagen der Lieder-Edda , insbesondere im Gedicht „Helgakviða Hjörvarðssonar“ , und verkörpert weibliche Schönheit und Stärke.

Als Diener Odins hat Sváva eine heilige Mission: Er soll im Kampf gefallene Wikinger-Krieger auswählen und sie nach Walhall führen . Als Führer und Beschützer der heldenhaften Seelen ist Sváva eine wichtige Figur in der Folklore der Wikinger und der Walküren .

In einigen alten skandinavischen Schriften wird Sváva als Tochter von König Eylimi und Tante mütterlicherseits des legendären Helden Sigurdr dargestellt . Sie gilt als Prinzessin, eine königliche Abstammung, die sie von anderen Walküren unterscheidet und ihr in der nordischen Mythologie eine besondere Rolle zuschreibt. Dennoch bleibt derjenige, dessen Name im Altnordischen „Traummacher“ bedeutet , ein Symbol für Tapferkeit, Anmut und Schönheit. Sie ist eine der Walküren, die die Wikingerfrauen am meisten inspiriert haben.

Eine göttliche Mission zu erfüllen
Eine junge Frau mit unbezwingbarem und jungfräulichem Charakter wird von Odin , dem Herrscher aller Götter, ausgewählt, um sich seinem angesehenen Korps der Walküren anzuschließen. Durch diese Ernennung überschreitet sie ihren sterblichen Zustand und erlangt Göttlichkeit und damit Unsterblichkeit. Seine Aufgabe ist es, auf seinem geflügelten Ross über die Schlachtfelder zu reiten.

In dieser Rolle ist sie dafür verantwortlich, die Seelen der tapfersten Krieger auszuwählen, die im Kampf gefallen sind, um sie nach Walhalla zu führen , der himmlischen Wohnstätte der Krieger unter der Herrschaft Odins. Diese heilige Mission ist von entscheidender Bedeutung, da diese Elitekrieger versammelt werden, um eine Armee zu bilden, die in Ragnarök , der prophezeiten Endschlacht, kämpfen soll.

Walküre Sváva

Die Darstellung von Sváva in der nordischen Mythologie
Die Geschichte von Sváva findet sich hauptsächlich in der Lieder-Edda und insbesondere im Gedicht Helgakviða Hjörvarðssonar. Sie wird als eine junge Frau von strahlender Schönheit, geheimnisvoll und anmutig beschrieben. Sie bezaubert alle, die ihren Weg kreuzen, mit ihrer Vornehmheit und Seelenreinheit. Sie wird aber auch als Walküre dargestellt, eine furchterregende himmlische Kriegerin , die in eine Rüstung aus Licht gekleidet ist und auf ihrem treuen geflügelten Ross geschickt das Schwert schwingt.

Der Beschützer der Wikingerkrieger
Darüber hinaus verkörpert Sváva Liebe und Mitgefühl. Sie ist eine der Beschützerinnen der Wikingerkrieger, da sie sie im Kampf gegen feindliche Armeen verteidigt. Sie ist ihnen eine Stütze und ein Hoffnungsschimmer in den schweren Zeiten ihres Daseins.

Die verfluchte Liebe zwischen Sváva und Helgi Hjörvarðsson
Sváva ist auch eine wunderschöne Walküre, die für ihre vom Unglück verfolgte Liebesbeziehung mit Helgi Hjörvarðsson bekannt ist . Diese Legende beleuchtet wichtige Themen wie tragische Liebe, Reinkarnation und die Macht des Schicksals.

Eine erste Begegnung im Traum
Helgi Hjörvarðsson, Sohn von König Hjörvarðr von Gautland, ist ein Prinz und Krieger, der für seine Tapferkeit und Stärke bekannt ist. Er trifft die schöne Sváva in einem Traum, als sie ihn besucht und sich als Tochter von König Eylimi vorstellt. Sie verspricht ihm ewige Liebe und unerschütterliche Unterstützung in den kommenden Kämpfen. Angesichts ihrer auffallenden Schönheit verliebt sich Helgi unsterblich in das junge Mädchen.

Eine unglückliche Liebe
Dann beginnt eine leidenschaftliche und intensive Liebesgeschichte. Sváva wird zur größten Stärke des nordischen Kriegers und ermutigt ihn in jedem Kampf, indem er ihm all seine Liebe überträgt. Leider findet Helgi vor den Augen seiner Geliebten auf einem Schlachtfeld den Tod. Aber was am wichtigsten ist: Er wird nicht ausgewählt, Walhalla beizutreten.
👍3813❤‍🔥3👏1
Tatsächlich beschließt Odin, ihn in der Gestalt eines anderen nordischen Helden wiedergeboren zu bekommen: Helgi Hundingsbani . Doch auch mit dieser neuen Identität gerät Helgi erneut in den Bann von Sváva, den er in einem Traum wiedersieht. Doch trotz ihrer tiefen Liebe und Bemühungen verfolgt sie der Fluch und zwingt sie, sich zu trennen und unterschiedliche Wege einzuschlagen. Ein tragisches Ende, das das unerbittliche Schicksal der Menschen und die unerbittliche Macht der Götter symbolisiert.©nordikstore

📱 t.me/HueterderIrminsul
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
👍35🔥14
Das Lied der Freiheit

Es lebe, was auf Erden
nach Freiheit strebt und wirbt
von Freiheit singt und saget,
für Freiheit lebt und stirbt.

Die Welt mit ihren Freuden
ist ohne Freiheit nichts
die Freiheit ist die Quelle
der Tugend und des Lichts.

Es kann, was lebt und webet
in Freiheit nur gedeihn.
Das Ebenbild des Schöpfers
kann nur der Freie sein.

Frei will ich sein und singen,
so wie der Vogel lebt,
der auf Palast und Kerker
sein Frühlingslied erhebt.

Die Freiheit ist mein Leben
und bleibt es immerfort,
mein Sehnen, mein Gedanke,
mein Traum, mein Lied und Wort.

Es lebe, was auf Erden
nach Freiheit strebt und wirbt,
von Freiheit singt und saget,
für Freiheit lebt und stirbt.

Fluch sing ich allen Zwingherrn,
Fluch aller Dienstbarkeit!
Die Freiheit ist mein Leben
und bleibt es alle Zeit!
-Hoffmann von Fallersleben-

📱 https://t.me/DeutscheDD
📱 t.me/HueterderIrminsul
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
🔥53🙏40👍2116💯102👏2🕊2🫡1
🌙Verbündeten der Zauberinnen und Hexen
Frau Holle (Holda, Hulda, Percht, Frau Fricke, Frau Gode)

🧙Die Frau Holle der Märchen wird von vielen als Überbleibsel einer einstigen Göttin Holle (Holda, Hulda, Percht) betrachtet. Sie trägt die Merkmale einer mächtigen Erdgöttin, die Anteil nahm an menschlichem Leben und Handeln und die sich in dieses auch einmischte.
Häufig erscheint sie mit Gefolge, Boten und Dienern oder auch als Anführerin der wilden Jagd, manchmal alleine und manchmal als Partnerin oder Ehefrau des Gottes Woden (Odin).
In einigen Texten wird sie als (germanische) Diana bezeichnet oder mit der antiken Diana gleichgesetzt.

Jacob Grimm erkannte in Holle eine alte Zauber- und Hexengöttin. Er schreibt das in ihrer Gesellschaft die Hexen fahren und das der Ausdruck „mit der Holle fahren“ auch in seiner Zeit noch synonym war für einen Hexenflug.

Das Bild von Hexen in einem Zug mit Holle findet sich schon in den Schriften des Bischofs Burchard von Worms. Er beschreibt das Hexen und allerlei Zauberwesen des Nächtens mit Holda fliegen oder das dies zumindest von ihnen behauptet würde.

Die Gestalt der Frau Holle oder der Göttin Holle ist eng verknüpft mit dem Winter, den Rauhnächten und vielen Märchen und Mythen, sowohl mit germanischen als auch mit keltischen oder slawischen Wurzeln.

Die als Märchen erhaltenen regionalen Erzählungen sind vielfältig - manche beschreiben lichte, Fruchtbarkeit spendende und helfende Seiten von Holle und andere dunklere, verhüllte Seiten die mit Jenseitsmythen, Ahnen, Feenvolk oder auch den Verstorbenen verknüpft sind.

Die unglaubliche Vielzahl der Überlieferungen, unterschiedliche Namen und Bräuche lassen die Vermutung zu, dass Holle vielleicht der Deckname einer großen, heidnischen Göttin war. Diese wurde regional unterschiedlich benannt und überliefert. Vielleicht durfte ihr „echter“ Name auch garnicht ausgesprochen werden – ob nun aus kultischen Gründen oder aufgrund der zunehmenden Christianisierung.

Als besonders eng mit der Göttin Holle und dem Brauchtum um sie herum verbundene Pflanzen gelten: Holunder, Wacholder, Apfel und Apfelbäume. ©Tunritha

📱 t.me/HueterderIrminsul
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
70👍29❤‍🔥7🙏5🔥4
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
😁137🎉12🍾4👍21🤔1
Der Mond und seine mystischen Kräfte hat den Menschen vermutlich seit der Steinzeit tief beeindruckt. Der weibliche Zyklus entspricht in etwa dem Mondzyklus, da lag es sicher nahe, Beziehungen zu sehen zwischen den Mondphasen, dem Erscheinen von Sternenkonstellationen und bestimmten Vorgängen auf der Erde.
Im volkstümlichen Glauben unserer Altvorderen spielte die Zeit des zunehmenden und abnehmenden Mondes eine bedeutende Rolle. So gab es bei uns früher viele Mondregeln bzgl. Geburt, Hochzeit und Tod des Menschen, dem Hausbau, der Ausaat, der Betreuung des Viehs, fürs Haareschneiden und fürs Wetter. Die Volksmedizin befolgte bei der Heilung von Krankheiten einige einfache Regeln: Krankheiten wurden bei Vollmond oder abnehmenden Mond geheilt. Gesundheitserhaltungsmaßnahmen wurden bei Neumond oder zunehmenden Mond durchgeführt. Schwere Krankheiten wurden drei Monate hintereinander zur Zeit des abnehmenden Mondes besprochen. In der Besprechungsformel wurde der Mond gerne direkt wie eine Wesenheit als "lieber Mond" oder "Möndchen" angesprochen.
Einige überlieferte Heilungsanweisungen aus dem Mittelalter und der Neuzeit:

- Bei Zahnschmerzen nehme man bei abnehmenden Mond einen Nagel und reibe ihn am Zahn blutig. Anschließend haut man diesen Nagel ohne zu sprechen in die Nordseite einer Eiche.
- In Franken half man einem Kind beim Zahnen dadurch, dass man ihm bei zunehmenden Mond ein Amulett aus dem Zahn eines einjährigen Fohlens umhängte.
- Benutzte man Salben zur Heilung, dann war es am besten, die kranke Stelle bei abnehmenden Mond einzureiben.
- Aderlass wurde bei zunehmenden Mond durchgeführt, da er ja die Gesundheit fördern sollte.
- Auch Tiere wurden entsprechend der Mondphasen behandelt.

Selbst einzelne Tage innerhalb der Mondphasen wurden als günstig oder ungünstig angesehen. Der erste Tag im abnehmenden Mond war schlecht, bei zunehmenden Mond aber wiederum gut.
Der vierte und neunte Tag nach Neumond war "böse" und ebenso der elfte Tag, besonders dann, wenn es ein Mittwoch war. Die sechste Nacht nach Neumond war für die Druiden die günstigste Zeit.
Nach Tacitus haben die Germanen ihr Thing am zunehmenden oder vollen Mond abgehalten. Im Jahr 692 u. Z. wurde auf der zweiten trullanischen Synode verboten, am Neumond vor den Häusern Feuer anzuzünden und darüber zu springen. Scheinbar feierte man in besonderen Ritualen in alter Zeit den Beginn des zunehmenden Mondes.
Christliche Verbote gab es zuhauf. Noch im 15.Jahrhundert war es üblich, beim Anblick des zunehmenden Mondes Knie und Körper in Richtung des Mondes zu beugen und die Kopfbedeckung abzunehmen. Diese "Mondanbetung" wurde sogar von höchsten Ständen durchgeführt.
Der "Mondaberglaube" war bis ins 19. Jahrhundert in vielen Gegenden noch sehr lebendig.
Das "Mondfangen' wurde scheinbar in alter Zeit von Zauberern und Hexen ausgeübt. Dazu wurde in speziellen, unbekannten Ritualen der Mond herabgezogen und zu magischen Zwecken eingesetzt. ©Jürgen Kraft

📱 t.me/HueterderIrminsul
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
👍5612🔥61👏1
"Gute Menschen sind diejenigen, die Tiere lieben. Tiere sind besondere Geschöpfe, und jeder, der das Glück hatte, eine Beziehung zu ihnen zu haben, weiß das sehr gut. Der Adel der Tiere ist eine echte Lehre. Dank ihnen sind wir bescheidenere, einfühlsamere und liebevollere Menschen. Sie schenken uns ihre Liebe bedingungslos, ohne eine Gegenleistung zu verlangen, sie tun uns gut". -Keanu Reeves-

📱 t.me/HueterderIrminsul
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
161💯36👍10🙏6❤‍🔥1🥰1
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
💯136👍6013🥰6🤔5🔥2💊1
This media is not supported in your browser
VIEW IN TELEGRAM
🔥🪶🌉🪶🔥

Glaubet nicht, daß der Deutsche
seine göttliche Urheimat verloren hat.

Eines Tages wird er sich wachfinden - am Morgen eines ungeheueren Schlafes. -Friedrich Nietzsche -

📱 t.me/HueterderIrminsul
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
116🔥24👍18🙏14🫡61❤‍🔥1🍾1
🔥🪶🏠🪶🔥

„Meine Ahnen, nah und fern, meine Verwandten in allen Zeiten, möge euer Leben in mir fortwirken, ohne mich zu bestimmen.

Mögen eure Wege nicht vergeblich gewesen sein und meinen eigenen freien Weg möglich machen.

Möge ich mich stets erinnern, dass das Leben aus ferner Vergangenheit an mich weitergereicht wurde und ihr als Krieger, Heilerinnen, Magier, Bäuerinnen, Jäger, Druiden, Seherinnen und Schamanen hinter mir steht.

Schenkt mir heute eure Kraft und eure Weisheit, sodass ich meinen Weg nicht alleine gehen muss. Schenkt mir Ein- sicht, Mut und Unterscheidungsfähigkeit, sodass ich auf eurem positiven Wirken aufbaue und euer negatives Wir- ken nicht wiederholen werde.

Möge ich selbst für künftige Generationen ein würdiger Ahne sein."

✍️ Ahnenreise von Jennie Appel & Dirk Grosser

📱 t.me/HueterderIrminsul
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
👍73❤‍🔥4414🙏9🔥7🥰2🏆1
Was bedeutet Wolfsmedizin?

Wölfe sind zu Hause in der Wildnis, am Rande der Menschenwelt. Sie haben die Reinheit und Kraft der wilden, unverdorbenen Natur; sie sind Grenzgänger. Ein wirklicher Heiler ist ebenfalls ein Grenzgänger, einer, der über die Grenzen der gesellschaftlichen Konventionen hinausgeht. Er muss ein solcher sein, denn Krankheit und Wahnsinn, Tod und Fortpflanzungstrieb, sie lassen sich nicht durch die Gebote der Rationalität und Ethik eingrenzen.

Unser Abwehrsystem muss gestärkt sein

Heute in unserer entzauberten Welt, in der Sicherheit und Berechenbarkeit oberste Priorität haben, haben wir vergessen, dass die wilden, nicht zähmbaren Kräfte der Natur (und die der tiefen Psyche) auch das Potenzial der Vitalität, Fruchtbarkeit und Heilung in sich tragen. Es ist die Kraft der Wildnis, die immer wieder in die erstarrte, geordnete, zivilisierte Welt hereinzubrechen droht, sie aufwirbelt, energetisiert und dadurch Neues – auch Heilendes – ermöglicht.

Naturnahe Völker, wie es auch unsere Vorfahren waren, integrierten diese Energien in Form von periodisch zelebrierten, oft orgiastischen Festen in ihre Kultur, bei denen die Götter und Geister der Berge, Sümpfe und Wälder durch die Dörfer stürmten, die Menschenseelen ergriffen, durch sie hindurch tanzten und dabei die Fruchtbarkeit der Felder und Weiden, der Tiere und der Menschen freisetzten. Die wilde Jagd Wodans, der Zug der Percht, das rasende Treiben im Gefolge des Dionysos, die Lupercalien und Saturnalien der Römer, das keltische Samhain (Halloween) oder das indische Holi-Fest sind Ausdruck dieser participation mystique, die immer wieder eine heilende Katharsis ermöglicht.

Schamanen, Medizinleute und Kräuterweiber

Bei den kleineren, ursprünglicher lebenden Jäger- und Sammlervölkern fand die Berührung mit den Geistern der wilden Natur eher auf einer individuellen Ebene statt. Die Schamanen und Schamaninnen, die indianischen Medizinmänner und -frauen, auch die indischen Sadhus und Sadhvis gehen auf Visionssuche in die Einsamkeit. Der Gang auf den hohen, schwer zugänglichen Berg oder – wie bei den irischen Kelten – auf eine kleine sturm umbrauste Insel ist zugleich ein Gang in die dunklen Gründe der eigenen Seele. Dort, wo harte Askese, Fasten und Wachen das Ego dämpft und die Ekstase (griechisch ekstasis, »das Außer-sich-Geraten«) ermöglicht, dort wo sich die Grenzen zwischen Ordnung und Chaos, zwischen Wildnis und Kulturland verwischen, finden sie das »Loch in der Zeit«; dort begegnen ihnen ihre Hilfsgeister – Adler, Bären, Wölfe, Hirsche, Schlangen – und schenken ihnen die notwendigen heilenden Visionen. Und gerade weil sie außerhalb der Ordnung stehen, können sie die ursprüngliche Ordnung erkennen und damit aufrecht erhalten (Duerr 1978:52).

Schamanen, Medizinleute und Kräuterweiber kennen sich in der Wildnis, dem finsteren, schwer zugänglichen Wald, der einsamen Heide und den schroffen Bergen gut aus, ebenso wie in den Tiefen der inneren Seelenlandschaft. Sie vermögen es, die Gegenden jenseits des schützenden Hags, der die kleine Insel unseres domestizierten Daseins einhegt, zu bereisen. Sie haben selbst so etwas wie eine Wolfsnatur. Es gibt mittelalterliche Darstellungen von Hexen (Schamaninnen), die auf Wölfen reiten. Da ist es kein Wunder, dass ein Schamanengott wie Odin/Wodan, der die Heilkräuter und Zaubersprüche kennt, Wölfe als Begleiter hat. Auch eine schamanische Persönlichkeit wie Johnny Appleseed, der im amerikanischen Siedlergrenzland unterwegs war, wurde von einem Wolf begleitet, den er aus einem Fangeisen befreit hatte. Viele indianische und sibirische Schamanen haben Beziehungen zum Geist der Wölfe; bei meinem Freund Bill Tallbull war es ein Steppenwolf, der ihm bei seiner Visionssuche erschien und ihm seine Lebensaufgabe als Medizinmann und Botschafter zum »grünen Volk« (Pflanzen) wies.
👍5017🥰6❤‍🔥4🔥3😍2
Der Wolf

Wölfe verkörpern die Urkraft von Freiheit und Abenteuer – sagt der Schweizer Künstler Peter Schneider. Es ist die Freiheit, vor der sich viele Schafsnaturen, die einen Hirten brauchen, fürchten. Eine Begegnung mit dem Wolf steht für Wandlung, für seelische Metamorphose. Psychoanalytiker finden in der Wolfssymbolik die finstere Seite des Unbewussten, den Ort unserer Urängste, den uns ständig folgenden »Schatten« (Zerling/Bauer2003:324).Diesen zu konfrontieren, anstatt ihn zu fliehen, bringt Heilung. Die grimmigeInitiation der echten Schamanen besteht darin, den inneren Wolf, den Verwandler, die angsterregende Seite des Seins kennenzulernen, sodass sich die göttliche Ganzheit manifestieren kann. Der Wolf steht auch für sichere Instinkte. Auch die braucht ein Heiler,nicht nur angelesenes Kopfwissen. ©Wolf-Dieter Storl

📱 t.me/HueterderIrminsul
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
👍4231❤‍🔥7
Thüringer – die letzten Goten?

Überkommener Zeitgeist: "Raumgreifende" Germanen

Fragt man die offizielle Geschichte nach der Herkunft der Thüringer, wird es mystisch: Also da waren erst mal die germanischen Hermunduren, irgendwie kamen dann Warnen und Angeln dazu und schwupps war ein neues Volk geboren - die Thüringer. Die meisten Historiker glauben, dass sich die Sippe der Thüringer über die anderen aufgeschwungen hätte. Tatsächlich begannen sich damals auch bei den Germanen herrschende Königsfamilien oder Dynastien durchzusetzen. Allerdings beschreiben zeitgenössische gallorömische Quellen eine Ethnie der Thüringer und nicht einen Familienclan. So quälen Altgeschichtler das "Duren" der Hermunduren als namensgebend, müssen die keltischen Theuriern herhalten, wird das Bächlein Thyra im Südharz bemüht. Dabei sind alle diese Theorien bereits widerlegt worden. Und: es gibt dutzende schriftliche Quellen aus der Antike und dem Frühen Mittelalter, die uns eine kontinuierliche Stammesentwicklung der Thüringer vor und während der Völkerwanderungszeit beobachten lässt.

Heike Grahn-Hoek, eine anerkannte Historikerin mit dem Spezialgebiet "Fränkische Stammesentwicklung", hat das Ganze zu einer überzeugenden Hypothese zusammengefasst. Danach sind die Thüringer identisch mit den gotischen Therwingen des 3. und 4. Jahrhunderts, die sich von ihrer Heimat aus, den Karpaten Richtung Westen auf Wanderschaft begeben hatten.

Übrigens wie alle germanischen Stämme dort und damals, wahrscheinlich auf der Flucht vor den Hunnen, die ab 375 Europa aufmischten: Um 400 verlassen die Vandalen ihre Siedlungen an der Theiß, denen sich an der Donau die Sueben anschließen. 401 ziehen die Westgoten unter ihrem König Alarich von Griechenland nach Italien. 405 dringen die Ostgoten von Ungarn aus über die Alpen vor. Die Wanderung der Therwingen ist zumindest teilweise bekannt. Denn über sie wurde von damaligen Zeitgenossen im Römischen Reich genau so viel berichtet, we über die Thüringer später. Die Namensgleichheit ist angesichts der damaligen Rechtschreibsituation geradezu eindeutig. Schon in der Antike sollen beide Stämme verwechselt worden sein. Den Namen Therwingen interpretieren Wissenschaftler als Waldbewohner. Gemeinsam mit den Greutungen (Steppenbewohner) bildeten sie den germanischen Stamm der Goten, der sich damals auf seiner Flucht vor den Hunnen ständig mit den Römern anlegte. Aus den Greutungen entwickelten sich die späteren Ostgoten, aus den Therwingen die Visigoten (Edlen), dann Westgoten.
Beide gründeten während der Völkerwanderungszeit mächtige Reiche, die genauso grandios wieder untergingen. Die Therwingen aber - und das ist belegt - hatten sich 376 auf der Flucht vor den Hunnen noch geteilt: Während sich der Haupttross als spätere „Foederati“ südlich der Donau unter die Herrschaft Roms einschließlich des christlichen Glaubens begab, wollte der andere Teil angeblich Unabhängigkeit und Identität bewahren. Der römische Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus berichtete damals, der Therwingen-Anführer Athanarich sei "mit allen seinen Leuten nach Caucalanda gezogen, einer durch tiefe Wälder und hohe Berge unzugänglichen Gegend, aus der er die Sarmaten vertrieben hatte". Bei der Lokalisierung dieses Ortes setze sich unter Fachleuten das Gebiet vom Oberlauf des Dnjestr bis zum Slowakischen Erzgebirge durch, insbesondere weil das die ursprüngliche Heimat der Therwingen gewesen sein könnte. Der alte Name des Dnjestr nämlich war Tyra und unsere Altvorderen sind in den Quellen auch als Tyringi belegt. Marcellinus überlieferte uns auch ihren Wunsch nach einem "Siedlungsland, das den Barbaren (sprich Hunnen) fern und völlig unbekannt" war. Außerdem erwähnt er "große Bewegungen der Völker des Nordens" damals, die bis in Gebiete der Markomannen und Quaden gereicht haben sollen. Das aber ist schon fast im heutigen Thüringen!
18👍15🍾2👌1
Aus dieser Landschaft nördlich des Donauknies – so verschiedene Quellen – scheinen schon immer Massen "wilder und heidnischer Horden" gen Süden vorgestoßen zu sein. Bereits im Jahr 250 unserer Zeit sollen Therwingen, Markomannen und Quaden das erste mal losgeschlagen haben. Im Jahre 405 überfällt ein Gotenführer namens Radagaisus das römische Imperium. Er dringt nicht lange nach dem Westgoten und Romplünderer Alarich bis nach Italien vor. Während man von letzterem genau weiß, wo er herkam, deutet bei Radagaisus alles in das oben bezeichnete Gebiet. Seine Truppen wurden zwar geschlagen, hinterließen aber ob ihrer hohen Zahl und Brutalität einen nachhaltigen Eindruck.
Ab 400 aber wird es konkret. Jetzt kommen die historisch anerkannten Thüringer: Genau zu dem Zeitpunkt, als die Therwingen aus dem Gesichtsfeld der Oströmischen Schreiberlinge verschwanden, tauchten die Thüringer unvermittelt in den Büchern der westlichen Gallorömer und neuintellektuellen Germanen auf. Ihre erste Erwähnung stammt von Vegetius Renatus, der in seiner „Maultierkunde“ die Pferde der „Touringi“ lobte. Als bekannte Pferdezüchter aber kann es sich bei den Thüringern nicht um einen neu gebildeten Stamm gehandelt haben, oder einen, der seit langer Zeit auf relativ kleinen Raum wie dem Thüringer Becken sesshaft gewesen ist. Da von allen anderen relevanten Völkern damals bekannt ist, von wo nach wo sie zogen, kommen nur die Terwingen als Namensgeber in Frage. Dass deren großflächige Annexion Mitteldeutschlands nirgends erwähnt wird, muss nicht verwundern: Sie kann nur um 407 herum erfolgt sein und da mussten sich alle römischen Schreiberlinge mit dem südwestwärts gerichteten Rheinübergang mehrerer germanischer Stämme herumschlagen.

So konnten die Therwingen in dem entstandenen Machtvakuum ein großes Reich ausdehnen, nur begrenzt durch die Römer am Rhein und die Hunnen im Osten. Alle anderen Völker jener Zeit liegen in ihrem Randgebiet. So lebten um 400 v. Chr. in Norddeutschland Franken, Friesen, Sachsen und Langobarten. In Süddeutschland hatten sich Alemannen und Burgunder, weiter östlich Markomannen, Quaden und Vandalen breit gemacht. Dazwischen - gähnende Leere! Zwar ist dieses Riesenreich nirgends verzeichnet, aber es könnte von den Karpaten bis an den Rhein, von der Donau bis an Lippe und Ruhr gereicht haben. Das ganze Gebiet scheint identisch mit der Fläche zu sein, die zuvor den germanischen Hermunduren und davor den keltischen Volcae zugeschrieben wird. Damals hat man sich nicht mit Teilannexionen begnügt. Die Menschenmassen, die für solch eine Invasion notwendig waren, können sich damals nur aus den östlichen Gefilden nördlich der Donau rekrutiert haben. Denn auch diese angestammten Gebiete scheint ihnen bis zur Ankunft der Slawen niemand streitig gemacht zu haben. Jetzt, an der Grenze zum Römischen Reich, werden die Thüringer in den Quellen wichtig! Gleich nach Mitte des 5. Jahrhunderts werden "Thoringi" und Alemannen vermeldet, die überraschend zwischen Passau und Wien über die Donau morden und plündern auf römisches Reichsgebiet vorgedrungen waren. Das berichtet Severin-Biograph Eugippius. Auch in anderen Quellen der Spätantike wird angedeutet, dass Thüringen auf dem Wege war, eine Vormachtstellung in der rechtsrheinischen Germania zu erlangen.

Trotzdem muss das alles ja auf hunnischen Druck hin entstanden sein, obwohl die sicher nur auf den östlichen Teil des Riesenreiches Einfluss hatten. Um 488 jedenfalls wird vom Thüringer Fürsten Edekon berichtet, der als Vertrauter des Hunnenkönigs Attila nach Konstantinopel geschickt wird. Und wirklich fanden Archäologen an nicht wenigen Stellen im heutigen Thüringen Artefakte, die eigentlich bei den Hunnen üblich waren (z.B. kultisch deformierte Schädel). Eine Invasion des kriegerischen Steppenvolkes im Erfurter Becken aber schließen die Fachleute aus.
👍391🍾1
Die Thüringer tauchen jedoch beim römischen Schriftsteller Sidonius Apollinaris unter den Hilfstruppen Attilas auf, als dieser 451 in die gallorömischen Provinzen einbrach. Die Thüringer aber können nicht etwa von den westwärts drängenden Steppenreitern eingeholt und zur Folgschaft gezwungen worden sein: Attila soll südlich der Donau nach Westen vorgestoßen sein. Also müssen andere Zwänge zu diesem Bündnis geführt haben. Die meisten Historiker sehen hier den üblichen Expansionsdrang der Germanen in die reichen römischen Provinzen. Immer mehr aber unterstützen die These von Grahn-Hoek, wonach die Hunnen zuvor die Thüringer aus ihren angestammten Räumen in den Karpaten vertrieben hatten und anschließend als Verbündete gewannen. Die Ausdehnung der Thüringer bis an den Rhein scheint so sicher belegt. Dort sollen sie sich auch das erste mal mit den Franken angelegt haben, die als römische Hilfstruppen die Grenze bewachten. Darauf beziehen sich spätere fränkische Könige. Ein linksrheinisches Thüringer-Reich aber, über das Gelehrte bisweilen streiten, lehnt Grahn-Hoek ab

Doch zurück zu den Hunnen: Attila wurde zwar von den Römern und Westgoten 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern geschlagen, konnte sich aber mit seinen Verbündeten zurückziehen. Ein Jahr später griff er Italien an, wurde aber erneut vertrieben. Als er 453 starb, konnte sich der Thüringer Edekon gegen die führungsgeschwächten Hunnen ein riesiges Reich erkämpfen. Er musste also König oder wenigstens Heerführer gewesen sein. Auch wenn das nirgendwo verzeichnet ist - ein geografischer Zusammenhang zwischen dem Erfurter- und dem Karpatenbecken wird auch hier deutlich. Dieses Thüringer Reich musste 15 Jahren Bestand gehabt haben. Denn erst 469 wurde Edekon in einer Schlacht gegen die Ostgoten getötet. Seine Söhne - die typischerweise am Hofe Attilas erzogen wurden - verdingten sich nun als Söldner bei den Römern und machten schnell Kariere. Hunulf wurde Heerführer im oströmischen Konstantinopel, Odoaker Offizier der Leibwache des weströmischen Kaisers in Ravenna. Dort herrschte dynastisches Chaos!

Als die germanischen Hilfstruppen rebellierten, stellte er sich an deren Spitze und wird zum König von Italien ausgerufen. Bruder Hunulf machte er zu seiner rechten Hand. Die Thüringer werden so zwar zum "Totengräber Roms", es kommt aber zu keinem Abbruch der spätantiken Kultur. Odoaker konnte sein Reich sogar erweitern, das wieder eine gemeinsame Grenze mit dem uns bekannten Thüringer Reich an der Donau bei Regensburg gehabt haben muss. Erst 17 Jahre später fiel der Ostgotenkönig Theoderich auf der Apenninenhalbinsel ein und tötete 491 Odoaker eigenhändig. Das Thüringer Reich in Mitteleuropa aber hat weiter bestanden, denn nun werden dort ab 500 etwa die ersten Könige, beginnend mit Bisinius, erwähnt. Die machten nun, was alle Stämme umtreibt, wenn die großen Schlachten geschlagen sind: Sozialprodukt steigern, Dynastien päppeln, mit den Nachbarn streiten und nach innen Intrigen spinnen. Gregor von Tours berichtet Ende des 6. Jhdt. von Auseinandersetzungen in der Königsfamilie und vom verlorenen Krieg der Thüringer gegen Franken und Sachsen 531. Das aber kann nun endlich überall nachgelesen werden.
Mehr gestehen die Historiker den Altthüringer Königen nicht zu

Erst hier setzt die etablierte Geschichte ein. Schon Bisinius ist ihr zu nebulös. Ihre Skepsis resultiert hauptsächlich aus der Rechtschreibung: Thüringen ist eben nicht Toringia oder Therwingen - wer weiß, welch mysteriöses Volk sich da noch verbergen könnte. Dabei hat man von ihren "Duren" - den hier einst siedelnden Hermunduren - das letzte mal um 180 unserer Zeit gehört. Für das Einsickern von Angeln und Warnen im 3. Jahrhundert sprechen nur die so genannten Engelsdürfer und der Engelin-Gau um den Kyffhäuser. Auch das berühmte Gesetzeswerk "Lex Angliorum et Werinorum hoc est Thoringorum" (Recht der Angeln und Warnen, das heißt der Thüringer), das Karl der Große um 800 herum aufschreiben ließ, zeigt nur, wer immer noch das Sagen hatte.
👍20🍾2
Auch wenn es nirgendwo steht: In diesen machtleeren Raum Mitteldeutschlands passen historisch nur die Therwingen, die ab 400 nach Westen marschiert sein müssen. Übrigens würde so auch der Name "Gotha" erklärt: Die Stadt ist uraltes Siedlungsland, liegt genau in der Mitte des vermuteten riesigen Reiches und dort an den einzigen leicht zu verteidigenden Seebergen. Bestens für die gotischen Therwingen geeignet!  

Heike Grahn-Hoek führt in ihrer Theorie von der Therwingisch-Thüringischen Einheit zudem dutzende Quellen an, die sich besonders mit Personennamen, Stammeskontakten und verwandtschaftlichen Beziehungen beschäftigen. Das alles kann in der Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte Band 56 (2002) nachgelesen werden und würde hier den Rahmen sprengen. Nur so viel sei aus den Quellen angedeutet:

Nach altem germanischem Brauch wurden Namen innerhalb einer Sippe immer weitergereicht. So stimmen viele Namen der bekannten Thüringer Königsfamilie in einer Silbe mit denen von Führern der Therwingen überein.

Die Therwingen pflegten enge Beziehungen zu Burgunden und Langobarden, die die gleiche Wanderungsbewegung von Ost nach Südwesten vollzogen hatten.

Mit den Westgoten, den Nachfahren der alten Therwingen, verband die Thüringer sogar verwandtschaftliche Kontakte.

Auch der Oströmische Nachfolger Odoakers, Theoderich - nun der Große, verheiratete seine Nichte Amalaberga mit dem Thüringer König Herminafried.

Alle Reiche kommen und vergehen: Aus
Herrschern werden UntergebeneUnd was blieb? Die über Odoaker siegreichen Ostgoten wurden 552 von den Weströmern aus Konstantinopel geschlagen, die Westgoten später 711 von den Mauren in Spanien. Die Erinnerung an ihre Reiche verwehte wie der Staub im Wind der Geschichte. Einzig den Thüringern blieb auch nach dem Sieg der Franken 531 eine gewisse Selbständigkeit – doch das ist schon die nächste Geschichte. Unser Fazit hier: die Thüringer scheinen die letzten bekannten Goten zu sein. Dass bis heute eine europäische Region nach ihnen benannt ist, verdanken sie auch einer heroischen Vergangenheit, die weiter reicht als bis zur Völkerwanderung. Uns Südthüringern scheinen sie nur eine Gewandspange bei Streufdorf und den Ortsnamen Dingsleben hinterlassen zu haben. 

Die Hypothese von Gran-Hoek hat zwar manchen Geschichtsinteressierten elektrisiert – allein sie konnte sich bei den tonangebenden Historikern nicht durchsetzen. Dabei gibt es gar keine richtigen Gegenargumente. Irgendwo habe ich nur mal die launische Bemerkung eines Professors gelesen, das Ganze sei an den Haaren herbeigezogen. Das sind O-Töne von den gleichen Schulmeistern, die sonst die Frage nach den "schriftlichen Quellen" als Propans vor sich hertragen und Indizien nicht gelten lassen. Ein paar Argumente von Grahn-Hoek könnte man ja noch anzweifeln, aber Dutzende? Und wo bitte schön ist die sinnfällige Alternative? Andere Völker wären froh, wenn sie auch nur einen Bruchteil der hier vorliegenden historischen Quellen für ihre Identität vorzuweisen könnten.

Anhang:

Gesicherte aber unbeachtete Chronologie der Thüringer Dynastie

um 250: Therwingische Germanen werden nördlich des Donauknies beschrieben.

375: Die Hunnen fallen in Europa ein und setzen sich im Karpatenbecken fest. 

376: Die fliehenden Terwingen teilen sich: Ein Teil begibt sich über die Donau zu den Römern, der andere Teil verschwindet in den Karpaten.

um 400: Thüringer werden im Erfurter Becken gemeldet.

448: Der Thüringer Edle Edekon erscheint als Vertrauter des hunnischen Königs Attila.

451: Schlacht auf den Katalaunischen Feldern, Thüringer auf der Seite der Hunnen.

453: Mysteriöser Tod Attilas, Edekon erkämpft sich gegen die führungsgeschwächten Hunnen sein eigenes Reich, dass 15 Jahre währte.

469: Edekon stirbt in einer Schlacht gegen die Ostgoten, seine Söhne gehen zum römischen Militär und machen Kariere (Hunulf wird Heerführer im oströmischen Konstantinopel und Odoaker Offizier der kaiserlichen Leibgarde im weströmischen Ravenna)
👍154🍾2🔥1
476: Odoaker stellt sich an die Spitze der wegen Sold meuternden germanischen Hilfstruppen, ruft sich als König von Italien aus und regiert 17 Jahre. Er wird gleichzeitig als König der Thüringer bezeichnet.

489: Der ostgotische König Theoderich fällt auf der Apenninenhalbinsel ein und belagert Ravenna

491: Erst Friedensvertrag, dann ermordet Theoderich den Odoaker.

um 500: Erster als König Bisinius bezeichneter Thüringer Herrscher im Erfurter Becken.

510: Könige Baderich von Thüringen, Berthachar und Herminafried tauchen auf.

531: Thüringer werden in der Schlacht an der Unstrut von den Franken geschlagen.

534: Herminafried wird von den Franken ermordetet.

Quelle: https://fraenkischesthueringen.blogspot.com/2015/04/thuringer-die-letzten-gothen.html?m=1

📱 t.me/HueterderIrminsul
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
👍176🍾2