Bernstein: Das »Gold« des Heiligen Haines
Hain des Bernstein, das »Gold des Nordens« oder Baltisches Gold, poetisch als »Tränen der Götter« umschrieben, ist kein Stein, sondern ein fossiles Baumharz. Das »Gold« des Heiligen Haines von der Ostsee ist (»Heidas fossile Harz der ausgestorbenen Bernsteinkiefer,
(Pinus succinifera; Miozän, 25 bis 35 Millionen Jahre alt), das einst vom Baum getropft ist und abgelagert wurde. Aus den Ablagerungen hat das Meer die fossilen Harzklumpen freigespült, fortgetragen und bis in unsere Zeit wieder an den Strand geworfen. Bernstein kann auf dem Meer schwimmen und wie ein
Seelenboot stranden.
Der baltische Bernstein ist seit der Steinzeit ein gesuchtes Material zur Herstellung von Götterbildern, Amuletten und Schmuck. Auf Rügen und in Pommern wurden neolithische Bernsteinketten (ca. 3000 Jahre alt) gefunden, die als zentrales Element eine durchbohrte Doppelaxt, aus Bernstein geschnitten, trugen.
In ganz Europa wurden in der Jungsteinzeit Perlen und Artefakte aus Bernstein hergestellt. Noch die Wikinger stellten daraus Amulette, zum Beispiel
Thorshammer oder Nachbildungen von versteinerten Seeigeln her. Die Germanen oder Teutonen nannten den Bernstein glessum, das »Glänzende/Glitzernde« oder
»Durchscheinende/Durchsichtige<< daraus ist unser
deutsches Wort »Glas« entstanden. Das deutsche Wort »Bernstein« kommt von Brennstein, weil dieser »Stein« leicht entzündlich ist und gut brennt.
Wenn er verbrennt, bildet sich nur wenig Duft, wenn er allerdings auf der Räucherkohle liegt, sondert er einen weißen dampfartigen Rauch ab, der einen harzigen, kiefernartigen Duft hat, der sich aber mit einem etwas unangenehmen gummiartigen Geruch, der an verbrennende Autoreifen erinnert, paart.
Tacitus hebt den germanischen Bernstein samt der Barbarei besonders hervor: »Das Meer durchsuchen sie [die Aestier in Samland] und sammeln als einzige von allen Germanen an seichten Stellen und am Strand selbst den Bernstein, den sie selber glesum nennen. Was er ist oder auf welche Weise er entsteht, das haben sie freilich, wie eben Barbaren sind, weder untersucht noch herausgebracht; ja, er blieb sogar lange unbeachtet unter dem sonstigen Auswurf des Meeres liegen, bis ihm unsere [das heißt der Römer] Prunksucht Bedeutung verschafft hat. Sie selbst haben für ihn keine Verwendung; roh wird er aufgelesen, unverarbeitet in den Handel gebracht; sie staunen über den Preis, den sie dafür bekommen. Dass er jedoch ein Baumharz ist, mag man daraus ersehen, dass sehr oft allerlei kriechende und auch geflügelte Tierchen hindurchschimmern, die sich in der Flüssigkeit verfingen und dann, als sich die Masse verfestigte, eingeschlossen blieben. Ich möchte daher vermuten, dass es, ebenso wie die in den entlegenen Gebieten des Morgenlandes [Arabien], wo die Bäume Weihrauch [Olibanum] und Balsam ausschwitzen, auch auf den Inseln und in den Ländern des Westens recht ertragreiche Wälder und Haine gibt, welche durch die Einstrahlung der nahen Sonne Stoffe ausscheiden, die dann in flüssigem Zustand in das angrenzende Meer hinabrinnen und durch die Gewalt der Stürme an die gegenüberliegenden Küsten angeschwemmt werden. Prüft man den Bernstein auf seine Beschaffenheit, indem man ihn an das Feuer hält, so entzündet er sich nach Art eines Kienspans und entwickelt eine fette, stark riechende Flamme, um danach zu einer zähen pech- oder harzähnlichen Masse zu werden« (TACITUS Germania 45).
Der römische Naturkundler Plinius (1. Jahrhundert) hat in seiner Naturgeschichte (De rerum naturam) den baltischen Bernstein sehr genau und ausführlich beschrieben. Ja, er hat sogar versucht die Stammpflanze des fossilen Harzes zu ermitteln: »Zum Beweis seiner Herkunft aus einer Gattung der Kiefern/Fichten /pineus] dient der kiefern-/fichtenartige Geruch, (der) beim Reiben (entsteht), und die ’Tatsache, dass er, wenn man ihn anzündet, wie Kienholz brennt und duftet.
Hain des Bernstein, das »Gold des Nordens« oder Baltisches Gold, poetisch als »Tränen der Götter« umschrieben, ist kein Stein, sondern ein fossiles Baumharz. Das »Gold« des Heiligen Haines von der Ostsee ist (»Heidas fossile Harz der ausgestorbenen Bernsteinkiefer,
(Pinus succinifera; Miozän, 25 bis 35 Millionen Jahre alt), das einst vom Baum getropft ist und abgelagert wurde. Aus den Ablagerungen hat das Meer die fossilen Harzklumpen freigespült, fortgetragen und bis in unsere Zeit wieder an den Strand geworfen. Bernstein kann auf dem Meer schwimmen und wie ein
Seelenboot stranden.
Der baltische Bernstein ist seit der Steinzeit ein gesuchtes Material zur Herstellung von Götterbildern, Amuletten und Schmuck. Auf Rügen und in Pommern wurden neolithische Bernsteinketten (ca. 3000 Jahre alt) gefunden, die als zentrales Element eine durchbohrte Doppelaxt, aus Bernstein geschnitten, trugen.
In ganz Europa wurden in der Jungsteinzeit Perlen und Artefakte aus Bernstein hergestellt. Noch die Wikinger stellten daraus Amulette, zum Beispiel
Thorshammer oder Nachbildungen von versteinerten Seeigeln her. Die Germanen oder Teutonen nannten den Bernstein glessum, das »Glänzende/Glitzernde« oder
»Durchscheinende/Durchsichtige<< daraus ist unser
deutsches Wort »Glas« entstanden. Das deutsche Wort »Bernstein« kommt von Brennstein, weil dieser »Stein« leicht entzündlich ist und gut brennt.
Wenn er verbrennt, bildet sich nur wenig Duft, wenn er allerdings auf der Räucherkohle liegt, sondert er einen weißen dampfartigen Rauch ab, der einen harzigen, kiefernartigen Duft hat, der sich aber mit einem etwas unangenehmen gummiartigen Geruch, der an verbrennende Autoreifen erinnert, paart.
Tacitus hebt den germanischen Bernstein samt der Barbarei besonders hervor: »Das Meer durchsuchen sie [die Aestier in Samland] und sammeln als einzige von allen Germanen an seichten Stellen und am Strand selbst den Bernstein, den sie selber glesum nennen. Was er ist oder auf welche Weise er entsteht, das haben sie freilich, wie eben Barbaren sind, weder untersucht noch herausgebracht; ja, er blieb sogar lange unbeachtet unter dem sonstigen Auswurf des Meeres liegen, bis ihm unsere [das heißt der Römer] Prunksucht Bedeutung verschafft hat. Sie selbst haben für ihn keine Verwendung; roh wird er aufgelesen, unverarbeitet in den Handel gebracht; sie staunen über den Preis, den sie dafür bekommen. Dass er jedoch ein Baumharz ist, mag man daraus ersehen, dass sehr oft allerlei kriechende und auch geflügelte Tierchen hindurchschimmern, die sich in der Flüssigkeit verfingen und dann, als sich die Masse verfestigte, eingeschlossen blieben. Ich möchte daher vermuten, dass es, ebenso wie die in den entlegenen Gebieten des Morgenlandes [Arabien], wo die Bäume Weihrauch [Olibanum] und Balsam ausschwitzen, auch auf den Inseln und in den Ländern des Westens recht ertragreiche Wälder und Haine gibt, welche durch die Einstrahlung der nahen Sonne Stoffe ausscheiden, die dann in flüssigem Zustand in das angrenzende Meer hinabrinnen und durch die Gewalt der Stürme an die gegenüberliegenden Küsten angeschwemmt werden. Prüft man den Bernstein auf seine Beschaffenheit, indem man ihn an das Feuer hält, so entzündet er sich nach Art eines Kienspans und entwickelt eine fette, stark riechende Flamme, um danach zu einer zähen pech- oder harzähnlichen Masse zu werden« (TACITUS Germania 45).
Der römische Naturkundler Plinius (1. Jahrhundert) hat in seiner Naturgeschichte (De rerum naturam) den baltischen Bernstein sehr genau und ausführlich beschrieben. Ja, er hat sogar versucht die Stammpflanze des fossilen Harzes zu ermitteln: »Zum Beweis seiner Herkunft aus einer Gattung der Kiefern/Fichten /pineus] dient der kiefern-/fichtenartige Geruch, (der) beim Reiben (entsteht), und die ’Tatsache, dass er, wenn man ihn anzündet, wie Kienholz brennt und duftet.
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Er wird von den Germanen vor allem nach der Provinz Pannonien gebracht (...) Noch heute tragen die Bauernfrauen der Transpadaner Bernstein anstelle (anderer) Halsbänder, vor allem als Schmuck, aber auch als Heilmittel; man glaubt ja, (Bernstein) wirke gegen geschwollene Mandeln und Halserkrankungen, da das Wasser in der Gegend der Alpen die Kehlen der Menschen auf verschiedene Weise angreife«
Bernstein als Räucherstoff war im Altertum weithin bekannt. Plinius führt eine Bernsteinart namens cerinum an, die von weißer Farbe war und nur zum Räuchern benutzt wurde: »Der weiße hat den vorzüglichsten Geruch« (Plinius XXXVII, 47). »Auch brennen die Abfälle (des Bernsteins) unter Zusatz von Öl heller und länger als Dochte aus Lein« (Plinius XXXVII, 48). Bernsteinpulver wurde allein oder mit weiteren Zutaten vermischt bei allerlei Schmerzen eingenommen. Es fand sogar Verwendung in der Geburtshilfe und sollte die Sehkraft des Auges verbessern. Der aromatische Rauch wurde zur Behandlung der Atemwege inhaliert.
Bernstein wurde in der frühen Neuzeit als gynäkologisches Räucherwerk zur Einleitung der Geburt angeführt: »Etliche schreiben auch darvon, dass er [der Bernstein] die schwangern Frauen bald mache gebären, so man ihn ein wenig am Feuer brennt und den Weybern für die Nasen helt« (SEBASTIAN Münster (1488-1552), Cosmographey, Basel 1588, S. 1110£.).
Der Bernstein des Altertums wurde ausschließlich im Baltikum, an der germanischen Ostseeküste gesammelt. Von dort wurde der bei vornehmen Römern und Griechen sehr beliebte »Stein« (Elektron, Electrum), über die sogenannte Bernsteinstraße nach Latium gebracht. Der Hauptumschlagplatz war Asciburgium, das heutige Duisburg.
Der Bernsteinhandel war in der Antike sehr lebhaft und schwungvoll. Das baltische Gold wurde hauptsächlich für den Gebrauch als Schmuck, aber auch für medizinische Zwecke importiert: »Eine gewisse sinnvolle Verwendung findet der Bernstein jedoch in der Heilkunde (...) für Kinder ist er, in der Art eines Amuletts angebunden, von Nutzen. Kallistratos sagt, er sei auch in jedem Alter gegen Wahnsinn und bei Harnbeschwerden als "Trank und [als Amulett] angebunden von Nutzen« (Plinus XXXVL, 50f.).
Noch bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein führte jede Apotheke Bernsteinpulver, Bernsteinöl und Bernsteinsäure. Meist wurden diese Ingredienzien zur Herstellung von Salben und Pasten und Räucherpulvern benutzt. Heute gewinnt der Bernstein in der Alternativmedizin und im Volksglauben wieder an Bedeutung.
Frauen tragen oft Bernsteinketten aus medizinischen Gründen, zum Beispiel gegen den Kropf und zur Verhütung von Halskrankheiten. Der Gebrauch von Bernsteinamuletten zum Schutz vor Schmerzen bei zahnenden Kindern ist wieder verbreitet und gesellschaftsfähig. Man kann sogar wieder (oder immer noch) Zahnketten aus Bernstein in vielen Apotheken kaufen.
Heute gehört Bernstein zu den wichtigen Bestandteilen von Rauchnächte-Räucherwerk: »Das fossile Harz steht für die Sonne, die zur Wintersonnenwende wiedergeboren wird« (MARGRET MADEJESKY).
✍️ Der Heilige Hain
📱 t.me/HueterderIrminsul
Bernstein als Räucherstoff war im Altertum weithin bekannt. Plinius führt eine Bernsteinart namens cerinum an, die von weißer Farbe war und nur zum Räuchern benutzt wurde: »Der weiße hat den vorzüglichsten Geruch« (Plinius XXXVII, 47). »Auch brennen die Abfälle (des Bernsteins) unter Zusatz von Öl heller und länger als Dochte aus Lein« (Plinius XXXVII, 48). Bernsteinpulver wurde allein oder mit weiteren Zutaten vermischt bei allerlei Schmerzen eingenommen. Es fand sogar Verwendung in der Geburtshilfe und sollte die Sehkraft des Auges verbessern. Der aromatische Rauch wurde zur Behandlung der Atemwege inhaliert.
Bernstein wurde in der frühen Neuzeit als gynäkologisches Räucherwerk zur Einleitung der Geburt angeführt: »Etliche schreiben auch darvon, dass er [der Bernstein] die schwangern Frauen bald mache gebären, so man ihn ein wenig am Feuer brennt und den Weybern für die Nasen helt« (SEBASTIAN Münster (1488-1552), Cosmographey, Basel 1588, S. 1110£.).
Der Bernstein des Altertums wurde ausschließlich im Baltikum, an der germanischen Ostseeküste gesammelt. Von dort wurde der bei vornehmen Römern und Griechen sehr beliebte »Stein« (Elektron, Electrum), über die sogenannte Bernsteinstraße nach Latium gebracht. Der Hauptumschlagplatz war Asciburgium, das heutige Duisburg.
Der Bernsteinhandel war in der Antike sehr lebhaft und schwungvoll. Das baltische Gold wurde hauptsächlich für den Gebrauch als Schmuck, aber auch für medizinische Zwecke importiert: »Eine gewisse sinnvolle Verwendung findet der Bernstein jedoch in der Heilkunde (...) für Kinder ist er, in der Art eines Amuletts angebunden, von Nutzen. Kallistratos sagt, er sei auch in jedem Alter gegen Wahnsinn und bei Harnbeschwerden als "Trank und [als Amulett] angebunden von Nutzen« (Plinus XXXVL, 50f.).
Noch bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein führte jede Apotheke Bernsteinpulver, Bernsteinöl und Bernsteinsäure. Meist wurden diese Ingredienzien zur Herstellung von Salben und Pasten und Räucherpulvern benutzt. Heute gewinnt der Bernstein in der Alternativmedizin und im Volksglauben wieder an Bedeutung.
Frauen tragen oft Bernsteinketten aus medizinischen Gründen, zum Beispiel gegen den Kropf und zur Verhütung von Halskrankheiten. Der Gebrauch von Bernsteinamuletten zum Schutz vor Schmerzen bei zahnenden Kindern ist wieder verbreitet und gesellschaftsfähig. Man kann sogar wieder (oder immer noch) Zahnketten aus Bernstein in vielen Apotheken kaufen.
Heute gehört Bernstein zu den wichtigen Bestandteilen von Rauchnächte-Räucherwerk: »Das fossile Harz steht für die Sonne, die zur Wintersonnenwende wiedergeboren wird« (MARGRET MADEJESKY).
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Atlantis
Es liegt ein Land versunken, verschlungen von schäumender See, die Sonnenhaften Träumen, verdeckt von Fimbuls Eis und Schnee.
Der Hort ist still begraben, ein Erbe so reich und auserkoren,
und leise weht zu uns herüber, was wir zutiefst verloren:
Einst trugen dort die Menschen in ihren Herzen Einigkeit, doch längst ist die vergangen, die hohe goldne Zeit.
Es liegt ein Land versunken, liegt nicht in weiter Ferne, den Weg, den weisen Möwen und Nordland helle Sterne. - Germanenherz
📱 t.me/HueterderIrminsul
Es liegt ein Land versunken, verschlungen von schäumender See, die Sonnenhaften Träumen, verdeckt von Fimbuls Eis und Schnee.
Der Hort ist still begraben, ein Erbe so reich und auserkoren,
und leise weht zu uns herüber, was wir zutiefst verloren:
Einst trugen dort die Menschen in ihren Herzen Einigkeit, doch längst ist die vergangen, die hohe goldne Zeit.
Es liegt ein Land versunken, liegt nicht in weiter Ferne, den Weg, den weisen Möwen und Nordland helle Sterne. - Germanenherz
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Sehnsucht
Wälder des Nordens
Ihr habt mich geboren
Aus Asche und Feuer
Und bleichem Sternenlicht
Berge des Nordens
Ihr seid meine Väter
Die lautlosen Ahnen
Am dunklen Horizont
Ihr Flüsse des Nordens
Die mir sind wie Mütter
Die rauschend noch flüstern
Vom ewigen Wind
Zu Euch kehr ich wieder
In den Schoß jener Lande
Die Heimat mir sind.
© Thyra 2005
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Wälder des Nordens
Ihr habt mich geboren
Aus Asche und Feuer
Und bleichem Sternenlicht
Berge des Nordens
Ihr seid meine Väter
Die lautlosen Ahnen
Am dunklen Horizont
Ihr Flüsse des Nordens
Die mir sind wie Mütter
Die rauschend noch flüstern
Vom ewigen Wind
Zu Euch kehr ich wieder
In den Schoß jener Lande
Die Heimat mir sind.
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..wünsch mir was
Ich ziehe hin zu später Stunde,
durch Strauch und Wald
zum steinern Kreis, zur Runenkunde.
Zünd Feuer an in meinem Kreise
gebe Rauchwerk hin,
ruf Götter an und warte leise.
Knie nieder dort im warmen Gras,
ich komm zur Ruhe,
besinne mich und wünsch mir was.
Leg Runen nun und muß doch staunen, weil ich’s beim Deuten sehe und Runen stets die Wahrheit raunen.© der scriptor
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Ich ziehe hin zu später Stunde,
durch Strauch und Wald
zum steinern Kreis, zur Runenkunde.
Zünd Feuer an in meinem Kreise
gebe Rauchwerk hin,
ruf Götter an und warte leise.
Knie nieder dort im warmen Gras,
ich komm zur Ruhe,
besinne mich und wünsch mir was.
Leg Runen nun und muß doch staunen, weil ich’s beim Deuten sehe und Runen stets die Wahrheit raunen.
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Spiritueller Reichtum.
Für nordische Völker war das Vieh ein Zeichen des Reichtums und das Rind war ein heiliges Tier.
Allerdings vergeht der materielle Reichtum und nur der spirituelle Reichtum bleibt bestehen. Jeder Mensch hat viele Gaben, viele bleiben dabei unbewusst.
Rat:
Vorsicht vor falschen Freunden und Energieverschwendung.
Bedeutung Runen Orakel
Fehu entspricht dem monatlichen Verdienst oder dem Besitz, den man sich durch eigene Mühen und Einsatz erworben hat oder daran noch arbeitet. Eine Situation entwickelt sich positiv und wird von Dauer sein, wenn man mit seinen körperlichen, geistigen und finanziellen Ressourcen sorgsam umgeht.
Die negativen Aspekte von Fehu zeigen sich durch Gier und Leichtsinn. Dann können sich Verluste und finanzielle Probleme ankündigen.
Die Rune Fehu zieht die Macht von Sonne, Mond und den Sternen an, stärkt die psychischen Kräfte. Sie fördert die persönliche und gesellschaftliche Weiterentwicklung und vergrößert den finanziellen Reichtum, die Herde oder das Land.
Vieh, beweglicher Besitz, Reichtum, Energie, Geld, Fruchtbarkeit, glückliche Umstände.
Fehu symbolisiert materiellen Wohlstand - jetzt oder in naher Zukunft.
Es ist ein Zeichen der Hoffnung, des Überflusses und auch des sozialen Erfolgs.
Auf der anderen Seite kann Fehu auch für Verlust von Eigentum und Ansehen stehen.
Sie verlieren etwas was Sie sich mit großer Anstrengung erworben haben.
Fehu symbolisiert auch Zwietracht, Feigheit und Gier sowie Zwang und Gleichgültigkeit.
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Wenn wir hinausschauen in die Welt, sehen wir viel. Viel Glanz. Viel Lärm. Viel Bühne. Spiritualität wird inszeniert, Schamanismus vermarktet, Magie von Social-Media Hexen gezeigt und Heilung in hübsche möglichst sexy Bilder verpackt. Und all das geschieht oft so laut, dass die Stille der wahren Tiefe kaum noch zu hören ist.
Doch wir, die wir auf dem alten Weg wandeln, die mit den Elementen sprechen, die den Ruf der Seele kennen und mit den unsichtbaren Fäden wirken, wir sind jetzt aufgerufen, in unserer Mitte zu bleiben. Verankert. Geerdet. Nicht in Urteil und Wertung, sondern im Wissen und in unserer Weisheit.
Denn wahrhaftige Magie, Spiritualität und Schamanismus sind kein Hype. Sie sind kein Produkt. Keine Show. Es sind heilige Wege. Ein Erinnern. Eine Rückkehr zur Essenz.
Spiritualität ist nicht das, was glänzt. Sie ist das, was bleibt, wenn alles Äußere weg fällt. Sie ist die stille Berührung zwischen Körper, Geist und Seele, die nicht gefilmt werden kann, aber tief im Inneren wirkt.
Und so braucht es gerade jetzt Menschen, die nicht mithalten wollen mit der Oberflächlichkeit, sondern Raum halten für Tiefe, Wahrhaftigkeit, Achtung und Demut. Menschen die sich nicht blenden lassen, sondern mit wachem und einem offenen Herzen sehen.
Und ja, es mag so scheinen, als würde alles nur noch schneller, lauter, leerer. Aber glaube mir; der Wandel kommt. Die Tiefe ruft. Und jene, die in sich diese Tiefe spüren, werden antworten. Denn die Magie war nie für die Bühne gedacht, sondern für die Seele, den Geist, den Körper des einzelnen Menschen. Und was echt ist, findet immer seinen Weg, leise, kraftvoll, unaufhaltsam. So war es seit vielen tausenden von Jahren und so wird es auch noch in vielen weiteren tausenden von Jahren sein.
So rufe ich dich auf; bleib bei dir, vertraue deinem Weg. Den die Essenz der Magie trägt sich durch deine Art und Weise, dein Tun und Wirken und wie du in der Welt stehst weiter. Darum bleib verwurzelt, verbunden, und im Dienst des Lichts.
© Maria Solva Roithinger
📱 t.me/HueterderIrminsul
Doch wir, die wir auf dem alten Weg wandeln, die mit den Elementen sprechen, die den Ruf der Seele kennen und mit den unsichtbaren Fäden wirken, wir sind jetzt aufgerufen, in unserer Mitte zu bleiben. Verankert. Geerdet. Nicht in Urteil und Wertung, sondern im Wissen und in unserer Weisheit.
Denn wahrhaftige Magie, Spiritualität und Schamanismus sind kein Hype. Sie sind kein Produkt. Keine Show. Es sind heilige Wege. Ein Erinnern. Eine Rückkehr zur Essenz.
Spiritualität ist nicht das, was glänzt. Sie ist das, was bleibt, wenn alles Äußere weg fällt. Sie ist die stille Berührung zwischen Körper, Geist und Seele, die nicht gefilmt werden kann, aber tief im Inneren wirkt.
Und so braucht es gerade jetzt Menschen, die nicht mithalten wollen mit der Oberflächlichkeit, sondern Raum halten für Tiefe, Wahrhaftigkeit, Achtung und Demut. Menschen die sich nicht blenden lassen, sondern mit wachem und einem offenen Herzen sehen.
Und ja, es mag so scheinen, als würde alles nur noch schneller, lauter, leerer. Aber glaube mir; der Wandel kommt. Die Tiefe ruft. Und jene, die in sich diese Tiefe spüren, werden antworten. Denn die Magie war nie für die Bühne gedacht, sondern für die Seele, den Geist, den Körper des einzelnen Menschen. Und was echt ist, findet immer seinen Weg, leise, kraftvoll, unaufhaltsam. So war es seit vielen tausenden von Jahren und so wird es auch noch in vielen weiteren tausenden von Jahren sein.
So rufe ich dich auf; bleib bei dir, vertraue deinem Weg. Den die Essenz der Magie trägt sich durch deine Art und Weise, dein Tun und Wirken und wie du in der Welt stehst weiter. Darum bleib verwurzelt, verbunden, und im Dienst des Lichts.
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Was dich nicht umbringt macht dich nur stärker.
Die Kraft der Feldmaus
Die Feldmaus bezieht ihre Stärke aus ihrer großen Anpassungsfähigkeit. Ihre Größe, Vielzahl und ihre unauffällige Farbe sind ein Lehrstück dafür, wie man sich trotz augenscheinlicher körperlicher Schwäche durchsetzt und eine Erfolgsgeschichte schreibt. Die Kraft der Feldmaus ist daher die eines Helden ohne Orden, eines Meisters der kleinen Dinge. Sie lehrt uns, nichts an uns zu unterschätzen. Die Feldmaus zeigt uns, dass vermeintliche Schwächen sich in bestimmten Lebenslagen als Stärken erweisen werden. Die Maus als Krafttier hilft uns dabei, die Situationen richtig einzuschätzen. Ihre Intelligenz unterstützt uns dabei, auf jedes Detail zu achten, sodass wir die passende Antwort auf eine Herausforderung, die sich uns stellt, geben können. Die Maus weiß, dass es nicht darum geht, etwas zu überstürzen, sondern den richtigen Augenblick abzuwarten, an dem eine Tat besonders wirkungsvoll ist. Daher ist Geduld ihre große Stärke. Sie weiß, wann ihre Zeit gekommen ist, dann aber kann sie nichts mehr aufhalten.
Ihr guter Zugang zu den Kräften der Erde trägt die Maus durch das Jahr. Sie kennt den Zyklus der Zeiten und versteht es, sich diesem anzupassen. Genau dies ist ihr Erfolgsgeheimnis: Sie kämpft nicht gegen die Umweltbedingungen an, sondern nimmt sie, wie sie kommen, und findet eine intelligente Antwort auf sie. Dazu ist es wichtig, dass sie sich im Einklang mit den Zyklen der Natur befindet, denn diese geben die Orientierungshilfe, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, mit Entschlossenheit voranzugehen - oder lieber im sicheren Versteck abzuwarten.© Christopher Weidner
📱 t.me/HueterderIrminsul
Die Kraft der Feldmaus
Die Feldmaus bezieht ihre Stärke aus ihrer großen Anpassungsfähigkeit. Ihre Größe, Vielzahl und ihre unauffällige Farbe sind ein Lehrstück dafür, wie man sich trotz augenscheinlicher körperlicher Schwäche durchsetzt und eine Erfolgsgeschichte schreibt. Die Kraft der Feldmaus ist daher die eines Helden ohne Orden, eines Meisters der kleinen Dinge. Sie lehrt uns, nichts an uns zu unterschätzen. Die Feldmaus zeigt uns, dass vermeintliche Schwächen sich in bestimmten Lebenslagen als Stärken erweisen werden. Die Maus als Krafttier hilft uns dabei, die Situationen richtig einzuschätzen. Ihre Intelligenz unterstützt uns dabei, auf jedes Detail zu achten, sodass wir die passende Antwort auf eine Herausforderung, die sich uns stellt, geben können. Die Maus weiß, dass es nicht darum geht, etwas zu überstürzen, sondern den richtigen Augenblick abzuwarten, an dem eine Tat besonders wirkungsvoll ist. Daher ist Geduld ihre große Stärke. Sie weiß, wann ihre Zeit gekommen ist, dann aber kann sie nichts mehr aufhalten.
Ihr guter Zugang zu den Kräften der Erde trägt die Maus durch das Jahr. Sie kennt den Zyklus der Zeiten und versteht es, sich diesem anzupassen. Genau dies ist ihr Erfolgsgeheimnis: Sie kämpft nicht gegen die Umweltbedingungen an, sondern nimmt sie, wie sie kommen, und findet eine intelligente Antwort auf sie. Dazu ist es wichtig, dass sie sich im Einklang mit den Zyklen der Natur befindet, denn diese geben die Orientierungshilfe, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, mit Entschlossenheit voranzugehen - oder lieber im sicheren Versteck abzuwarten.
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Die Hexe Waluburg
Bei der einzigen konkreten Quelle zu einer germanischen Seherin mit dem Namen Waluburg handelt es sich um eine Tonscherbe aus dem 2. Jahrhundert, die auf der ägyptischen Insel Elephantine gefunden wurde, deren altgriechische Inschrift lautet (übersetzt): „Waluburg, Sibylle der Semnonen“. Dabei ist „Sibylle“ die griechische Gattungsbezeichnung für all jene Frauen „die, durch die Seherkunst von Gott erfüllt, vielen wahrsagten und ihnen oft für die Zukunft die Richte gaben“. Waluburg ist also eine gottbegeisterte Prophetin der germanischen Semnonen, eine enthusiasmierte Zauberin, eine - Schamanin. Gleichsam spricht ihr Name dafür, dass Waluburg in besonderer Beziehung zum germanischen Schamanengott Odin/Wotan stand, wird dieser in der Edda doch auch „Wal-Vater“ genannt:
Er heißt auch Walvater, weil er alle diejenigen als Söhne annimmt, die auf der Walstatt fallen. Er nimmt sie in Walhall und Wingolf auf, wo sie dann Einherjer heißen.
(Gylfaginning 20)
Bemerkenswert ist unterdessen, dass der Name „Waluburg“ so stark erinnert an das berühmt-berüchtigte Hauptfest der Hexen auf dem Blocksberg in der Nacht zum 1. Mai, die „Walpurgisnacht“. Handelt es sich hierbei um Zufall? Oder einen Wink mit dem Zaunpfahl und einen eindeutigen Beleg dafür, dass der von den Christen so genannte „Hexensabbat“ in Wirklichkeit ein heidnisches Schamanenfest war? Eliade weist darauf hin, dass im Schamanismus nicht nur der Weltenbaum verehrt wird, sondern auch der
Weltenberg: „Ein anderes mythisches Bild dieses ‚Zentrums der Welt‘, welches die Verbindung zwischen Himmel und Erde ermöglicht, ist das Bild vom Kosmischen Berg“. Von den nepalesischen Schamanen ist bekannt, dass sie einmal im Jahr auf den heiligen Berg Kalinchok pilgern, um dort im Silberschein des Vollmondes ein hehres Fest zu Ehren des hinduistischen Schamanengottes Shiva zu feiern. Die altgriechischen Ekstatiker — die rasenden Mänaden - ihrerseits stiegen auf den Parnassós, um dem wilden Gott Dionysos zu huldigen. Die Itako, blinde Schamaninnen aus Japan, treffen sich auf dem Geisterberg Osore-zan. Ist der Brocken im Harz also der germanische Schamanenberg? Und Waluburg ein Überbegriff für alle Hexen, die zum Schamanensabbat ziehen? Tatsächlich lässt sich die Wurzel walu zurückführen auf das gemeingermanische Wort *walus für „Stab“. Das Wort -burg wiederum bedeutete ursprünglich „befestige Höhe“ und lässt sich linguistisch mit „Berg“ zusammenbringen. Demnach ist Waluburg diejenige, „die mit dem Zauberstab zum Berg fliegt“.
Zur Zeit des Heidentums waren es Königinnen und edle Frauen, von welchen man sagte, daß sie in den Lüften zu fliegen verstünden, und diese Zauberkunst, die damals für etwas Ehrenwertes galt, wurde später, in christlicher Zeit, als eine Abscheulichkeit des Hexenwesens dargestellt. Der Volksglaube von den Luftfahrten der Hexen ist eine Travestie alter germanischer Traditionen und verdankt seine Entstehung keineswegs dem
Christentum, wie man aus einer Bibelstelle, wo Satan unseren Heilland durch die Lüfte führt, irrtümlich vermutet hat.
Die Vorstellung, dass Hexen fliegen können, ist kein Aberglaube oder Hirngespinst. Vielmehr ist der Hexenflug eine Schamanenpraxis par excellence. Weltweit berichteten und berichten die Schamanen, dass sie während der séance aus ihrem Körper ausfahren und durch die verschiedenen Bereiche des Kosmos fliegen, meist in der Gestalt des Tieres, dessen Fell und Federschmuck sie an ihrem Körper tragen. Auch beim Hexenflug handelt es sich mitnichten um einen physischen, sondern einen psychischen Flug, einen Flug der Seele. Der Hexenbesen, auf dem die Hexe mutmaßlich zum Blocksberg reitet, ist in Wirklichkeit der Zauberstab der Seherin, ein schamanisches Ritualobjekt, mit dessen Hilfe sie sich in Trance versetzt und „aus-sich-heraus-tritt“.
Bei der einzigen konkreten Quelle zu einer germanischen Seherin mit dem Namen Waluburg handelt es sich um eine Tonscherbe aus dem 2. Jahrhundert, die auf der ägyptischen Insel Elephantine gefunden wurde, deren altgriechische Inschrift lautet (übersetzt): „Waluburg, Sibylle der Semnonen“. Dabei ist „Sibylle“ die griechische Gattungsbezeichnung für all jene Frauen „die, durch die Seherkunst von Gott erfüllt, vielen wahrsagten und ihnen oft für die Zukunft die Richte gaben“. Waluburg ist also eine gottbegeisterte Prophetin der germanischen Semnonen, eine enthusiasmierte Zauberin, eine - Schamanin. Gleichsam spricht ihr Name dafür, dass Waluburg in besonderer Beziehung zum germanischen Schamanengott Odin/Wotan stand, wird dieser in der Edda doch auch „Wal-Vater“ genannt:
Er heißt auch Walvater, weil er alle diejenigen als Söhne annimmt, die auf der Walstatt fallen. Er nimmt sie in Walhall und Wingolf auf, wo sie dann Einherjer heißen.
(Gylfaginning 20)
Bemerkenswert ist unterdessen, dass der Name „Waluburg“ so stark erinnert an das berühmt-berüchtigte Hauptfest der Hexen auf dem Blocksberg in der Nacht zum 1. Mai, die „Walpurgisnacht“. Handelt es sich hierbei um Zufall? Oder einen Wink mit dem Zaunpfahl und einen eindeutigen Beleg dafür, dass der von den Christen so genannte „Hexensabbat“ in Wirklichkeit ein heidnisches Schamanenfest war? Eliade weist darauf hin, dass im Schamanismus nicht nur der Weltenbaum verehrt wird, sondern auch der
Weltenberg: „Ein anderes mythisches Bild dieses ‚Zentrums der Welt‘, welches die Verbindung zwischen Himmel und Erde ermöglicht, ist das Bild vom Kosmischen Berg“. Von den nepalesischen Schamanen ist bekannt, dass sie einmal im Jahr auf den heiligen Berg Kalinchok pilgern, um dort im Silberschein des Vollmondes ein hehres Fest zu Ehren des hinduistischen Schamanengottes Shiva zu feiern. Die altgriechischen Ekstatiker — die rasenden Mänaden - ihrerseits stiegen auf den Parnassós, um dem wilden Gott Dionysos zu huldigen. Die Itako, blinde Schamaninnen aus Japan, treffen sich auf dem Geisterberg Osore-zan. Ist der Brocken im Harz also der germanische Schamanenberg? Und Waluburg ein Überbegriff für alle Hexen, die zum Schamanensabbat ziehen? Tatsächlich lässt sich die Wurzel walu zurückführen auf das gemeingermanische Wort *walus für „Stab“. Das Wort -burg wiederum bedeutete ursprünglich „befestige Höhe“ und lässt sich linguistisch mit „Berg“ zusammenbringen. Demnach ist Waluburg diejenige, „die mit dem Zauberstab zum Berg fliegt“.
Zur Zeit des Heidentums waren es Königinnen und edle Frauen, von welchen man sagte, daß sie in den Lüften zu fliegen verstünden, und diese Zauberkunst, die damals für etwas Ehrenwertes galt, wurde später, in christlicher Zeit, als eine Abscheulichkeit des Hexenwesens dargestellt. Der Volksglaube von den Luftfahrten der Hexen ist eine Travestie alter germanischer Traditionen und verdankt seine Entstehung keineswegs dem
Christentum, wie man aus einer Bibelstelle, wo Satan unseren Heilland durch die Lüfte führt, irrtümlich vermutet hat.
Die Vorstellung, dass Hexen fliegen können, ist kein Aberglaube oder Hirngespinst. Vielmehr ist der Hexenflug eine Schamanenpraxis par excellence. Weltweit berichteten und berichten die Schamanen, dass sie während der séance aus ihrem Körper ausfahren und durch die verschiedenen Bereiche des Kosmos fliegen, meist in der Gestalt des Tieres, dessen Fell und Federschmuck sie an ihrem Körper tragen. Auch beim Hexenflug handelt es sich mitnichten um einen physischen, sondern einen psychischen Flug, einen Flug der Seele. Der Hexenbesen, auf dem die Hexe mutmaßlich zum Blocksberg reitet, ist in Wirklichkeit der Zauberstab der Seherin, ein schamanisches Ritualobjekt, mit dessen Hilfe sie sich in Trance versetzt und „aus-sich-heraus-tritt“.
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Das neuhochdeutsche Wort „Hexe“ geht zurück auf ahd. hagazussa und heißt wörtlich „Zaunreiterin“. Die Hexe ist diejenige, „die auf dem Zaun reitet“ bzw. „die den Zaun überschreitet“. Der genaue Sinnzusammenhang des Wortes erschließt sich vor dem Hintergrund der Lebensumstände der antiken Mittel- und Nordeuropäer: Bekanntermaßen lebten die Germanen in winzigen Dörfern inmitten undurchdringlicher Urwälder. Um das Dorf von dieser unwirtlichen Umwelt abzugrenzen und zu schützen, zum Beispiel vor wilden Tieren, zogen die Germanen um die Dörfer einen Zaun, den hag („Hecke“). Dieser Zaun markierte die Grenze zwischen der bekannten und unbekannten Welt, Kultur und Natur, Zivilisation und Wildnis. Nun bezeichnet das Wort hag aber nicht allein den materiellen Zaun zwischen Dorf und Wald, sondern auch die immaterielle Hemmschwelle zwischen diesen Wirklichkeitsbereichen. Der Hag ist auch im Kopf: Er markiert die Grenze zwischen der rationalen und irrationalen Wirklichkeit, zwischen Kosmos und Chaos. Demnach ist die Zaunreiterin diejenige, die aus der profanen Wirklichkeit aus- und in die Anderswelt eintritt. Kein Wort scheint besser geeignet, um die schamanische Ekstase zu chiffrieren.
Tatsächlich lässt sich eine unmittelbare Verbindungslinie ziehen zwischen den altdeutschen Hexen und den nordischen Völvas, Noch heute nennt man eine Hexe „Galsterweib“, Dabei entspricht das Althochdeutsche galstar dem Altnordischen galdr, was sich bekanntermaßen auf den
„Zaubergesang“ bezieht, den die Völvas während ihrer Rituale singen, Wie ihre nordischen Schwestern erscheinen auch die Hexen als Anhängerinnen der Freyja, der Göttin der Liebe und Erotik. Sie beherrschen nicht nur den Schadenzauber („Hexenschuss“) und Wetterzauber, sondern auch den Liebeszauber. Noch in der Hexenküche des Faust I von Goethe tritt eine „Sybille“ auf, die Faust ein magisches Elixier schenkt, das ihn stark aphrodisiert und wollustig auf Gretchen macht. Die sexuelle Dimension des Seiđr wurde von den Hexen freilich ins Obszöne übersteigert, vor allem während der Walpurgisnacht, wo die Hexen sich den Zauberstab — den mit stimulierendem Bilsenkraut eingeriebenen Hexenbesen — zwischen ihre Beine klemmten, um wilde Orgien zu feiern.
In der nordischen Überlieferung heißt es, dass eine Völva Ostacia allerlei Tiere beschwört, zähmt und dienstbar macht: Löwen, Bären und Drachen (Thidreks Saga). Mit solchen Kraft- und Schamanentieren sind natürlich auch die Hexen bestens vertraut: „Einen Zauber sprechen“ heißt ahd. bigalan, wobei sich germ. *-gal auf den Vogelgesang bezieht. Die Nachtigall („Nachtsänger“) ist ein Schamanenvogel, in den sich die Hexen verwandeln, um in der Walpurgisnacht ‚auszufahren‘, Weitere Tiere, die den Hexen zum Flug dienen, sind Katzen (Freyja), Eulen (Holle), Raben (Odin) und Böcke (Thor). In den frühneuzeitlichen Quellen ist immer wieder davon die Rede, dass die Hexen nicht nur auf Besen zum Brocken fliegen, sondern auch auf Schweinen, So lässt sich leicht ersehen, dass die Vorstellung vom Luftritt ursprünglich von den antiken Schamanengöttern der Germanen herrührt, zumal von Freyja, die auf einem Eber durch die Luft zur heiligen Walhall reitet.
✍️ Schamanismus bei den Germanen
📱 t.me/HueterderIrminsul
Tatsächlich lässt sich eine unmittelbare Verbindungslinie ziehen zwischen den altdeutschen Hexen und den nordischen Völvas, Noch heute nennt man eine Hexe „Galsterweib“, Dabei entspricht das Althochdeutsche galstar dem Altnordischen galdr, was sich bekanntermaßen auf den
„Zaubergesang“ bezieht, den die Völvas während ihrer Rituale singen, Wie ihre nordischen Schwestern erscheinen auch die Hexen als Anhängerinnen der Freyja, der Göttin der Liebe und Erotik. Sie beherrschen nicht nur den Schadenzauber („Hexenschuss“) und Wetterzauber, sondern auch den Liebeszauber. Noch in der Hexenküche des Faust I von Goethe tritt eine „Sybille“ auf, die Faust ein magisches Elixier schenkt, das ihn stark aphrodisiert und wollustig auf Gretchen macht. Die sexuelle Dimension des Seiđr wurde von den Hexen freilich ins Obszöne übersteigert, vor allem während der Walpurgisnacht, wo die Hexen sich den Zauberstab — den mit stimulierendem Bilsenkraut eingeriebenen Hexenbesen — zwischen ihre Beine klemmten, um wilde Orgien zu feiern.
In der nordischen Überlieferung heißt es, dass eine Völva Ostacia allerlei Tiere beschwört, zähmt und dienstbar macht: Löwen, Bären und Drachen (Thidreks Saga). Mit solchen Kraft- und Schamanentieren sind natürlich auch die Hexen bestens vertraut: „Einen Zauber sprechen“ heißt ahd. bigalan, wobei sich germ. *-gal auf den Vogelgesang bezieht. Die Nachtigall („Nachtsänger“) ist ein Schamanenvogel, in den sich die Hexen verwandeln, um in der Walpurgisnacht ‚auszufahren‘, Weitere Tiere, die den Hexen zum Flug dienen, sind Katzen (Freyja), Eulen (Holle), Raben (Odin) und Böcke (Thor). In den frühneuzeitlichen Quellen ist immer wieder davon die Rede, dass die Hexen nicht nur auf Besen zum Brocken fliegen, sondern auch auf Schweinen, So lässt sich leicht ersehen, dass die Vorstellung vom Luftritt ursprünglich von den antiken Schamanengöttern der Germanen herrührt, zumal von Freyja, die auf einem Eber durch die Luft zur heiligen Walhall reitet.
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Im norwegischen Vardø erinnert ein großartiges Denkmal an die Opfer der Hexenverfolgungen. Mit dieser Gedenkstätte haben die Künstlerin Louise Bourgeois und der Architekt Peter Zumthor eine gemeinsame Sprache gefunden. Ein Besuch
Ellen Gundersdatter wurde am 27. Februar 1663 im norwegischen Vardø der Hexerei angeklagt. Als sie leugnete, unterzog man die junge Frau einer Wasserprobe. Sie wurde, an Händen und Füßen gefesselt, ins Meer geworfen. Das Gerichtsprotokoll notiert, dass sie wie ein Stock auf der Oberfläche trieb. Ihre Schuld galt damit als erwiesen, da das reine Element Wasser einen vom Teufel besessenen Körper nicht aufnimmt. Gundersdatter gestand daraufhin, Zauberkräfte von einer Landstreicherin gelernt zu haben. Sie berichtete von Zusammenkünften am Strand (man traf sich in Gestalt von Sandkörnern und verschiedenen Vogelarten) und räumte ein, ihre frühere Herrin getötet zu haben. Sie wurde der Ausübung der Hexerei schuldig gesprochen und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Mit 135 Gerichtsprozessen rangiert der äußerste Norden Norwegens in puncto Hexenverfolgung auf einem europäischen Spitzenplatz. Ähnlich rigoros verfuhr man nur in der Schweiz, in Teilen Deutschlands und in Schottland. 91 Menschen, etwa 70 Prozent von ihnen waren Frauen, wurden in der Region Finnmark zwischen 1600 und 1692 zum Tode verurteilt. Zu ihrem Gedenken hat die norwegische Königin Sonja 2011 ein Denkmal eingeweiht, mit dessen Gestaltung der Schweizer Architekt Peter Zumthor und die Künstlerin Louise Bourgeois beauftragt wurden. Eine naheliegende wie großartige Wahl.
Noch heute verströmt die Gegend an der Barentssee spätmittelalterlichen Charme. Ende Mai bedeckt Schnee die schroffe Landschaft in weiten Teilen, die verstreuten Holzhäuser des kleinen Küstenorts Vardø sind die einzigen Farbtupfer, soweit das Auge reicht. Das Steilneset Memorial liegt hinter dem Friedhof, einen Steinwurf vom Meer entfernt. Es ist das letzte Werk von Louise Bourgeois (sie starb im Mai 2010), die sich ihr Leben lang mit Gewalt, Obsessionen, Ängsten, Psychoanalyse, der Familie auseinandersetzte.
In einem von Zumthor entworfenen schwarzen Glaskubus steht ein Stuhl. Sieben Spiegel an der Decke umkreisen ihn, aus seinem Sitz fauchen fünf Gasflammen in die Höhe, hin und her getrieben vom Seewind. "The Damned, the Possessed and the Beloved" ist eine typische Bourgeois-Arbeit (die Zahl Fünf symbolisierte für sie die Familie, einen von Spiegeln umgebenen Stuhl zeigte sie bereits in der Tate Modern), die die üblichen Gefahren von Denkmälern – emotionale Anbiederung einerseits, konzeptuelle Überfrachtung andererseits – souverän umschifft.
Bourgeois' Werk verknüpft die Vergangenheit mit der Gegenwart in einem foucaultschen Dreh. Der französische Philosoph hat die historischen Veränderungen der Bestrafungsformen beschrieben, dargestellt, wie die körperliche Folter des Mittelalters durch neuzeitliche Disziplinargesellschaften abgelöst wird. Das moderne Subjekt überwacht sich selbst. Wer sich in Bourgeois' psychotischen Käfig begibt, sich um ihren Stuhl bewegt, sieht in den Spiegeln immer andere Reflexionen des eigenen Antlitzes. Verzerrt, zerrissen, von Flammen umgeben.
Peter Zumthor hat nicht nur den Kubus um Bourgeois' Werk errichtet, sondern auch ein gut 100 Meter langes Holzgestell, in dem ein begehbarer, bootsrumpfförmiger Stoffschlauch hängt. Wieder einmal überzeugt der Schweizer durch sein Understatement. Sein Bau zitiert die für die Region typischen Gestelle, an denen traditionell Fisch zum Trocknen aufgehängt wird. Das Kiefernholz stammt aus der Region, der Stoff erinnert an Segel.
Dies ist der sachliche, dokumentarische Teil des Denkmals, doch je länger man in dem Schlauch verharrt, desto größer die Klaustrophobie. Er ist innen schwarz, vor 91 schmalen Fenstern (für jedes Opfer eines) hängen Auszüge aus den Gerichtprotokollen der Hexenprozesse. Ein Spiel mit Licht und Finsternis unter verkehrten Vorzeichen: Beleuchtet ist, was eben keine Aufklärung gebracht hat. Schließt man die Augen, hört man nichts als Meeresrauschen.
Ellen Gundersdatter wurde am 27. Februar 1663 im norwegischen Vardø der Hexerei angeklagt. Als sie leugnete, unterzog man die junge Frau einer Wasserprobe. Sie wurde, an Händen und Füßen gefesselt, ins Meer geworfen. Das Gerichtsprotokoll notiert, dass sie wie ein Stock auf der Oberfläche trieb. Ihre Schuld galt damit als erwiesen, da das reine Element Wasser einen vom Teufel besessenen Körper nicht aufnimmt. Gundersdatter gestand daraufhin, Zauberkräfte von einer Landstreicherin gelernt zu haben. Sie berichtete von Zusammenkünften am Strand (man traf sich in Gestalt von Sandkörnern und verschiedenen Vogelarten) und räumte ein, ihre frühere Herrin getötet zu haben. Sie wurde der Ausübung der Hexerei schuldig gesprochen und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Mit 135 Gerichtsprozessen rangiert der äußerste Norden Norwegens in puncto Hexenverfolgung auf einem europäischen Spitzenplatz. Ähnlich rigoros verfuhr man nur in der Schweiz, in Teilen Deutschlands und in Schottland. 91 Menschen, etwa 70 Prozent von ihnen waren Frauen, wurden in der Region Finnmark zwischen 1600 und 1692 zum Tode verurteilt. Zu ihrem Gedenken hat die norwegische Königin Sonja 2011 ein Denkmal eingeweiht, mit dessen Gestaltung der Schweizer Architekt Peter Zumthor und die Künstlerin Louise Bourgeois beauftragt wurden. Eine naheliegende wie großartige Wahl.
Noch heute verströmt die Gegend an der Barentssee spätmittelalterlichen Charme. Ende Mai bedeckt Schnee die schroffe Landschaft in weiten Teilen, die verstreuten Holzhäuser des kleinen Küstenorts Vardø sind die einzigen Farbtupfer, soweit das Auge reicht. Das Steilneset Memorial liegt hinter dem Friedhof, einen Steinwurf vom Meer entfernt. Es ist das letzte Werk von Louise Bourgeois (sie starb im Mai 2010), die sich ihr Leben lang mit Gewalt, Obsessionen, Ängsten, Psychoanalyse, der Familie auseinandersetzte.
In einem von Zumthor entworfenen schwarzen Glaskubus steht ein Stuhl. Sieben Spiegel an der Decke umkreisen ihn, aus seinem Sitz fauchen fünf Gasflammen in die Höhe, hin und her getrieben vom Seewind. "The Damned, the Possessed and the Beloved" ist eine typische Bourgeois-Arbeit (die Zahl Fünf symbolisierte für sie die Familie, einen von Spiegeln umgebenen Stuhl zeigte sie bereits in der Tate Modern), die die üblichen Gefahren von Denkmälern – emotionale Anbiederung einerseits, konzeptuelle Überfrachtung andererseits – souverän umschifft.
Bourgeois' Werk verknüpft die Vergangenheit mit der Gegenwart in einem foucaultschen Dreh. Der französische Philosoph hat die historischen Veränderungen der Bestrafungsformen beschrieben, dargestellt, wie die körperliche Folter des Mittelalters durch neuzeitliche Disziplinargesellschaften abgelöst wird. Das moderne Subjekt überwacht sich selbst. Wer sich in Bourgeois' psychotischen Käfig begibt, sich um ihren Stuhl bewegt, sieht in den Spiegeln immer andere Reflexionen des eigenen Antlitzes. Verzerrt, zerrissen, von Flammen umgeben.
Peter Zumthor hat nicht nur den Kubus um Bourgeois' Werk errichtet, sondern auch ein gut 100 Meter langes Holzgestell, in dem ein begehbarer, bootsrumpfförmiger Stoffschlauch hängt. Wieder einmal überzeugt der Schweizer durch sein Understatement. Sein Bau zitiert die für die Region typischen Gestelle, an denen traditionell Fisch zum Trocknen aufgehängt wird. Das Kiefernholz stammt aus der Region, der Stoff erinnert an Segel.
Dies ist der sachliche, dokumentarische Teil des Denkmals, doch je länger man in dem Schlauch verharrt, desto größer die Klaustrophobie. Er ist innen schwarz, vor 91 schmalen Fenstern (für jedes Opfer eines) hängen Auszüge aus den Gerichtprotokollen der Hexenprozesse. Ein Spiel mit Licht und Finsternis unter verkehrten Vorzeichen: Beleuchtet ist, was eben keine Aufklärung gebracht hat. Schließt man die Augen, hört man nichts als Meeresrauschen.
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